Richard Ebert
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Schweine: Preiskampf im Schweinestall / V-Preis plus 3 bis 5 Cent ?

Brandenburg: Preiskampf im Schweinestall

http://www.schweine.net (06.02.08) - «Die Lage ist bitterernst», sagt Bernd Schwarz, Chef des Qualitätsferkelhofs in Dörgenhausen bei Hoyerswerda. Das berichtet die Lausitzer Rundschau. Dort werden pro Jahr etwa 40.000 Ferkel für den Verkauf produziert. Doch während die Kosten für Futter, Medikamente und Energie drastisch stiegen, sind die Fleischpreise wegen eines Überangebotes im Keller. Für viele Betriebe ist die Lage existenzbedrohend.

Seit Monaten läuft der Ferkelhof im Norden Sachsens auf Sparflamme. Für Extras ist kein Geld da. Beispielsweise nehmen die Ferkel bei viel Licht im Stall schneller zu, weiß der Landwirt. Doch der Strom für die Neonlampen ist kostspielig und so wird nach strikten Regeln beleuchtet. Die Devise: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Trotz des kräftigen Sparkurses verschlingt der Betrieb der Anlage enorme Summen. Ein Beispiel: Wenn Schwarz allein die Futterkosten addiert, kommt er derzeit auf etwa 38 Euro pro Ferkel. «Vor einem Jahr waren es noch 22 Euro», schaut der Chef auf seiner Liste nach. Momentan gibt es für die Ferkel vom Mastbetrieb aber nur 36 Euro pro Tier. «Um alle Kosten decken und Rücklagen für nötige Investitionen bilden zu können, bräuchten wir etwa 65 bis 70 Euro pro Ferkel», damit macht Schwarz deutlich, wie groß die Lücke ist. Der Betrieb hangelt sich von Woche zu Woche. Der Chef sagte, mit Blick auf die zu erwartende Preisentwicklung auf dem Schweinemarkt, eine Wende sei mindestens bis September nicht in Sicht. «Unser größtes Problem ist die Liquidität. Schließlich müssen wir Futter kaufen und Löhne zahlen», erklärt der 56-Jährige. Zum Überlebenskonzept gehört die Motivation der Mitarbeiter. «Nur so schaffen wir Höchstleistungen.“ Diese sind nötig, um nicht noch größere Defizite zu erwirtschaften.

Für Unternehmen wie den Dörgenhausener Ferkelhof ist die Aussicht auf die Ausfuhrerlaubnis ein Lichtblick. Ob sie die Zitterpartie im Schweinestall allerdings noch bis dahin überstehen, ist offen. Die Ferkelbetriebe sind die ersten die aufhören, denn sie sind das schwächste Glied in der Kette.

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Zur Wochenmitte kam es bei der Notierung der Internet Schweinebörse um einen Anstieg um 5 Cent auf 1,39 Euro in einer Spanne von 1,38 bis 1,40 Euro bei einem Umsatz von 510 Tieren. Damit dürfte es, sofern sich bis Ende dieser Woche keine völlig neuen Gesichtspunkte ergeben, einen Anstieg des V-Preises um 3 bis 5 Cent auf 1,35 bis 1,37 Euro geben.

An der RMX kam es heute zu kaum veränderten Kursen am Schweine Terminmarkt, lediglich der März Kontrakt stieg um zeitweise 1,4 Cent auf 1,449 Euro und schloss mit 1,445 Euro.

Am Ferkel Terminmarkt kam es zu festen Kursen, besonders die entfernten Monate Dezember und Januar stiegen um jeweils 2,50 Euro auf 50 Euro.

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Geschrieben von Richard Ebert am
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