Schweine: Schnitzel, Schinken, Bratwurst & Co werden teurer
Getreidepreise steigen um 50 bis 60 Prozent
Nicht nur bei Bier, Brot, Pommes und Süßwaren werden sich die Konsumenten schon bald mit steigenden Preisen abfinden müssen. Auch bei Schnitzel, Schinken, Bratwurst & Co geht die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. mit Sitz in Damme davon aus, dass die Preise im weiteren Jahresverlauf deutlich ansteigen werden, und zwar um bis zu einem Euro pro Kilogramm Schweinefleisch!
Ursache ist ein rasanter Anstieg der Getreidepreise um 50 bis 60 Prozent.
Was die Verbraucher oft nicht wissen: Schweine werden bei uns zum größten Teil mit Getreide, nämlich Weizen, Gerste, Roggen und Triticale, gefüttert. Bis ein Schwein geschlachtet werden kann, frisst es etwa 300 Kilogramm Futter. Und da die Schweinehalter den größten Teil ihres Futters kaufen, ist die Fütterung der Tiere jetzt sehr viel teurer geworden.
Hintergrund der enormen Preissteigerungen beim Getreide ist einerseits die zunehmende Weltbevölkerung und die Tatsache, dass der Getreideverbrauch seit Jahren weltweit die erzeugte Menge übersteigt. Die Getreidelagerbestände werden weltweit mehr und mehr abgebaut. Andererseits treibt auch die auf der ganzen Welt boomende Bioenergiebranche die Preise für Getreide in die Höhe. Verstärkt wird diese Entwicklung zusätzlich dadurch, dass die Ernte in Deutschland in diesem Jahr aufgrund der langen Trockenheit im April insgesamt geringer ausfallen wird als in den Vorjahren.
Auch die Brauer haben aufgrund der gestiegenen Getreidepreise bereits Preiserhöhungen für Bier angekündigt, ebenso die Mühlen für Mehl sowie die Bäcker für Brot- und Backwaren. Dies gilt ebenfalls für die Süßwarenhersteller von Lollies, Gummibärchen, etc., denn die für die Süßwaren benötigte Glukose wird aus Weizen hergestellt wird.
(Quelle: http://www.schweine.net )
Hallo,
das muss man dem Verbraucher erst einmal plausibel erklären, ansonsten sehe ich schwarz für Preiserhöhungen im LEH, da der Verbrauch, lt. unserer Tageszeit von Heute, in den letzen Jahren eher rückläufig war.
Selbst wenn man im LEH Preissteigerungen durchsetzen kann, ohne das dieses mit Umsatzrückgängen verbunden ist, werden wir Landwirte nur einen Bruchteil der Steigerungsrate erhalten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Milchwirtschaft: bis zu 50% Preissteigerungen sind in Aussicht gestellt. Doch nur 10% kommen bei den Landwirten an. 20% streichen die Molkereien und 20% der LEH ein. Der Landwirt erhält, mit Ausnahme der reinen Ackerbaubetriebe, nur die Krümmel die vom Tisch fallen!. Die Kosten steigen und steigen: Futterkosten ca. 65 - 70 Euro je Tier, sonstige Kosten ca. 15-20 Euro. Da darf das Ferkel nur max 40 Euro im Stall des Mästers kosten, um einen DB zu erwirtschaften. Aber 40 Euro minus Händlerzuschlag sind für die Ferkelerzeuger der Ruin!.
Fazit: Man muss nach Lösungen für dieses Problem suchen.
mfg
Bigpig
Das meinte ich, als ich sagte dass wir Landwirte davon nicht profitieren werden.
Wenn die Milchdiskussion erstmals ausgestanden ist und dem Verbraucher die Erhöhung untergeschoben wurde ist es ein leichtes in anderen Produktgruppen nachzuziehen.
Rein garnichts anderes ist Anfang dieses Jahres gemacht worden im Zuge der Erhöhung der MwSt; obwohl bei Lebensmitteln keine Steuererhöhung stattgefunden hat.
Dort 3 % mehr Einnahmen; hier 20 %; man ist das Leben schön...
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Von den Preiserhöhungen wird nur einer profitieren und das ist der LEH. Der Rest der Beteiligten wird eher benachteiligt, weil der Fleischkonsum sinkt und die Produktion eben nicht sinkt. Somit bleibt das Fleischangebot gleich oder steigt sogar noch während die Nachfrage sinken wird. Angebot und Nachfrage regelt eben alles in der Marktwirtschaft.
Die Überschrift ist eh völliger Quatsch. Die meisten Teilstücke vom Schwein sind in den letzten Woche billiger geworden, das Preisniveau im LEH liegt mittlerweile unter dem (vergleichsweise hohen) Vorjahresniveau.
Auch aktuell wird Fleisch vom LEH wieder mit Abschlägen eingekauft.
Gruss MissPiggy
Hallo!
Frage:Warum wird die Milch teurer? Antwort:Weil sie weltweit knapp ist!
Schweine werden nicht teurer (zumindest nicht in dem Umfang wie oben beschrieben), weil Schweine nicht knapp sind! Dabei interessiert es überhaupt niemanden, was der Weizen kostet! Wirklich teurer können Schweine nur dann werden,wenn es zu einer weltweiten Verknappung kommt und die kann ich im Moment beim besten Willen nicht erkennen!
Gruß Brontosaurus
@ Brontosaurus [#6]
Ich stimme Dir vollkommen zu, daß Schweine nicht deshalb teurer werden können, nur weil der Weizen bzw. das Futter teurer wird. Schweine werden nur dann teurer, wenn die Nachfrage nach Schweinen größer als das Angebot ist.
Man kann allerdings davon ausgehen, daß mittel- bis langfristig das Angebot an Schweinen sinken wird, wenn die Erträge für die Mäster nicht mehr passen. Das ist das Gesetz des Marktes.
Allerdings gilt das auch andersrum. Schweine werden (und sollten) nicht deshalb billiger werden, nur weil die Schlachthöfe das Fleisch nicht mit einer auskömmlichen Marge verkaufen können, sondern auch hier gilt, daß Schweine nur billiger werden (und sollten) wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage.
Wenn die Marge nicht passt, dann müssen die Schlachthöfe eben weniger Schweine schlachten (annehmen) und schon pendelt sich der Marktpreis auf dem "richtigen" Level ein.
Beide Seiten machen es sich sehr einfach, wenn Sie nur immer mit dem Ihrer "Kostenbelastung" bzw. "Weiterverkaufsspanne" argumentieren. Diese Dinge beeinflussen nur mittel- bis langfristig das Angebot bzw. die Nachfrage nach Schweinen.
Kurzfristig kommt es nur darauf an, ob die Ware "Schwein" knapp oder reichlich vorhanden ist - das allein bestimmt (in einem fairen Markt) den Preis.
Gruß
Thaddeus
Hallo Thaddeus!
Das ist auch 100%ig meine Meinung! Ich habe nie was anderes behauptet.
Nur entsteht manchmal bei mir der Eindruck, das einige Vertreter der grünen Seite das nicht immer so objektiv sehen und nur auf die Pauke hauen wenn die Richtung nach oben zeigt. Ich selbst schreibe hier nur manchmal so provokativ um diesen Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen und für einen 'Ausgleich' zu sorgen.
Es mögen mir viele Leute nicht glauben, aber ich gönne den Landwirten genauso Ihre Spanne, wie ich sie mir selbst wünsche und bin mir voll darüber im Klaren das "wir" auch nur mit unseren Rohstofflieferanten existieren können!
Sonniges Grillwetter und gute Geschäfte für beide Seiten wünscht
Brontosaurus