Schweine: Roter Preisdruck mit Ziel 1,20 Euro ?
Allem Anschein nach scheint sich in der morgigen NW-Notierung der Trend, den die NW-Kommission am Montag mit minus 1 Cent angezeigt hat, weiter zu konkretisieren.
In Zahlen gesprochen, rechnen Marktbeobachter mit einem Notizabschlag von minus 2 bis minus 3 Cents am morgigen Donnerstag. Wobei die Schlachtseite von minus 5 Cents bis Montag spricht. Die "grüne Seite" konnte bisher immer noch den Kopf aus der "Preisschlinge" ziehen und anhand der abfließenden Angebotsmengen lange Zeit zu Recht. Nachdem nun schon seit seit ca. 4 Wochen schwächeren Trend der Fleischnachfrage steht einigen Unternehmen der "roten Seite" das Wasser bis zu Hals.
Ob eine mögliche Preisschwäche der NW-Notierung als Entgegenkommen der "grünen Seite" betrachtet wird, weil einige Vermarkter weiterhin die angebotenen Schweine platzieren können, oder der Druck auf das Angebot vielfach gestiegen ist und nur eine Preisreduzierung zu einem Druckabbau führen könnte, darüber gibt es auch weiterhin unterschiedliche Ansichten. Für eine korrekte Preisfindung muss man beide Seiten durchleuchten und anscheinend findet dieses nun statt.
ISN - Schweinebörse: Von den insgesamt 540 angebotenen Schweinen wurden 320 Schweine verkauft. 320 Schweine aus D in einer Spanne von EUR 1.26 bis EUR 1.27. Durchschnittspreis EUR 1.27. Differenz zur Vorwoche: minus 4 Cents.
(Quelle: RPM Agrarvermittlung GmbH)
Bekommen wir wieder einen Herbst wie 1998? Auch damals waren im Sommer die Ferkel relativ günstig, aber dann ging das ganze noch einen Gang tiefer!
Wo ist die Untergrenze bei den Ferkeln? 30 Euro im Stall?
Dann kann sich jeder ausmalen, wo der Schweinepreis sein wird.
Sieht dort jemand irgendwelche Übereinstimmungen zu 1998 oder wird das ganze einen anderen Verlauf nehmen?
MFG
Mühlenbach
Ende 1998 lagen die tiefsten Preise für WTB-Schweine bei 77 Cent, das sind rund 50 Cent unter dem heutigen Nord-West-Preis!
Was tun? Noch immer gegen das Risiko absichern? Produktion ganz einstellen? Oder einfach auf bessere Zeiten hoffen?
Jetzt hat die rote Seite die Diskussion da wo sie sie hin haben wollte. Alle reden nur noch davon, wie tief der Preis wohl fallen wird. Und die Brokerhäuser und alle die aus irgentwelchen Gründen davon profitieren stimmen die Beteiligten in eine Panikstimmung ein, die eigentlich gar nicht vorhanden sein müsste.
Anscheinend wird einfach ignoriert, daß in Spanien 20 % mehr erzielt werden könnte. Man ist aber nicht bereit die Logistik für einen Absatz in Südeuropa aufzubauen. Stattdessen wird das Problem der Schlachtindustrie über den Einkaufspreis an die gebeutelten Bauern weitergegeben.
Es will keiner wahrnehmen, daß die Schlachtgewichte weiter auf unterstem Niveau liegen. Seltsamerweise werden alle angebotenen Schweine weiterhin geschlachtet.
Wer suggeriert, daß der Druck auf die Ferkelpreise ein Ausweg für Mäster sei, der vergisst, daß viele Mäster auch Ferkelerzeuger sind. Nur was im Endpreis für das Einzeltier herauskommt bestimmt die Gesamtertragslage der Schweineproduktion.
Wenn die grüne Seite jetzt nicht Standfestigkeit beweist, wird sie zur Witzfigur der Szene. Wie will man den Erzeugern erklären, daß der NW Preis abstürzt und gleichzeitig einige hundert Kilometer südlich 30 € mehr zu erzielen sind?
@ Paul
Es hat schon Jahre gegeben, in denen Spanien zeitweise im Sommer 40 bis 50 Cent über unserer Notierung lag.
Gruss
Schweinespezi
Hallo Schweinespezi,
ich denke mir du bist auch Mäster wie ich.
Ich bin aber nicht bereit für einen kurzfristigen Absicherungserfolg an der Börse meine Grundposition als Schweinemäster aufzugeben.
Gruß Paul
Nnord-West-Preis heute minus 2 Cent auf 1,27 Euro.
Hallo,
ich melde mich sonst nicht so oft zu Wort, aber ich gehe davon aus, daß wir die gleiche Situation haben wie 1998.
Herr Bonekamp hat doch vor ein paar Tagen die Kosten für die Vermarktung nach Spanien ins Forum gestellt. Mein Frage an alle unzufriedenen Mäster: warum tun wir uns nicht zusammen, und organisieren mal ein paar Touren nach Spanien?
Auch wenn unterm Strich keine Reichtümer dabei heraus kommen, wir können uns dieses von der roten Seite einfach nicht mehr bieten lassen. Oder wie steht Ihr dazu?
In diesem Sinne noch einen schönen Tag.
@ porc-profi
Es macht einen schon nachdenklich, das unsere Vermarkter es scheinbar nicht fertigbringen die Schweine dorthin zu verkaufen, wo man den besten Preis bekommt. Oder läuft da doch was?
Es ist halt viel bequemer die Schweine zur Schlachterei um die Ecke zu bringen, die Provision stimmt ja eh. Mir scheint, Holländer, Belgier und Dänen sind da wesentlich flexibler. Vielleicht brauchen sie erst einen Tritt in den Allerwertesten, natürlich symbolisch, um aus dem Tiefschlaf zu erwachen.
Gruß Charlie
Angesichts der Preise die holländische, belgische und dänische Mäster für ihre Schweine gezahlt bekommen, möchte ich nicht tauschen.
Zwar sind die Schlachtunternehmen und Vermarkter in diesen Ländern wohl etwas erfolgreicher im Exportgeschäft, aber profitieren die Erzeuger davon?
Hallo,
der Schweinepreis ist bislang "nur" 4 Cents von 1,31 auf 1,27 Euro gefallen. Doch schon werden einige Forumsteilnehmer zu Pessimisten. Es wird davon geschrieben, dass möglicherweise die Preise in ein 1998er Desaster verfallen könnten.
Dieses sehe ich aber anders: Denn das Jahr 1998 war von einem kontinuierlichem Preisverfall gekennzeichnet. Aber der Schweinepreis hat sich in diesem Jahr doch immer wieder nach einem Tief nach Oben bewegt. So wurde der Preis vom Februar diesen Jahres mit 1,31 Euro im Mai und Juli erneut erreicht.
Dieser Preis scheint in diesem Jahr die Grenze nach Oben darzustellen. Ich denke, dass die rote Seite einen höheren Preis nicht durchsetzen konnte und kann. Dieses wird o.g. Partner immer schwerer fallen, da wie schon einige Male erwähnt, die Discounter einen immer höheren Marktanteil an Fleischprodukten erreichen werden. Dazu siehe auch die von mir ins Forum gestellten Beiträge über die Discounter.
Die Schweine bleiben auch in nächster Zeit knapp, und so werden nach meiner Meinung die Preise nur einen geringen Spielraum nach unten haben.
mfg
Bigpig
Traue nie den Spruch "wo keine Ferkel eingestallt werden, da sind auch später keine Schweine." In meiner kurzer Schweinemästerzeit habe ich diesen Spruch zwei mal gehört, einmal zur MKS-Zeit anfang 2001 und ein weiteres mal vor rund fünf Jahren. Beide male habe ich richtig Geld im Stall gelassen.
Man glaubt gar nicht, wo auf einmal Schweine herkommen, die gar nicht da sein sollten. Allerdings, die Hoffnung stirbt zuletzt, und alles sollte man nicht so pessimistisch sehen. Warten wir den Winter ab, wer weiß schon, was alles passieren kann.
Im Bezug auf Spanien; das wäre doch mal eine Idee, wir würden bestimmt ein paar Züge zusammenbekommen.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings, wenn die Getreidepreise anziehen, werden Schweine auch teurer, irgendwann jedenfalls.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Mit 1,27 € hat NW-Notierung mit Holland gleich gezogen. Ich hoffe sehr, dass damit die Talsohle schon erreicht ist, zumal Holland z.T. nach Spanien liefert. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass uns von der Seite keine Gefahr lauert.
Jedoch sehe ich die jetzige Situation als Trauerspiel an. Schweine scheinen knapp und gesucht, jedoch ist es von Seiten der sog. "roten Seite" nicht möglich gewesen entsprechende Preise an den Einzelhandel weiterzugeben. Ich frage mich da, wie man dann in Zukunft noch gewinnbringend Schweine halten soll, wenn hohe Preise spielend abgewürgt werden.
Von Agrarwende und einem Umdenken der Verbraucher kann hier bei weitem nicht die Rede sein, im Gegenteil, die Discouter wachsen weiter! Auch die Börse ließ für die jetzigen Schweine keinen gewinnbringenden Absicherungskurs zu, nur Schadensbegrenzung war möglich.
Mit wachsender Besorgnis
JbirgerW
In der Bretagne wurden die Schlachtschweine, umgerechnet auf deutsche Standardqualität, mit 1,38 Euro gehandelt. Die Belgische Notierung blieb gestern Abend bei unverändert 1,20 Euro.
Die Nord-West-Notierung musste einen Abschlag von 2 Cent auf 1,27 Euro hinnehmen. Einge hatten mit mehr gerechnet. Die Nord-West-Notierung zieht jetzt mit der umgerechneten niederländischen Notierung gleich.
Den heutigen Fleischgeschäften war eine gute Nachfrage nach Schultern und Nacken zu vernehmen. Diese Teilstücke wurden zu meist festen bis leicht steigenden Konditionen gehandelt. Kotelett wechselte jedoch eher zu etwas schwächeren Preisen den Besitzer. Die endgültige Preisentwicklung für den Hauptanteil des Schlachtkörpers, den Schinken, wird man erst morgen festlegen können. Verarbeitungsware lief heute zu fast unveränderten Konditionen.
Insgesamt konnte das Schwein aus heutiger Sicht zu meist unveränderten Preisen vermarktet werden. Morgen wird jedoch erst die endgültige Richtung festgelegt.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
MissPiggy schreibt:
'Angesichts der Preise die holländische, belgische und dänische Mäster für ihre Schweine gezahlt bekommen, möchte ich nicht tauschen. Zwar sind die Schlachtunternehmen und Vermarkter in diesen Ländern wohl etwas erfolgreicher im Exportgeschäft, aber profitieren die Erzeuger davon?'
Meine Meinung dazu: Wer wie Holland und Dänemark mit Produktionen von mehr als 300 % des Eigenbedarfs nur auf den Export setzt darf für uns kein Vorbild sein. Die vertragsgebundenen Mäster dieser Länder machen zur Zeit reihenweise ihre Ställe zu und sind regelrecht pleite.
Die Billigofferten aus diesen Ländern sind der wichtigste Grund für das Überangebot und für die Schleuderpreise bei Lidl und Co. Die deutschen Mäster produzieren nur 90% des hiesigen Bedarfs, müssen aber den Druck der Holland- und Dänenimporte mit ertragen. Wer ein wenig rechnen kann weis, daß auch Dänen und Holländer nicht ständig teurer produzieren als verkaufen können.
Ein Großteil der holländischen Mäster holt sich schon Sozialhilfe vom Staat. Ich bin überzeugt, das der Schweinezyklus weiterhin funktioniert und das Angebot im Fleischmarkt schon in wenigen Monaten abnimmt. Wenn man bedenkt, daß Dänen und Holländer den Großteil ihresd Viehfutters im Ausland zukaufen, Getreide aber knapp und teuer wird, wird so manche Produktionsstätte mangels Geld stillgelegt.
Da hat Paul wohl nicht ganz unrecht.
Vor Jahren noch wurden die Holländer hoch über den Klee gelobt, auch die Dänen wurden uns immer wieder als die Vorzeigeproduzenten angepriesen.
Auch dort wird nur mit Wasser gekocht, es ist schon verwunderlich, wie die Betriebe dort existieren können, wo auch diese von dem Hofnachfolger gekauft werden müssen. Diese arbeiten ihr ganzes Leben nur für die Banken, um im hohen Alter etwas Geld zu haben, wenn der Betrieb wieder verkauft wird.
Und grade diese Banken haben dort das Sagen, nicht umsonst gibt es dort nur noch eine Handvoll Schlachthöfe, die alle zu einem Konzern gehören.
Nur, wenn die Margen über längere Zeiten nicht stimmen, werden die Banken ihre Mitarbeit überdenken, denn dort gibt es mittlerweile auch so etwas wie Shareholder Value.
Wie lautete das Fazit gestern im Bezug auf die Miserablen Zahlen von Daimler Chrysler: Daimler versucht, das Geld über Margen zu verdienen, was auch wohl positiv läuft, während der Geldvernichter Chrysler im Konzern alles über Volumen versucht.
Lassen wir die Kirche im Dorf.
MFG
Mühlenbach
Hallo,
hier mal eine erfreuliche Nachricht aus "Topagrar.com":
(24.7.03) Ausfuhrerstattungen für Schweinefleisch leicht erhöht
Im Rahmen des jüngsten Verwaltungsausschusses für Schweinefleisch hat die EU-Kommission beschlossen, die bestehenden Ausfuhrerstattungen für Schweinefleisch mit Wirkung vom 21.7.03 leicht zu erhöhen. Betroffen sind verschiedene Teilstücke, Verarbeitungsprodukte und Schlachtnebenerzeugnisse. Der Erstattungssatz für Parmaschinken wurde von 65 € auf 71,50 € um 6,50 € am deutlichsten heraufgesetzt. Die geringsten Aufschläge gab es für Schlachtnebenerzeugnisse mit einem Aufschlag von 1,5 € auf 18 €/kg.
mfg
Bigpig
@ BIGPIG
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, möchte ich herausstellen, dass eine rund 10%ige Erhöhung der Ausfuhrerstattungsbeiträge für 'Verarbeitungserzeugnisse' aus dem Schweinesektor beschlossen wurde.
Kategorie 4, 6-12)
Eine gewünschte Marktbelebung wird nach meinem Glauben nicht damit erreicht.
MFG
Porkdealer
Der Schweinemarkt stellte sich heute wieder ein klein wenig freundlicher dar. Die Teilepreise gaben heute nicht oder nur wenig nach. Auch in Belgien und Holland war man heute relativ stolz, was die Preise angeht. Die Verkaufspreise blieben stabil. Lediglich im Hälftenbereich konnte man etwas billiger einkaufen. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass jetzt viele Zerleger in die Sommerpause gegangen sind.
Die Spanne ist aber nach wie vor unbefriedigend. Aus diesem Grund wird die "Rote Seite" Montag vehement minus 5 c (1,20 €) und mehr fordern. Ob sich das allerdings so ohne weiteres durchsetzen lässt, bleibt abzuwarten, zumal Schweine immer noch relativ knapp und die Gewichte auch immer noch relativ niedrig sind.
Unsere Prognose für Montag liegt um die minus 2 c auf 1,25 €.
Gewaltigen Druck gibt es hingegen auf dem Ferkelmarkt. Diese Woche wurden die Preise um 2 € nach unten korrigiert und auch nächste Woche wird man um eine weitere Absenkung des Preise um mindestens die gleiche Höhe nicht herumkommen.
Bei der Ferkel-Internetversteigerung im Rheinland, wo in der Regel zwischen 500 und 1500 Ferkel versteigert werden, gab es heute aufgrund mangelnden Käuferinteresses keinen Handel.
(Quelle: ATG Terminhandel)
Die Fleischgeschäfte am Freitag zeigten sich gegenüber vor 8 Tagen weiterhin schwächer. Im Hälften- und Teilstückeverkauf wurden bis zu 2 Cent/kg weniger erziehlt.
Einige Schlachtstätten im Norden und Westen beabsichtigen ihre Schlachtungen zum Wochenanfang weiter zu reduzieren. Von Überhängen seitens der Erzeuger wird bisher nicht berichtet, jedoch ist die Stimmung auch dort zunehmend bedrückender. Die schlechte Erlössituation macht zur Zeit nicht nur den Schlachtstätten zu schaffen, auch viele Schweinehalter haben zu kämpfen.
Tendenz: Vleuten minus 2 Cent, Nord-West minus 1 bis 3 Cent auf 1,24 bis 1,26 Euro.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken, vom 25.07.03)
Zu Beginn der 31. Kalenderwoche tendieren die Notierungen in Europa überwiegend unverändert. Es scheint, dass mittlerweile der preisliche Höhepunkt für diesen Sommer erreicht ist.
Vleuten notierte mit 1,27 Euro unverändert. Aus den Niederlanden wird berichtet, dass das Schlachtschweineangebot relativ klein ausfällt, jedoch die Nachfrage sich weiterhin bescheiden zeigt. Eine geplante Aktion im dortigen Lebensmittel Einzelhandel hat nicht zu den entsprechenden Absatzerfolgen geführt. Damit erklären sich Branchenkenner das aggressive Auftreten der niederländischen Fleischverkäufer mit Schultern und Nacken zu Beginn dieser Woche.
Dänemark meldet weiterhin unverändert 1,12 Euro, ebenfalls unverändert notieren Spanien mit 1,57 Euro und Italien mit 1,34 Euro.
Die Nord-West-Notierung neigte mit einem Minus von 2 Cent auf 1,25 Euro zur Schwäche. Begründet wurde diese Entscheidung durch regionalen Preisdruck und Vermarktungsengpässe einiger Erzeugergemeinschaften.
Das Schlachtschweineangebot fällt für diese Woche geringfügig grösser aus als in der vergangenen Woche. Die Schlachtschweinegewichte haben sich überwiegend wieder normalisiert.
Für den weiteren Wochenverlauf wird der Preisdruck voraussichtlich zunehmen.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax Spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Der Dienstag ist für den Schweinemarkt immer ein Tag, an dem es relativ wenig neue Nachrichten gibt. Das liegt ganz einfach daran, dass Fleischeinkäufer, die sich Montag mit Ware eingedeckt haben, in der Regel Dienstag keine Ware ordern, sondern sich erst Mittwoch wieder melden. Dadurch ist die Nachrichtenlage an diesem Tag immer relativ dünn.
Wenn allerdings das, was heute zu hören war, stimmt, baut sich langsam aber sicher Druck auf. Hauptgrund ist der Ferienbeginn in Süddeutschland und NRW. Auch wenn das Lebendangebot weiterhin relativ knapp ist, ist es für die momentane Nachfrage mehr als ausreichend. Grobe Richtung bis Montag ist minus 5
Cent auf 1,20 €.
Eventuelle positive Einflüsse, wie der Monatserste und weniger Auslandsurlauber können aber noch eine Abschwächung dieser Preisbewegung bewirken. Und spätestens ab Mitte August werden mehr Urlauber heimkehren, als wegfahren, so dass sich dann die Nachfrage allmählich stabilisieren sollte.
(Quelle: ATG Terminhandel)
Die Stimmung am Schweinemarkt bleibt angespannt. Die Aussichten für die kommende NW-Notierung tendieren daraufhin auch nur auf ein dünnes "Unverändert" in der morgigen NW-Notierung. Während die Erzeugerseite hofft, das aktuelle Niveau mit in die nächste Woche zu nehmen, wird die Forderung der "roten Seite" stärker, die Notierung um die minus 5 Cents nochmals anzugleichen.
Die angebotenen Stückzahlen werden von den Schlachtunternehmen auch in dieser Woche nicht komplett aufgenommen. Zudem stiegen die Schlachtgewichte wieder vielfach an.
Die Chance auf ein "Unverändert" am Donnerstag bleibt weiterhin groß, aber sollten die Angebotsmengen zunehmen, wird die Möglichkeit eines Notizabschlages um die minus 3 Cents am Montag wieder größer.
Die Fleischgeschäfte laufen sehr uneinheitlich. Der Mengenabsatz im Süden zeigte sich zuletzt eher mal stabiler als im Nordwesten. Der fehlende Bedarf am Fleischmengen insgesamt ermöglicht aber weiterhin keine Verbesserung der Verkaufsmarge.
ISN - Schweinebörse: 480 Schweine in 3 Partien. 300 Schweine aus D und 180 Schweine aus NL. Verkaufsspanne D: EUR 1.24 bis EUR 1.26. Durchschnitt EUR 1.25. Differenz zur Vorwoche: minus 2 Cents. Verkaufspreis NL: EUR 1.23.
(Quelle: RPM Agrarvermittlung)
Nord-West-Preis: unverändert 1,25 €/kg.
Der Fleischmarkt scheint sich auf dem jetzigen Niveau zu stabilisieren. Trotz der ruhigen Nachfrage war das Schweineangebot ohne größere Probleme am Markt zu platzieren. Wenn nicht das Wochenendgeschäft noch eine negative Überraschung bringt, wird es die von der Schlachtindustrie geforderte drastische Preisreduzierung nicht geben, zumal einige Marktteilnehmer in der kommenden Woche ein rückläufiges Lebendangebot erwarten.
An der WTB sind die Umsätze weiter sehr gering. Aufgrund der Situation am Kassamarkt dürfte das Abwärtspotential eher gering sein. Für steigende Notierungen fehlen momentan noch die eindeutigen Signale aus dem Kassamarkt.
(Quelle: Hansa Terminhandel)
Die widersprüchliche Lage am Schweinemarkt setzt sich fort. Zurzeit lassen sich Schweine gut am Markt platzieren; mitunter kann die Nachfrage nicht gedeckt werden.
Der Fleischverkauf hingegen wird schwieriger. In allen Bundesländern sind Schulferien, außerdem SSV. Die Talsohle in der Fleischnachfrage ist in diesem Sommer wahrscheinlich erreicht.
Die Schlachtunternehmen müssen nun entscheiden, ob sie mit der Zielstellung einer guten Auslastung ihrer Schlachtkapazität zu einer zwangsläufigen Erhöhung des Fleischberges beitragen oder ob sie entsprechend der Fleischnachfrage schlachten wollen. Im ersten Falle wird sich das bestehende Margenproblem eher noch vergrößern.
Ich schätze, man wird sich für die gute Kapazitätsauslastung entscheiden. Das heißt für die Erzeuger, es gibt keinen Grund, am kommenden Montag schwächer zu notieren.
MfG
Johannes
Als Ergänzung der Marktbeurteilung von Johannes:
Die Schlachtgewichte sind nach kurzzeitigem Anstieg fast wieder auf einen Jahrestiefstand gefallen. Die Schlachtkörperqualitäten passen immer weniger in die einzelnen Qualitätsmasken, zu hohe Speckmaße, niedrige Fleischmaße. Die Preisabschläge rechnen sich zu Gunsten der Schlachtbetriebe.
Eine Einschränkung der Schlachtungen ist anscheinend kein Thema, Händler kaufen alles was halbwegs schlachtreif ist.
Hoffentlich haben die Schlachtunternehmen endlich kapiert und holen sich ihre fehlende Spanne im Verkauf. Die Mäster lassen sich bei den geringen Schlachtschweinezahlen vorläufig nicht mehr erpressen.
Schönes Wochenende
Paul
Hallo,
hier noch ein paar ergänzende Informationen zum internationalen Markt.
1. Japan hat wie erwartet ab heute die WTO-Schutzklausel in Kraft gesetzt. Das heißt, die Mindesteinfuhrpreise für Hälften und Teilstücke steigen um 24,5%. Bei Rindfleisch wird es auf Grund der Schutzklausel zu einer Erhöhung der Einfuhrzölle von 38,5 auf 50% für frische Ware kommen.
2. Die Schlachtschweinepreise in Frankreich sind mächtig unter Druck geraten. Bei der gestrigen Notierung war ein Rückgang von 6,2 Cent/kg zu verzeichnen. Trotzdem liegt Frankreich bei einem Preisvergleich noch immer rund 5 Cent/kg über dem deutschen Niveau.
Schweine sind nächste Woche knapp, einige sprechen sogar von extrem knapp. Nicht nur in Deutschland, auch in den Niederlanden. Am Fleischmarkt tut man sich allerdings sehr schwer, die Teile zu unveränderten Preisen zu vermarkten.
Bei der "Roten Seite" tritt wieder das Phänomen auf, dass es scheinbar günstiger ist, etwas mehr zu schlachten und dadurch die Festkosten niedrig zu halten, als Schweine abzubestellen und durch ein geringeres Fleischangebot höhere Preise zu erzielen.
Eine Erklärung für das knappe Lebendangebot ist sicherlich das Wetter, denn bei Temperaturen um 30° und mehr gibt es kaum noch Wachstum im Schweinestall. Und nächste Woche sollen die Temperaturen fast überall in Deutschland sogar bis 35° steigen.
Unsere Prognose für Montag liegt bei Unverändert 1,25 Euro. Ein kleines Plus ist auch nicht auszuschließen.
(Quelle: ATG Terminhandel)
Wo läuft der Preis denn hin?
Das frage ich mich, nachdem ich gestern von drei verschiedenen Marktpartnern angerufen wurde, ob Schweine von Ende nächster Woche am besten noch heute, also Samstag, geschlachtet werden könnten.
Irgendwas läuft da noch falsch.
Schönes Wochenende
Mühlenbach
Logisch wäre in einem freien Markt:
Montag + 5 Cent; Donnerstag + 5 Cent.
Aber bei der "kooperativen Zusammenarbeit" der Preisgestaltung "einigt" man sich wieder im Schulterschluss auf ein 'Unverändert'.
Frankreich notierte am Donnerstag ein Minus von umgerechnet 6 Cent auf 1,31 Euro. Der Hälften- und Teilstückehandel verlief am Freitag überwiegend zu unveränderten Konditionen. Aus Dänemark wird berichtet, dass die aktuelle Notierung mit 1,12 Euro um 2 Cent zurückgenommen wird.
Das aktuelle hiesige Schlachtschweineangebot lässt sich überwiegend gut am Markt platzieren. Marktkenner gehen davon aus, dass die Fleischnachfrage erst ab Mitte des Monats August spürbare Impulse erhalten wird.
Tendenz: Vleuten unverändert bis minus 2 Cent, Nordwest-Preis unverändert 1,25 Euro.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken, 01.08.03)
Der Nord-West-Preis notierte unverändert bei 1,25 Euro.
Obwohl Ferienbeginn und Hitzewelle den Fleischmarkt weiter belasten, kann das gegenüber der Vorwoche leicht rückläufige Angebot problemlos am Markt platziert werden.
In der zweiten Wochenhälfte wird das Lebendangebot noch geringer ausfallen. Das bedeutet aus heutiger Sicht, dass der Nord-West-Preis mindestens unverändert notieren wird.
Trotz der stabilen Lage am Schweinemarkt ist der Druck am Ferkelmarkt noch nicht vorbei. Auch in Süddeutschland beginnen die Preise nun zu bröckeln. So erwartet man zum Beispiel für die Notierung Hohenlohe/Oberschwaben gegenüber der Vorwoche einen Preisrückgang von 1,80 Euro auf 31,30 Euro für das 25 kg Ferkel.
(Quelle: Hansa Terminhandel)
Das Angebot an lebenden Schweinen ist weiterhin relativ knapp. Die Fleischnachfrage ist zwar wetter- und ferienbedingt sehr ruhig, aber selbst für dieses schwache Geschäft scheint es nicht genug Schweine zu geben.
Unsere Prognose für Donnerstag liegt inzwischen bei + 2 bis + 3 Cent auf 1,27 bis 1,28 Euro
(Quelle: ATG Terminhandel)
Hallo Herr Ebert,
die vor 12 Tagen von Ihnen gewählte Überschrift zu diesen Forumsbeiträgen ist out. Statt "roter Preisdruck mit Ziel 1,20 " empfehle ich jetzt "Wie kann die rote Seite 1,35 und mehr verhindern ?"
Die einfachste Lösung dazu wäre, daß die Schlachtbetriebe Ihre Schweine selber mästen. Fakt ist, es sind so gut wie keine schlachtreifen Schweine auf dem Markt. Die heutigen Schlachtgewichte sind rekordverdächtig niedrig im Mehrjahresvergleich, etwas mehr als Spanferkelgewicht!
Händler geben sich mit Kleinstmengen zufrieden; hauptsache überhaupt ein Tier auf dem Wagen.
Und Ihre Kommentatoren?
"2 bis 3 Cent + am Donnerstag könnten es schon sein" oder "Es gibt keinen Grund daß die Notierungen zurückgenommen werden."
Was muss eigentlich noch am Markt geschehen, um den Mästern einen gerechteren Preis zuzusprechen ?
Die rote Seite im Schweinehandel wird Ihr Preisdumping-Spielchen in den nächsten Tagen nicht mehr weiter betreiben können. Wer im Handel nichts einkaufen kann, hat auch nichts zu verkaufen!
Gruß Paul