Schweine: Juni Schweine zu 1,47 Euro gesucht / was steckt dahinter ?
Agrarexporte behaupten sich in schwierigem Umfeld
Schweine.net / Agra Europe (30.12.09) - Die Exporte Deutschlands an land- und ernährungswirtschaftlichen Produkten sinken in diesem Jahr, jedoch weniger stark als die Ausfuhren der Gesamtwirtschaft. Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes fielen die deutschen Agrarexporte von Januar bis Oktober 2009 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 10,0 % auf 39,2 Mrd Euro, berichtet Agra-Europe.
Die Importe verringerten sich um 9,1 % auf 46,7 Mrd Euro, womit das Agrarhandelsdefizit leicht auf 7,5 Mrd Euro stieg. Die vorläufigen Angaben zum Außenhandel werden von den Wiesbadener Statistikern allerdings erfahrungsgemäß noch nach oben korrigiert. Im Bundeslandwirtschaftsministerium geht man denn auch nach vorsichtigen Prognosen und bei Fortschreibung der bis September vorliegenden Daten davon aus, dass Deutschlands Agrarausfuhren 2009 lediglich um 5,4 % zurückgehen und sich damit deutlich oberhalb der Marke von 49 Mrd Euro bewegen.
Angesichts eines Rückgangs der Gesamtexporte um mehr als ein Fünftel schneiden Land- und Ernährungswirtschaft damit vergleichsweise gut ab. Der Anteil des Agrarexports an den deutschen Gesamtausfuhren erhöhte sich laut Statistischem Bundesamt von Januar bis Oktober 2009 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 0,8 Prozentpunkte auf 5,9 %. Unterdessen arbeitet die Wirtschaft weiterhin daran, eine gemeinsame Organisation für die Agrarexportförderung zu schaffen, unter deren Dach sich die gesamte Ernährungswirtschaft zusammenfindet.
Konkret laufen dazu Beitrittsverhandlungen von Food Made in Germany (FMiG) zur German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA). Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Gerd Müller, sieht durch die Zusammenarbeit seines Hauses mit den Außenwirtschaftskammern die Weichen gestellt, um deutsche Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft auf Exportmärkten gezielt zu unterstützen.
Milch und Fleisch als wichtigste Exportbranchen
Mit Abstand wichtigste Stützen des deutschen Agrarexports sind die Fleisch- und Milchwirtschaft, auch wenn die Molkereien in diesem Jahr schon allein durch den Preisverfall an den Märkten starke Abstriche machen mussten. So sanken die milchwirtschaftlichen Ausfuhren laut Angaben des Statistischen Bundesamtes von Januar bis Oktober 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wertmäßig insgesamt um knapp ein Fünftel auf 5,10 Mrd Euro. Im Rahmen hielten sich die Rückgänge beim Käseexport mit einem Minus von 15,1 % auf 1,96 Mrd Euro. Das ging jedoch auf Kosten der Wertschöpfung, denn mengenmäßig legten die Auslandslieferungen um 4,9 % auf knapp 801 000 t Käse zu. Auch auf der Importseite stellten die Molkereiprodukte mit einem Wert von 3,49 Mrd Euro, das waren knapp 23 % weniger als von Januar bis Oktober 2008, einen der größten Posten.
Fleischausfuhren nach Polen leicht gestiegen
Die Fleischexporte Deutschlands gingen bis zum Spätherbst unterdurchschnittlich zurück. So meldete das Statistische Bundesamt in diesem Bereich bis Ende Oktober einen Rückgang der Ausfuhren um 7,0 % auf 4,48 Mrd Euro. Von großer Bedeutung ist hier für die deutschen Lieferanten traditionell der russische Markt. Dort war Rindfleisch aus Deutschland in diesem Jahr weit weniger gefragt als 2008; die Lieferungen brachen zeitweise ein. Weitaus besser sah es für die Lieferanten von Schweinefleisch aus. Insgesamt sanken die deutschen Ausfuhren an Fleisch und Fleischwaren nach Russland im Berichtszeitraum um 9 % auf 336 Mio Euro. Der Menge nach wurde hingegen ein Zuwachs von 3,3 % auf 278 549 t verzeichnet. Entgegen dem rückläufigen Gesamttrend blieben die deutschen Ausfuhren nach Polen mit einem minimalen Plus von 0,5 % auf 370 Mio Euro stabil.
Mengenmäßig wurde ein Zuwachs von 14 % festgestellt. Trotz der Bedeutung Osteuropas bleiben Italien, Frankreich und die Niederlande die bei weitem wichtigsten Abnehmer für Fleisch und Fleischwaren aus der Bundesrepublik. Dabei fielen die Exporte nach Italien von Januar bis Oktober 2009 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 9,6 % auf 833 Mio Euro. Bei den Lieferungen nach Holland wurde ein Minus von 10,5 % auf 794 Mio Euro registriert, bei den Frankreich-Exporten ein Rückgang von 9,1 % auf 624 Mio Euro. Eine der ganz wenigen Wachstumsbranchen für die deutschen Agrarexporteure sind 2009 lebende Schweine gewesen. Die Lieferungen erhöhten sich wertmäßig um 23,3 % auf 185 Mio Euro und der Menge nach um 29 % auf knapp 122 000 t, so Agra-Europe.
(Quelle: http://www.schweine.net/agrarexporte_behaupten_sich_in_schwierigem_umfeld.html)
Terminmarkt: Etwas höhere Verkaufsbeitschaft
Die Fleisch Terminhändler an der Eurex Frankfurt waren am letzten Börsentag des Jahres wohl schon zumindest gedanklich in den Kurzurlaub aufgebrochen, denn ausser einem Kontrakt März Schweine, die mit einem Kursabschlag von 1,3 Cent bei 1,35 Euro gehandelt wurden, gab es keinerlei Geschäft.
Es gab jedoch in den Terminmonaten Januar bis April Verkaufsangebote auf einer niedrigeren Basis, so dass die Eurex die Taxkurse um durchschnittlich rund 1 Cent nach unten veränderte.
Der M 12 Index für Schweine gab um 0,32 Cent auf 1,3732 Euro nach.
Ferkel wurden umsatzlos auf Vortagsbasis taxiert. Index unverändert 43,83 Euro.
Juni Schweine: Kaufauftrag vor Börsenschluß
Nur vier Sekunden vor Börsenschluß kam ein Kaufauftrag für Juni Schweine in den Markt. Statt zuvor 1,42 Euro wurden jetzt 1,47 Euro für einen Kontrakt geboten. Ob es sich um einen tatsächlichen Kaufwunsch handelte oder eine Fehleingabe (z.B. wenn es eine Verkauforder sein sollte oder der Juni 2011 Kontrakt gekauft werden sollte) konnte nach Börsenschluss im Markt nicht mehr ermittelt werden.
Vielleicht steht das Kaufgesuch am Montagmorgen noch im Markt. Für diesen Fall sollten Verkaufs-willige telefonischen Kontakt zu Ihrer Brokerfirma suchen und den Auftrag zum Verkauf bereits vor 09:55 in den Markt geben, damit dieser um Punkt 09:55 Uhr zur Eröffnungsauktion ausgeführt werden kann.
Der kleine grüne Strich bei 1,47 zeigt den Kaufwunsch an. Grün = Kaufauftrag im Markt, rot = Verkaufauftrag im Markt, Quadrat = Schlusskurse der Eurex am Tagesende
Aussichten für den 08.01.09: Minus 4 Cent auf 1,26 Euro
Einen Mangel gab es heute nicht nur bei den Börsenumsätzen, sondern auch bei den Nachrichten, zumindest kamen hier keine wesentlichen Erkenntnisse an. Da Januar Schweine (3. Woche) am Terminmarkt mit 1,27 Euro vergeblich angeboten wurden, ist weiter mit einem Preisrückgang zu Beginn des kommenden Jahres zu rechnen.
Warum liegt der Schlusskurs nicht zwischen Geldkurs und Briefkurs ?
@ Laie [#2]
Vermutlich weil der Auftrag erst vier Sekunden vor Börsenschluss gegeben wurde und in dieser Zeit niemand mehr darauf reagieren konnte. Ist aber nur eine Vermutung, nur die Eurex kann darüber verbindlich Auskunft geben.