Schweine: Liegt eine Steuersaisonalität vor ?

Im heutigen Kommentar von Bonekamp-WTA Broker zum Schweinemarkt stach mir ein Satz ins Auge:

"In der vierten Januarwoche sind die Preise in den letzten Jahren immer gestiegen".

Falls es sich bei dieser Beobachtung um eine alljährlich wiederkehrende Tendenz handelt, erhebt sich die Frage nach deren Ursachen. Könnte es sich hier um eine "steuerliche Saisonalität" handeln?

Der Jahreswechsel markiert für die (meisten) Erzeuger und Verarbeiter das Ende eines Rechnungsjahres und den Beginn eines Neuen. Es wäre mit Blick auf den 31.12. als Stichtag also durchaus vorstellbar, daß...

... die Verarbeiter vor dem Stichtag vermehrt nachfragen, um Kosten für das alte Jahr zu erhöhen

... die Erzeuger aber Vermarktungen und mithin ihre Einnahmen ins neue Jahr verzögern

Das Ergebnis wäre eine vor dem Jahreswechsel erhöhte Nachfrage und ein vermindertes Angebot, sowie ein fester Preisverlauf. Nach dem Jahreswechsel würden die verzögerten Vermarktungen das Angebot steigern, während die Verarbeiter erst einmal das im alten Jahr eingekaufte Vieh aufarbeiten. Einem steigenden Angebot stünde eine kurzzeitig nicht existente Nachfrage gegenüber. Die Folge wären schwache Preise.

Spinnt man den Faden weiter in Richtung der Bonekamp‘schen Beobachtung, so verbrauchen sich diese Steuereffekte während der ersten drei Wochen, so daß die jährlichen Preisanstiege in der vierten Januarwoche nichts anderes als den Fortfall des Steuereffekts und eine Normalisierung von Angebot und Nachfrage widerspiegeln würden.

Soweit die Gedanken, die mir bei der Lektüre des heutigen Schweinemarkt-Kommentars kamen.

Ich überlasse es in Ermangelung historischer Daten für die europäischen Schweinemärkte anderen Lesern, diese Überlegungen auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen.

Siegfried Rambaum

Geschrieben von Siegfried Rambaum am
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Sehr geehrter Herr Rambaum,

ich meine, das der absolut überkaufte Schweinemarkt (wahrscheinlich durch die BSE-Panik verursacht) sich in einer Korrekturphase befindet.

Ein geringerer Verzehr von Rindfleisch muss nicht automatisch eine Nachfrageexplosion bei Schweinefleisch bewirken. Wahrscheinlich musste der Markt sich aber um jeden Preis eindecken, weil man ja eben nicht abschätzen konnte wie sich die Angebot-/Nachfragesituation entwickeln wird.

Die Panik scheint nun verflogen und die Preise für Schweine pendeln sich bei ihrem normalen Niveau ein (es gibt Parallelen zur BSE-Krise in den neunziger Jahren in Grossbritannien und dem damaligen Kursverlauf bei Schweinefleisch in Frankreich).

Ich muss zu meinem Statement sagen, daß ich kein Kenner des Schweinemarktes bin , aber Kursauschläge nach oben wie sie in den letzten Wochen zu sehen waren, deuteten keinen gesunden Verlauf. (Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel).

Mit freundlichen Grüßen Ihr

Franjo Paljusevic

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