Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Schweine: Schlachtbranche fordert Korrektur / Donnerstag - 5 Cents ?

Der Nord-West-Preis notierte heute mit minus 2 Cents bei 1,51 Euro. Die Erzeugerseite kommt damit aber nur teilweise den Forderungen der Schlachthöfe nach.

Nach Ansicht der Schlachtbranche muss der Nord-West-Preis am Donnerstag weiter nach unten korrigiert werden. Auch wenn die angebotenen Stückzahlen nicht gerade übermässig gross sind, scheint eine weiter fallende Notierung um die 5 Cents möglich.

Der Abverkauf seitens der Schlachthöfe geht weiter zurück. Aufgrund der gefüllten Kühlläger ist man nicht mehr bereit die angebotenen Mengen zu den derzeit geforderten Preisen aufzunehmen. Zusätzliche Stückzahlen werden teilweise in die 13. Woche geschoben. Wie vielen bekannt ist, gehört die Karwoche eher zu den schwierigen Wochen im Schweinegeschäft.

(Quelle: RPM)

Nord-West-Preis: minus 2 Cents auf 1,51
Vleuten: minus 3 Cents auf 1,45
Spanien: plus 4 Cents auf 1,54

Donnerstag ist der letzte Handelstag für März-Schweine. Offene Kontrakte = 120.

Geschrieben von Richard Ebert am
Jonny
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ich denke, daß am Donnerstag der Spielraum für deutliche Preiskorrekturen nach unten sehr gering sein wird.

Das Angebot an Schlachtschweinen fällt weiterhin nicht gerade drängend aus. Die lautstarken Forderungen nach 2-stelligen Preiskorrekturen seitens der Schlachtbranche am Montag sind nach meiner Meinung der verzweifelte Versuch sich nocheinmal mit billiger Ware einzudecken bevor die Nachfragebelebung einsetzt und der Preis nicht mehr zu halten sein wird.

Ich jedenfalls verkaufe zurzeit nur das Nötigste und sollte der Preis Donnerstag entgegen meinen Erwartungen deutlich geringer notieren werde ich meine Schweine anderweitig am Markt platzieren, z.B. in einem anderen EU-Land.

Mit dem richtigen Händler an der Hand ist das heute nämlich kein Problem mehr und bessere Erlöse sind dann auch noch zu erzielen.

Deutschland hat keinen nationalen Binnenmarkt für Schweine mehr, auch wenn das einige noch nicht so richtig realisiert haben und kann sich deswegen zwangsläufig nicht zu weit vom EU-Schnitt abheben.

Mal ein kleines banales Beispiel: Nehmen wir an sie wollen ihr Auto verkaufen, es kommen fünf verschiedene Leute, gucken sich das Auto an und teilen ihnen ihre Preisvorstellung mit. An wen werden sie schließlich verkaufen?

Wahrscheinlich an den, der das meiste geboten hat, oder ?

Die Schlachthöfe gestalten ihren Einkauf schon lange nach diesem Prinzip, warum nicht auch die Landwirte?

Die rote Seite kann sich eben nicht alles erlauben, auch wenn das einige meinen. Deutlich zu sehen war das beim Ausbruch der BSE-Krise, als sich ein Schlachthof unserer hiesigen Region einbildete er müsse den Landwirten die Entsorgungskosten für Schlachtabfälle aufbrummen.

Dieser Schlachthof klapperte eine Woche später Viehhändler und Landwirte ab und bettelte um Schweine, mal abgesehen davon, daß diese Praxis unrechtmäßig war und jeder abgezogene Pfennig damals zurückerstattet werden mußte.

Viele Marktteilnehmer der abnehmenden Seite agieren, so glaube ich nach dem Motto "Man kann´s ja mal probieren", die Frage ist mit welchen Resultaten? So auch die vor einigen Tagen von Schweinespezie beschriebene Praxis einiger Schlachtereien bei steigenden Preisen mit Hauspreisen zu reagieren.

Hier frage ich mich, wer verkauft seine Schweine an diese Marktteilnehmer?

MfG
Jonny

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