Brontosaurus
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate
* Schweine: Mäster, Schlachtbranche, LEH - wer profitiert ?
Man hört von einem größer werdenden Angebot an Schlachtschweinen.
Der ZMP Preis wird spätestens am Montag um 3 bis 5 Cent zurückgehen!
Ist es deshalb im Forum auf einmal so ruhig? Wo sind die Stimmen die wochenlang den Preis hochgeredet haben?
Geschrieben von Brontosaurus
am
Wenn es ein größeres Angebot an Schlachtschweinen geben soll, dann bitte mit Zahlen belegen. Nach mir vorliegenden Zahlen sind gestern die niedrigsten Schlachtgewichte seit 2 Jahren verarbeitet worden.
Die Mäster verkaufen Ihre Schweine z.Z. zügiger weil erstens die Nachfrage da ist, und zweitens die frei werdenden Ställe schnell mit z.Z. günstigen Ferkeln neu belegt werden können. Das Angebot an Schlachtschweinen wird in den nächsten Wochen knapp bleiben, denn ein mit 90 kg Schlachtgewicht verkauftes Schwein kann in den nächsten Wochen nicht mit 95 kg auf den Markt schwemmen.
Die Lösung der Probleme in der Schlachtbranche wird wieder einmal auf der Einkaufsseite gesucht. Es zeigt sich mal wieder die Unflexibilität der deutschen Fleischverarbeitung im Umgang mit Ihren Abnehmern. Wer dort jetzt nicht höhere Verkaufspreise durchsetzen kann oder will, der sollte überlegen ob er nicht gleich in das Lager des LEH überwechselt. Ein Angebotsdruck aus dem Ausland gilt momentan nicht als preisdrückendes Argument.
Es ist schon bedrückend wenn man als Mäster feststellen muß, dass in der Schlachtbranche schnell Einigkeit im Einkauf erzielt wird, dass aber gleichzeitig im Verkauf jeder gegen jeden kämpft.
@ Paul
Oha, oha, oha, welch' bescheidene Worte über die Zusammenarbeit der Schlacht-/zerlegeindustrie mit dem LEH.
Manager aus dem LEH würden Ihren Mastbetrieb bereits vom Handel ausschließen. Ich glaube, Sie haben eine absolute Abneigung gegen den LEH und tätigen nur "direkte Hofeinkäufe". Seien Sie z.Zt. froh über die derzeitige Verlustverteilung in der Warenkette, denn ohne "Verlustauffangnetz" der Schlachtereien ständen Sie wesentlich schlechter da.
Bildhaft bezogen auf ein Klavierkonzert gesprochen: Die Noten schreibt der Handel/LEH, die Klaviertasten schlagen die Schlachtereien/Zerlegebetriebe an und die Mäster sind für den Soundcheck verantwortlich, wobei die Saitenabstimmung z.Zt. krächzend ist. Nun raten Sie mal, wer der Dirigent ist? Den Taktstock hält der Verbraucher in der Hand, der meistens das spielen möchte, was gerade nicht an Notenbüchern vorhanden ist.
Sie werden jetzt wahrscheinlich den Verbraucher gegen den LEH austauschen wollen. Soll mir recht sein. Der Konzertsaal ist momenten sowieso nicht gut besucht.
Auf eine heutige ansprechende Notierung.
MFG
Porkdealer
Nors-West-Preis heute unverändert 1,31 €.
Was kommt Montag?
MfG. B.Bonekamp
Ich denke mit Chance ein 'unverändert' für Montag. Das Angebot, regional sicherlich sehr unterschiedlich, ist nicht zu groß, Schlachtgewichte um die 91 kg. Das Ausland ist ja Preislich auch nicht so weit weg.
Wie sagte der Franz Beckenbauer: "Schaun wir mal" :-)
@ Paul
Warum verkaufen denn die Mäster ihre Schweine mit so niedrigen Schlachtgewichten? Weil sie der Meinung sind dass die Schweine teurer werden oder weil sie den Schlachtbetrieb so lieb haben?
Immer wenn im Raum steht dass der Schweinepreis hochgeht, stellt man fest, dass nur die schwersten Schweine abgeliefert werden und andersherum genauso! Am kommenden Montag wird der Preis nach unten korrigiert, auch wenn das viele Leute nicht wahrhaben wollen.
Und außerdem: Wer behauptet, dass die Schweine so knapp sind? Die Schweineschlachtungen in Deutschland liegen im Schnitt diesen Jahres über denen des Vorjahres! Dazu kommen die Mengen aus der PLH, bei gleichzeitiger Konsumzurückhaltung des Verbrauchers und billigen Offerten aus den Nachbarländern.
Wie soll denn da ein Schlacht- oder Zerlegebetrieb die Möglichkeit haben Druck gegenüber dem LEH aufzubauen?
Schöne Grüße
Der Angebotsdruck aus dem Ausland ist garade fast gar nicht vorhanden, denn Spanien notiert ausgesprochen hoch und ist sogar noch mal angezogen, da frage ich mich wo die billigen Offerten der Holländer herkommen sollen?
Sicherlich gestaltet sich der Markt gerade schwierig, aber trotzdem denke ich ist ein "unveändert" am Montag durchaus realistisch.
Ich frage mich warum manche Forumteilnehmer einen niedrigeren Preis geradezu herbei sehnen? Ein höherer Preis wäre für viele Beteiligte doch ein Segen!
MfG
Es gibt tatsächlich noch einen Ort mit billigen Schweinen: Die WTB in Hannover.
Für 1,248 können Schnäppchenjäger z.Z. dort zulangen.
Wie lange noch?
Der Angebotsdruck kommt meines Erachtens z.Zt. nicht aus Holland. In den heutigen Preisverhandlungen blieben die Hölländer auf Ihrem Niveau stehen. Der Angebotsdruck für nächste Woche kommt insbesondere im Verarbeitungssektor aus Dänemark und wird sich wahrscheinlich aufgrund der "Japansituation" kurzfristig nicht ändern.
Der Verlauf im Edelteilegeschäft läßt mich vermuten, dass aufgrund der heutigen unveränderten Notierung und der dadurch teilweise stattfindenen Reduzierung der Schlachthaken ein ausgeglichener Handel projiziert wird und die Notierung am Montag vielleicht doch nicht so wackelt. Zumindest vorerst noch nicht.
Warten wirs ab.
MFG
Porkdealer
Kommentar aus Bretagne
Der Markt ist fest, die Erzeuger schätzen dies. Na bei 6,5 Cent plus kann man dem schlecht widersprechen. Bemerkenswert ist dabei, dass dies bei nahezu gleichem Schlachtgewicht (88,8 kg, minus 100 Gramm gegenüber der Vorwoche) vonstatten ging.
Italien folgt dieser Marktentwicklung jetzt auch mit + 7 Cent.
Und wann passiert bei uns ähnliches?
Hallo Herr Ruhmann,
vielleicht haben Sie ja sogar recht. Der Markt wird jetz schon tagelang "runtergeredet", und was passiert, die Notierung bleibt fest!
Oftmals passiert nach einer solchen Situation genau das Gegenteil. Die Schlachtereien sollten sich die zur Zeit günstigen Positionen an der WTB sichern!
Zumindest liefen die Fleischgeschäfte heute nicht schlecht, so dass Montag der Markt durchaus unverändert notieren kann!
Gruss
Schweinespezi