Schweine: Herbst-Schweine haben weitere 10 Cent Abwärtspotential
Deutscher Schweinemarkt - steigt der Preis? – niederländische und deutsche Schweinehalter schauen optimistisch in die Zukunft - „Vierländertreffen“ in Belgien
Schweine.net / ISN, Tielt, Belgien - Nederlandse Vakbond Varkenshouders (NVV), Danske Svineproducenter (LaDS), Vereniging Varkenshouders (VEVA) und ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) diskutieren aktuelle Situation am Schweinemarkt und politische Rahmenbedingungen
Zu einem zweitägigen Spitzengespräch begrüßte am Mittwoch, dem 24.02.2010 Geert Wallays, Vorsitzender von der Vereniging Varkenshoulders (VEVA) Belgien, zwölf Delegierte der Interessenvertretungen der Schweinehalter aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Deutschland in Tielt in Belgien.
Bei dem ersten Vierländertreffen in diesem Jahr, wurde zunächst der Schlachtschweine- und Ferkelmarkt anhand verschiedenster Erhebungen intensiv analysiert und diskutiert. Aktuelle EU-Prognosen ließen für das zweite Halbjahr durchaus „Gutes“ hoffen. Die Teilnehmer des Vierländertreffens waren sich nach eingehender Marktanalyse einig, dass die Überschreitung eines Schweinepreises von 1,50 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht im September dieses Jahr realistisch ist. Damit verbunden wird auch mit einem Ferkelpreis von 50 Euro gerechnet.
Wyno Zwanenburg, Vorsitzender der niederländischen Schweinehalter berichtete über die Zunahme beim Export niederländischer Schlachtschweine. Dieser Anstieg gehe aber nicht nur nach Deutschland, sondern in die osteuropäischen Länder Ungarn und Polen. Außerdem seien die niederländischen Importe von Ferkeln aus Dänemark im ersten Halbjahr 2009 deutlich gewachsen, so Zwanenburg.
In Dänemark sind die Kaufpreise für Schweineställe und Boden deutlich gesunken, teilte Hans Aarestrup, Geschäftsführer der LaDS, mit. Wie viel sie gesunken sind ist schwer zu sagen, weil nur wenig verkauft wird. „Die Ferkelpreise für dänische Mastschweinehalter sind gestiegen, da die Ferkelerzeuger die Ferkel teurer nach Deutschland verkaufen können und somit auch in Dänemark höhere Preise verlangen“, berichtete Aarestrup weiter. Die dänischen Mäster könnten diese aufgrund des geringeren Preisniveaus jedoch nur schwer bezahlen.
Marianne Vandenberghe von der VEVA stellte das aktuelle Verfahren der Preisbildung am Schweinemarkt in Frage. Der Markt sei manipuliert und der Strukturwandel würde sich gerade auf Kosten der Familienbetriebe vollziehen. Ludo Dobbels ebenfalls von der VEVA, forderte vor diesem Hintergrund ein kritisches Hinterfragen der Preisbildung in den anwesenden Ländern. Einer Schweinemarktordnung oder einer Quote erteilten, die Dänen, Niederländer und Deutschen in der Diskussion jedoch eine Absage. Dies konserviere letztendlich nur nicht wettbewerbsfähige Verhältnisse, nur der freie Markt schaffe letztendlich optimale Strukturen, betonte Christian Schulze Bremer.
ISN-Vorstandsmitglied Christian Schulze Bremer berichtete über den aktuellen Stand der Verordnungsflut in Deutschland. Dabei ging es um den Ammoniakleitfaden, die Ausführungshinweise zur Schweinehaltungsverordnung, verschiedene neue VDI-Richtlinien und das privilegierte Bauen im Außenbereich. Des Weiteren sind in Deutschland Tendenzen zu erkennen neue Standorte für Schweineställe in Bebauungsplänen einzugrenzen, warnte Schulze-Bremer. Doch auch die niederländischen und dänischen Schweinehalter kämpfen damit, so Wyno Zwanenburg und Hans Aarestrup.
Die niederländischen Schweinehalter sollen ihre Ställe in bestimmten Regionen ansiedeln. In Dänemark werden Genehmigungen für Ställe nur für acht Jahre erteilt. Danach muss eine Verlängerung beantragt werden und der Stall vorm weiteren Betreiben auf den neusten technischen Stand aufgerüstet werden. Der stellvertretende ISN-Vorsitzende Friedrich Hake, erläuterte das Energieeinspeisegesetz und die damit verbundenen Subventionen für Biogasanlagen. Dies führe zu einem massiven Wettbewerb um Pacht- und Nachweisflächen, insbesondere in den Veredlungsregionen, mahnte Hake.
Die ISN vertritt mit 12.000 Mitgliedern rund 70 Prozent der deutschen Schweineproduktion, die LaDS etwa 1.600 Schweinehalter und damit ca. zwei Drittel der dänischen Schweineproduktion. Die NVV zählt ca. 3.000 Mitglieder und nimmt die Interessen von 60 Prozent der niederländischen Schweineproduktion wahr.
Die VEVA hat 1.200 Mitglieder und repräsentiert ca. 70 Prozent des belgischen Schweinemarktes. Traditionell treffen sich die Interessenvertretungen zweimal im Jahr, um sich bezüglich der politischen Rahmenbedingungen und Fragen des Schlachtschweinemarktes abzustimmen. Das nächste Treffen ist bereits für September dieses Jahres in den Niederlanden geplant.
Für die NVV nahmen Dina de Krieger, Wyno Zwanenburg und Leo Verheijen, für die LaDS Hans Aarestrup, für die VEVA Marianne Vandenberghe, Geert Wallays, Kristof Verschelde, Wim Mouton, Ludo Dobbels, Steven Lafaut und Ann Persyn sowie für die ISN Friedrich Hake, Christian Schulze Bremer und Kerstin Burbank am Treffen teil.
(Quelle: http://www.schweine.net/vierlaendertreffen_in_belgien_deutscher_schweinema.html)
Kassamarkt: Schweinschlachtungen steigen um 24.000 Stück
Die Situation am Schlachtschweinemarkt zeigt sich nach dem deutlichen Preisrückgang vom vergangenen Freitag inzwischen weitestgehend ausgeglichen. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt zwar vielfach umfangreich aus, die angebotenen Stückzahlen lassen sich jedoch einigermaßen zeitnah vermarkten.
Nachdem die Zahl der Schweineschlachtungen in den letzten Wochen stetig zurück gegangen war, hat sich dieser Trend in der vergangenen Woche deutlich gewandelt. Mit 976.000 Schweinen wurden ca. 24.000 Tiere mehr als in der Vorwoche geschlachtet.
(Quelle: ISW, Damme, auszugsweise)
Terminmarkt: Tiefste Kurse der letzten 6 Wochen
Bei einem auf 21 Kontrakte gestiegenen Umsatz gaben die Kurse am Terminmarkt der Frankfurter Eurex weiter um 0,5 bis 1 Cent nach. Der M 12 Index durchbrach die 1,40 Euro Marke mit einem Rückgang von 0,59 Cent auf 1,3948 Euro, dem tiefsten Stand der letzten 6 Wochen. Dezember Schweine schlossen umsatzlos mit einem Verlust von 2 Cent auf 1,375 Euro nachdem Kontrakte deutlich unter dem Schlusspreis des Vortags (1,395 Euro) angeboten wurden. Geboten wurden heute nur noch 1,30 Euro.
Der Kassamonat März wurde heute ab 10.45 Uhr unterhalb des unveränderten V-Preises von 1,32 Euro gehandelt und gab am Nachmittag weiter auf 1,307 Euro nach. Die Börse gab des Schlusskurs mit 1,309 Euro bekannt.
Ferkel schlossen umsatzlos taxiert auf Vortagsbasis. Eine Ausnahme bildeten Mai Ferkel, die am Donnerstag mit 50 Euro, zum Wochenschluss jedoch mit 45 Euro angeboten wurden. Die Börse nahm daher die Kurstaxe um 1,50 auf 44,50 Euro zurück. Der M 12 Index für Ferkel schloss minus 12 Cent auf 42,67 Euro.
Saisonale Empfehlungen: Winterschweine könnte mehr als 10 Cent fallen
In der vergangenen Woche gaben wir die Empfehlung des Verkaufs der Monate November, Dezember und Januar. Die Abwärtstendenz war richtig vorher gesagt, die Kurse gaben leider umsatzlos um 1 Cent (November) und 2 Cent (Dezember) nach, der Januar Kontrakt bewegte sich nicht.
Die rote Grafik zeigte in der vergangenen Woche einen Höchtwert des V-Preises von 1,48 Euro an, heute liegt dieser bei nur noch 1,46 Euro. Die blauen Balken (Geld- und Briefkurse der Verfallwoche mit kleinem Dreieck für den heutigen Settlementpreis) lassen nur eine Empfehlung zu:
Verkaufen Sie als Mäster weiterhin auf Basis der aktuellen Schlusspreise Schweine der Monate November bis Januar mit einem Kurspotential von 11 bis 12 Cent um sich gegen deutlich fallende Schweinepreise gegen Ende dieses Jahres abzusichern. Auch der Verkauf vom Mai- und Juli Schweinen mit einem Kurspotential von 8 Cent sollte erwogen werden.
Schlachtbetriebe sollten auf derzeitiger Basis ihren Bedarf nicht kaufen, sondern am Terminmarkt den nächsten starken Kursrutsch von 5 bis 10 Cent abwarten.
Sollte sich der Schweinepreis so entwickeln wie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre, werden die tiefsten V-Preise im Januar 2011 bei 1,18 Euro erreicht.
Die wöchentliche saisonale Empfehlung basiert auf rein statistisch ermittelten Durchschnittswerten und hat weder mit der Fundamentalanalyse, noch mit der Charttechnik oder der Psychologie im Terminhandel zu tun. Die Empfehlung ist ohne Gewähr.
Währe es nicht einfacher; als Mäster sich einen schönen Frühling zu machen; und erstmal abwarten; was die Ferkelpreise machen; anstatt einzustallen; den Ferkelmarkt anzuheizen und dann mit 20 Euro "abgesicherten" Verlust im Mai/Juni "sicher" zu haben?
Wenn ich zehn Euro beim Einkauf sparen kann; dann ist mir das Geld schon mal sicher.
Dann kann ich immernoch absichern.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt meine Schweine im Terminmarkt verkaufe; dann mache ich zu 100% Verlust; wenn nicht; dann nur 50%.
Wenn jetzt noch der Spruch mit den "Terminmarktferkeln" kommt; dann möchte ich auch genau diese Ferkel für genau diesen Preis haben ( der real mittlerweile fast 20 Euro über Terminmarktpreise liegt).
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@Mühlenbach
Wäre genau richtig .Aber was wird gemacht?
Es werden viel zu teuer Ferkel eingestallt ."wegen der Festkosten des Stalles"(Dänische Ferkel bis 80€ frei Stall)
Auf welchen Preis spekulieren diese Mäster im Mai/Juni?
Dummheit müsste bestraft Werden.
Gruß
fritz
Zu teure Ferkel? Ich möchte mal hören was ihr Mäster sagt, wenn bei knappen Schweinen der Preis hoch ist und die Schlachter überlegen deshalb keine mehr zu kaufen?
Die Schlachter müssen auslasten und ihr auch.
Gruß BestPiglets
@BestPigiets
Auslasten, wenn ich das schon höre.Um Verluste zu machen.
Bei einem Selbstversorungsgrad von 115% in der EU.
Nein
Den weg den Mühlenbach zeigt ist besser
Gruß
Fritz
80 Euro für Ferkel? Das rechne mir doch bitte mal vor. Wer die einstallt, mit dem muß man kein Mitleid haben.
MfG
@Dorf1683
78,25€, Dänen ,icl.Mst.,frei Stall.
Gekauft wegen der Auslastung des Stalles,vor 2Wochen.
Ich glaube das war kein Einzelfall.
MfG
Fritz
Nun ja, du hast es also doch getan um auszulasten? ist doch auch gut so oder?
Ist es nicht so dass bei knapen Ferkeln zumindest die Warscheinlichkeit besteht, dass in 3-4 Monaten die Schweine knapper sind?
Zur Börsenabsicherung möchte ich sagen, dass ich seid langem versuche meine Ferkel- Produktion abzusichern. bis jetzt waren die Preise aber nie wirklich kostendeckend.
Ein Grund dafür ist meiner Meinung die fehlende Notwendigkeit bei den Mästern sich den Einkauf abzusichern.
Wenn die Ferkel zu teuer sind wird geschoben und dann fällt der Preis.
Deshalb habe ich mich eben ein bischen geärgert und entgegen meiner Gewohnheit auch mal etwas geschrieben.
Gruß BestPiglets
@BestPigles
Nein das war nicht ich, das war ein Kollege .
Der denkt jetzt über die Auslastung nach.
Gruß
Fritz
@ fritz44 [#9]
Kollege entweder (mit Verlaub gesagt) ein Idiot, der nicht weiß was Ferkel kosten, oder die Tiere waren 40 kg schwer.
Dänische Ferkel (Einkauf direkt in DK, umgerechnet in EUR) momentan keinesfalls teurer als 60 EUR bei 25 kg frei Hof.
Mag vielleicht dem Mäster zu teuer sein, aber übertreiben muss man hier nicht gleich.
MfG
Speedy
Also rechnen wir mal nach.
Freckel schwer, beste Qualität = ca. 78
Futter = ca. 42
variabele Kosten = ca. 15
Notwendiger Erlöß = ca. 135
Dazu braucht es lediglich einen Basispreis der in der Gegend des jetzigen ist.
Und wann sind die schlachtreif? Exact zur WM. Das sollte klappen, und wohl auch noch was für die Arbeit und die Bank übrig bleiben.
Gruß
@Franz
Stimmt genau.
Jetzt weiß ich warum die Ferkel so knapp sind.
Mann muss nur rechnen können.
Gruß
Fritz
Bauernweissheiten.
Verdient werden muss also (wieder) nichts?
Wie lange wollt ihr denn nichts verdienen?
Geht schon seit zwei Jahren so.
Dann fällt ein Lüfter aus; und der Betrieb geht pleite.
Alles schon da gewesen.
Also; der Vollständigkeit halber Vollkostentechnisch gesehen mal einen Zusatz:
Futter 42 Euro?Niemals; eher 46 Euro.
Feste Kosten: Liebe Kollegen von der ganz schlauen Seite; wisst ihr eigentlich; was das ist?
Das währen dann nochmal 15 Euro.
Macht summa sumarum schon 154 Euro; also incl Maskenschlupf 1,60! Euro Basispreis.
Egal; ihr habt es ja; und; mit Verlaub; ich würde das noch etwas lauter in die Welt posaunen; denn wenn ihr schon zur WM mit Basispreis 1,35 Euro hinkommt; warum dann nicht zu Weihnachten 1,10 Euro?
Dann muss ich schnell mal meine Tierchen absichern.
Nochmals zum Mitschreiben: Die WM ist Mitte Mai Fleischtechnisch gelaufen.
Oder denkt ihr wirklich daran; die Abnehmende Hand wüsste das nicht auch?
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@ Muehlenbach [#13]
WM:Deutschland fliegt in der Vorrunde raus.Keine Großbildferseher auf den Marktplätzen,Fleischtechnisch für Deutschland alles gelaufen?
Das hat nichts mit der (Un-?)Fähigkeit ( ich bin kein Günter Netzer..) der Deutschen Nationalmannschaft zu tun; sondern alleine mit den gegebenheiten.
Ansonsten müssten wir in der Haupt-Grill-Saison ja jährlich Höchstpreise haben.
Wann haben wir jährlich in den letzten paar Jahren die Höchstpreise?
Dann; wenn es kein Mensch erwartet.
Vor zehn Jahren war Karneval der Preis tot.
In den letzten drei Jahren?
Vor zehn Jahren war Weihnachten rasante Nachfrage.
Weihnachten ist nun schon Anfang November gelaufen.
Vor zehn Jahren war der Mai eine Hochpreisphase; nun ist es der Juni; der Juli war immer tot ( alle in den Ferien); der Juli läuft besser wie eigentlich der August.
Kirschen rot; Handel tot.
In Erinnerung an die WM im Jahre 2006; den Höchstpreis hatten wir zur Beginn der WM; dann kam der Absturz um mal ebend 20 ct; noch bevor die Deutsche Mannschaft ausgeschieden ist; den Jahreshöchstpreis hatten wir da im August.
Die Abnehmer sind nicht so blöd wie wir uns das wünschen; und deshalb sind die auch immer; ich wiederhole immer die Gewinner.
Zudem muss der Preis ja nicht steigen; weil 1,35 reichen den meisten hier ja schon.
In dem Sinne
schönen Sonntag
MFG
Mühlenbach
@ Muehlenbach [#13]
Volle Zustimmung zu Deiner Schelte.
Es ist deprimierend mitzulesen wie Berufskollegen sich selbst was vormachen, schönrechnen und gleichzeitig prahlen, dazu die Einstellung :War immer so, wird schon gut gehn, der Monatsanfang, die WM, das schöne Wetter usw. werden es schon richten.
Lockere Zahlen in der Betriebswirtschaft ,Marktwirtschaft,usw.
Für mich sind das nur noch Durchhalteparolen.
Mühlenbach, ich staune über Deine "Zähigkeit". hier immer wieder erfrischend auf den Punkt zu kommen.
Wie wärs, wenn hier einer unserer Kollegen sich mal traut eine begründete Marktanalyse für die nächsten Monate vorzulegen.
Gruß Paul
@ Paul
Meine Marktanalyse kannst du haben.
Den Basispreis wird der Besitzer von Schalke04 festlegen. Er wird ihn bei 1,35-1,40 einfrieren. Unsere Mäster können ja gut mit leben.
Beschaffungsengpässe werden durch Zuschläge an den Zwischenhandel ausgeglichen, plus 0,01 bis 0,12€ je kg. Wird aber wenig beim Mäster ankommen.
Bei einem Selbstversorgungsgrad von 115% in der EU das machbar.
Gruß
Fritz
@ fritz44 [#17]
Entschuldigung,
hab einfach auf den Sack draufgehauen, einzelne sollten natürlich nicht getroffen werden.
Stimme mit Deiner Meinung z.B. im Verhalten beim Ferkeleinkauf, voll überein.
Gruß Paul
Mäster unter sich.
Stöhnen gehört sicherlich zum Geschäft, aber wer ehrlich ist, der weiß, dass in den letzten fünf(!!!) Jahren in der Mast durchgehend Geld verdient wurde. Das ist der längste Zyklus in der Mast- irgendwann geht es halt mal anders herum, das ist doch das normalste der Welt. Und wer in den letzten zwei Jahren in der Mast kein Geld verdient hat, für den wird es Zeit aufzuhören, denn so leicht wird es in Zukunft nicht mehr werden, da stimme ich mit Euch überein.
@ Muehlenbach [#2]
Wenn jetzt noch der Spruch mit den "Terminmarktferkeln" kommt; dann möchte ich auch genau diese Ferkel für genau diesen Preis haben (der real mittlerweile fast 20 Euro über Terminmarktpreise liegt).
Der am Terminmarkt gehandelte Ferkelindex wird von der Eurex aufgrund der Preismitteilungen regionaler Notierungen für Ferkel publiziert, also dem, was die Grüne Seite selbst veröffentlicht.
Warum auf die jeweiligen Ferkelpreise noch 100 weitere Aufschläge für dies und das hinzugerechnet werden, ist mir bis heute nicht nachvollziehbar erklärt worden.
Andererseits habe ich hier im Forum vielfach gelesen, dass auch nicht zum V-Preis verkauft wird, sondern meistens oder immer mehr als der V-Preis bezahlt wird.
Viellicht erklären Sie mir mal die Zusammenhänge.
Schöne Grüsse, Richard Ebert
@ Ackerspezi [#19]
"Stöhnen gehört sicherlich zum Geschäft, aber wer ehrlich ist, der weiß, dass in den letzten fünf(!!!) Jahren in der Mast durchgehend Geld verdient wurde. Das ist der längste Zyklus in der Mast- irgendwann geht es halt mal anders herum, das ist doch das normalste der Welt. Und wer in den letzten zwei Jahren in der Mast kein Geld verdient hat, für den wird es Zeit aufzuhören, "
Ackerspezi, kannst Du Deine "lockere" Behauptung mal mit Zahlen hinterlegen?
Ansonsten: Stammtischniveau!
Gruß Paul
@ paul [#21]
DkfL ab 2004: 26,41; 37,47; 47,30; 20,71; 22,98; 24,88.
Älterer Stall; Indexpkt: 98. Eigenmischung.
Also: Ich weiß, wovon ich rede!
Erstens zur Preisgeschichte:
Beim V-Preis gibt es auch tausend Erhöhungen; Zuschläge; Abschläge usw.usv.
Interessanterweise ist aber der Ausgezahlte Preis je kg Schlachtgewicht relativ; und der ist i.d.R. zwischen V-Preis und V-Preis minus 8ct.
Vergleichbar für Sie; Herr Ebert ist das wenn sie 1to. Kartoffeln für sagen wir 500 Euro kaufen oder 1qm3 Kartoffeln für 350 Euro; beides ist nicht vergleichbar; die zweite Variante ist deutlich teuer.
Zu den Direktkostenfreien Leistungen:
Ackerspezi; deine Ergebnisse stimmen; wenn dies die Zahlen je Mastplatz/Jahr sind.
Wenn du aber neue Ställe hast; Gülle entsorgen musst; dann musst du davon nochmal 30 Euro für den Stall; 10 Euro für die Verzinsung des Umlaufkapitals sowie 6 Euro für die Gülle rechnen; und dann nicht zu vergessen die Lebenshaltungskosten.
Und wo liegst du dann?
Also könntet ihr Ackerbauern ja überhaupt nicht klagen; ich weiss wovon ich rede; denn meine Anbaukosten bekomme ich vom Staat bezahlt; alles Eigenland; und habe dann noch gute 1200 Euro/ha übrig.
Ich würde auch mit einem Weizenkurz von 5 Euro/dt hinkommen; und suche noch Land zum Kaufen.
200ha mal 1200 Euro/ha /jahr reicht mir zum Leben...
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@ Ackerspezi
Vielen Dank Für Deine aus der Praxis stammenden Zahlen.Bei der Ermittlung Deiner Wewrte hätte ich jadoch noch gern gewußt,mit welchen Kosten deine Eigenmischungen in der Betriebszweigauswertung "Schweinemast" kalkuliert wurden.
Vielen Dank
Ich weiß ja,daß wir Süddeutschen immer teuerer füttern als alle anderen deshalb nicht erschrecken !!
Futterkosten LKV - Bayern Wirtschaftsjahr 08/09 lagen bei 55,10 Eur je Tier für 87 kg Zuwachs ( Ferkelgewicht 31 kg + 87 kg Zuwachs = LG 118 kg bei genüchterten Tieren)
Auswertung von 1840 Betrieben
Futterkosten zur Zeit 35% Vormast und 65 % Endmastfutter (265 kg Futter ) ca 45 Eur + 3,50 Eur Schrot und Mischkosten mach zusammen 48-49 Eur!! Futter
Denn nur wer gutes Futter und beste Quallitäten einsetzt wird auch Top Schweine und Leistungen erhalten!!
MfG Saubauer
@ Muehlenbach [#23]
Wie mästest du Schweine??
Wir müssen doch etwas ehrlich miteinander umgehen und auch die Wahrheit sagen dürfen. Natürlich sind die Zahlen auf das Tier und nicht auf den Mastplatz bezogen. Mit solchen Werten käme ich auch nicht zurecht - dann hätte ich auch schon längst aufgehört. Ansonsten: ...bitte sachlich bleiben, ich kann mir nicht vorstellen, dass du auf weniger BP sitzt, als ich. Weizen kenne ich zumindest nur vom Erzählen.
@ Glücksritter [#24]
Die Getreideanteile werden jedes viertel Jahr mit aktuellen Preisen bewertet, Soja kaufe ich in der Regel vor, Mineralfutter wird über EKG bezogen; mahlen und mischen wird mit 1,5€ bewertet.
Aktuell liegen wir bei 0,48€/kg Zuwachs.
@ Richard Ebert [#20]
Warum auf die jeweiligen Ferkelpreise noch 100 weitere Aufschläge für dies und das hinzugerechnet werden, ist mir bis heute nicht nachvollziehbar erklärt worden.
Ferkel sind keine homogenen Produkte wie Wäscheklammern. Die Lieferungen unterscheiden sich ganz erheblich in ihrer Qualität (Rasse, Gesundheitsstatus, Impfungen, Partiengröße). Daher ist es nicht möglich mit einem einheitlichen Preis zu arbeiten. Vieles liegt neben den o.g. Kriterien natürlich auch am Verhandlungsgeschick der Marktteilnehmer. Kritisieren kann man sicherlich, dass die Zuschlagspolitik uneinheitlich und teilweise undurchsichtig ist. So variiren die Zuschläge manchmal auch bei besonderen Marktgegebenheiten, wenn Ferkel besonders knapp oder besonders zahlreich sind. Das führt dann dazu, dass eine anstehende Notierungsänderung abgefedert wird, was nicht unbedingt wünschenswert ist.
MfG
wollewatz.
@ wollewatz [#27]
Danke für Ihren Beitrag. Dass sich Ferkel erheblich unterscheiden, ist mir klar. Ansonsten stimme ich ihrem wie ich meine kritischen Beitrag voll zu.
Kritisieren kann man sicherlich, dass die Zuschlagspolitik uneinheitlich und teilweise undurchsichtig ist.
So variieren die Zuschläge manchmal auch bei besonderen Marktgegebenheiten, wenn Ferkel besonders knapp oder besonders zahlreich sind. Das führt dann dazu, dass eine anstehende Notierungsänderung abgefedert wird, was nicht unbedingt wünschenswert ist.
Undurchsichtig ist das richtige Wort. Wenn die regionale Ferkelnotiz bei starkter Nachfrage gleich bleibt, aber dafür 5 Euro Zuschlag gezahlt wird - wem nutzt das ?
Sollen die Preisfindungskommissionen nicht den echten und realen Marktpreis feststellen ?
Lügt sich hier irgend jemand selbst etwas in die Tasche ? Wenn jemand von einer solchen Preispolitik profitiert hat ein anderer einen Nachteil und wird geschädigt.
Stellen Sie sich vor, eine Aktie mit einem Kurs von 100 Euro steigt wegen starker Nachfrage. Damit die Kurserhöhung etwas abgefedert wird, bleibt der Kurs bei 100 Euro zuzüglich eines Preiszuschlags von 5 Euro. Irre Vorstellung, weil das die Aufgabe einer Preisfindung oder Kursfindung verhindert. Die Börsenaufsicht würde noch am gleichen Tag gegen solche Manipulationen einschreiten.
Schöne Grüsse, Richard Ebert
Nur das es keine solchen Aufsichtsinstanzen gibt in Schweinebereich.
Die "Aufgabe" der Preisfindungskommission ist ja sowieso eine selbst gestellte und keine Berufene Aufgabe und stellt "nur" eine PREISEMPFEHLUNG dar.
Aber Marktgerecht sind die in den seltensten Fällen, im Sauenbereich zB ist es sowieso schon sein Jahren üblich teils saftige Aufschläge (aktuell bis zu 0,25 €/kg) auf die Preisempfehlung zu zahlen. Marktgerecht ist das nicht, hängt aber auch mit vielen anderen Faktoren zusammen.
Aber gerade eben diese Zu / Abschläge stellen den Markt dar. Dadurch wird versucht die Tiere dann zu bekommen wenn sie benötigt werden.
Öffentlich gemacht werden diese Preise jeden Montag für Ferkel und Dienstags für Schweine und Sauen. In der NOTIERUNG des Landesamtes.
Was der einzelne Landwirt draus macht liegt in seinem Geschick, Größe und Struktur, aber vor allem in seinen Tieren.
Eine Aktie ist ein Aktie und jede Aktie eines Anbieters ist exakt gleich.
Aber Schwein ist nicht gleich Schwein.
sapa
@ Richard Ebert [#28]
Bei unserer Schlachtschweine - Vermarktung haben wir 5 Metzgerabnehmer und 4 verschiedene Abrechnungsysteme ( Basis + Zuschläge )
Diese entstehen aber alle aus verschiedenen Anforderungen z.B :
- 24 Stunden vor dem Schlachtermin anliefern
- besonderst schwere Schweine 135 -140 kg LG
- Just in Time Lieferungen jede Woche !
Beim Ferkelzukauf ist es auch unterschiedlich:
- Direktbezug vom Erzeuger 100 - 150 Stück 50% weibl
- sortierte Aufzuchtferkel 250 - 300 Stück 100% weibl
Preisunterschied bis 11 Eur je Tier!!!
MfG Saubauer
P.S. Heute 20cm Neuschnee!!
Hallo,wo fiel der Neuschnee?
@ Bauer [#31]
Auf den bayerischen Boden!