Schweine: Kassamarkt und Börsenverlauf bleiben spannend
Wenn man in den letzten Tagen den Eindruck bekam, daß der Markt sich jetzt beruhigt, dann war das sicher eine Täuschung.
Die Meldungen und Ergebnisse aus dem Fleischverkauf lassen schon bald einen weiteren positiven Schub der Preise erwarten. Anscheinend haben die Handelsketten erst jetzt richtig registriert, daß die Ware knapper wird. Es wird von erheblichen Preisaufschlägen für die kommenden Wochen berichtet, und das ohne große Gegenwehr.
Das Geschehen an der Börse konzentriert sich bisher auf den Juni. Über die Hälfte der Kontrakte ist auf diesen Monat fixiert. Bei einer Restlaufzeit von nur noch 9 Handelstagen wird es zwangsläufig zu erheblichen Umsätzen kommen.
Die Anzahl der offenen Positionen in diesem Monat liegt bei der ungewöhnlich hohen Anzahl von fast 500 Kontrakten. Es ist zu erwarten, daß sehr viele Positionen in die nächsten Monate überführt werden. Das gibt zusätzlichen Umsatz.
Zum Thema Konzentration und Steuerung des Angebotes von Mastschweinen werden die landwirtschaftlichen Verbände anscheinend jetzt aktiv. Ein günstiger Zeitpunkt für eine bessere Angebotsstrategie.
Gruß Paul
Niederlande Notierung am Freitag + 6 cts/kg Schlachtgewicht.
mfg
@ Paul
Was für eine Angebotsstrategie?
Was meinst du damit? Was für Aktionen planen die Verbände?
Heute wird eine unveränderte Notierung, also 1,42 € erwartet.
Für die Donnerstagsnotierung, vorrausgesetzt das gute Wetter und die derzeit stabile Nachfrage bleibt erhalten, wird der Nord-Westpreis 1,45 € erreichen. Bisher hat es den Anschein, das sich an der unterdurchschnittlichen Angebotssituation lebender Schweine nichts ändert. Die Schlachtgewichte bewegen sich weiterhin auf unterdurchschnittlichem Niveau.
Am Terminmarkt wird der Frontmonat Juni freundlicher erwartet, die weiteren Monate verharren wohl eher in einer Seitwärtsbewegung.
NL-Notierung Vleuten + 4 Cent leb., + 6 Cent geschl. = 1,43 €; Ferkel + 2 Euro.
M.f.G.
Bernd D.
@ J.Bond
Es geht um eine starke Bündelung des Schlachtschweineangebotes am Markt.
@ alle Schweineanbieter!
Gehen Sie den kaufmännischen Weg: Auf ein Masken- und Preisdiktat der Bestmeat ist ein Umleiten der Schweine auch bei gleichen Erlösen, erst recht bei besseren, die Antwort. Die Zeit ist günstig:
Die ISW und die Internet Schweinebörse wenden die Referenzmaske (WTB-Maske) an und zahlen auch nach einer Woche.
Stellen Sie ihre Schweine in die Internetbörse und helfen Sie den Preis einen Tag früher zu fixieren. Für den Viehhandel sind diese Schweine unter Umständen nach 24 Uhr verfügbar!
Es ist keine Kontoeröffnung mehr erforderlich!
MfG. B.Bonekamp
@ Paul
Wer bündelt das Angebot? Du mit deinen Nachbarn?
Oder bündelt etwa der Schlachthof ein noch größeres Angebot, wobei er dem Erzeuger dann ein noch strikteres Diktat vorgibt?
Würde auch gerne wissen wie engagiert du selber in der Vermarktung deiner Schweine bist?
@ J.Bond
Die Schlachtindustrie diskutiert auch keine Details hier im Forum.
Ich begrüsse es nur, daß die Verbände aktiv werden.
Meine e.mail adresse findest du unter meinem Forumsnamen.
Gruß Paul
Frage an Herrn Bonekamp: Die von Ihnen erwähnte WTB-Maske ist welcher anderen Maske am ähnlichsten ?
Welche Unterschiede bestehen?
Gruß Paul
Hallo Knallpott,
Ich sehe es ähnlich!
Diesen Donnerstag erwarte ich einen Preis von 1,47 € bis 1,48 €, denn die Schweine bleiben weiterhin knapp; nächsten Donnerstag, letzter Handelstag, sehe ich dann die Unterkante 1,50 € bis 1,53 €. Wir handeln dann den Preis der darauffolgenden Woche! Sollte nochmals ein kleineres Angebot vorherrschend sein, geht der Kassamarkt in Richtung 1,55 € bis 1,56 €!
Die Käufer nutzen dieses Szenario brutal aus und drücken die Verkäufer brutal an die Wand. Kurse von 1,60 € wären denkbar. Ein Berufskollege von mir hat vor längerer Zeit einmal so ein Szenario an der WTB mitgemacht. Das hat Ihm viel Geld gekostet, da er letztendlich liefern mußte, die Schweine in der Lieferwoche nicht schwer genug waren und er anderwärtig Schweine zukaufen mußte.
Dieses in einem Markt der ähnlich ist wie dieses Jahr. Ja, dann viel Spaß!
M.f.G.
Bernd D.
@ Paul
Die WTB Maske, wird bei Lieferung des Schweinefutures angewendet! und die "Referenzmaske" der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften ist identisch. Sie wird nach wie vor von dem grössten Teil des Marktes genutzt (84 - 103KG/ 56 - 58 + 2 / 52 - 56 - 4 / u.s.w).
Fast alle Schlachtbetriebe zahlen auf Wusch auch diese Standartmaske!
Abweichende Masken werden fast immer genutzt um einen optisch hohen Basispreis zu zahlen bei geingerer effekiver Zahlung. Die ZMP hat ein Abrechnungskontrollprogramm, mit der sich unterschiedliche Masken vergleichen lassen.
MfG. B.Bonekamp
Mein Tipp für Montag "unverändert", Donnerstag leicht steigend.
Wie sehen eure Einschätzungen für die Notierungen aus?
MFG Mäster
Eines haben die Hauspreismacher, Preismelder und Co. in den letzten Wochen schon erreicht:
Es gibt anscheinend nur noch einen Wochenpreis, festgelegt jeweils am Donnerstag. Der Markt ist unflexibler geworden. Einige Unternehmen, wie z.B. die Westfleisch können sich schon Donnerstags auf den ab Montag geltenden "Vertragslieferantenpreis" einstellen. Da kann die Ware noch so knapp und gefragt sein, Montags ist Preisruhetag. Eine Preisbewegung am Montag wird für die Abnehmer erst wieder lukrativ, wenn der Markt unter Druck gerät. Auch so nimmt man den Mästern einig Cent ab.
Und wir lassen uns das alles gefallen.
Am Freitag, den 4. Juni sagte ein Einkäufer einer großen Marktkette: Ich habe heute die Fleischware für die nächsten 2 Wochen geordert. Wir bezahlen im Schnitt über das Gesamtsortiment in den nächsten 2 Wochen exakt 13 Cent/Kg mehr. Frage: Wieviel von diesen 13 Cent kommt bis Ende nächster Woche bei den Mästern an ?
Gruß Paul