Schweine: September fällt zum Schluss 1,53 Euro
Am deutschen Schlachtschweinemarkt stehen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Obwohl die Stückzahlen leicht rückläufig sind, steht den Schlachtbetrieben noch immer ein ausreichendes Lebendangebot zur Verfügung.
Für die kommende Woche dürfte ein weiter abnehmendes Angebot für zumindest stabile Preise sorgen.
Die Kurse an der Börse entwickelten sich im Handelsverlauf uneinheitlich. Während der September Kontrakt in der letzten Handelsminute noch unter dem Kassapreis schloss, konnten die weiteren Monate teils deutlich zulegen. Hier spiegelt sich die Hoffnung auf steigende Schweinepreise in den kommenden Wochen wieder.
(Quelle: VR Agrarberatung)
Am Vormittag wurden heute September Schweine zum 'Einheitskurs' von 1,57 Euro gehandelt, bevor die Kurse zum Börsenschluss immer schneller zurückgingen und bei 1,53 Euro schlossen. Dem Settlementpreis liegen Durchschnittskurse (zum Beispiel der letzten 5 oder 10 Minuten) zugrunde, er wurde mit 1,542 Euro berechnet.
Im letzten halben Jahr hat man als Landwirt nur Gewinne an der Börse machen können, wenn man spekuliert hatte.
Die Gewinne waren mehr als top; so hat man in den vergangenen zwei Wochen soviel Geld verdienen können an der Börse wie im ganzen Jahr nicht mehr; wenn man sich die Volatilität der Folgemonate betrachtet.
Und so ist gestern ebend nichts anderes passiert als das die Spekulanten richtig Kasse gemacht haben anders als die Bauern, von denen mehrere richtig Bluten mussten.
Wenn man absichert, dann sollte der Kontrakt max vier Wochen vor Ende glattgestellt werden, oder aber liefern. Das hat gestern aber keiner gewollt; also waren auch die Schweine dafür nicht vorhanden und jeder kann sich sein Teil dazu denken.
Wenn also die nächsten Monate wie einige Teilnehmer sagen "gut" sind für das Absichern; warum denn ist der Kontraktbestand nicht auf "Normalniveau"; sprich 800 offene Positionen bis zum Jahresende?
Die Antwort ist weil die Landwirte sich mittlerweile zunehmend verabschieden; auch weil die Möglichkeit des Lieferns wegfällt.
Und deshalb werden wir in Zukunft noch grössere Schwankungen erleben wie in den letzten Wochen.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
@ Muehlenbach [#2]
Wer den September vor einigen Wochen als Mäster für 1,65 abgesichert hatte, konnte gesten doch richtig zufrieden sein, oder ?
Gruß Paul
Richtig, es kommt auf den richtigen eitpunkt der Absicherung an!
Dass die Liefermöglichkeit wegfällt, halte ich persönlich für sehr positiv! Die Lieferungspflicht hat doch viele Bauern eher von der Börse abgehalten. Es liegen wohl ganz individuelle und enge Lieferbeziehungen bei den meisten Bauern vor.
@ Muehlenbach [#2]
Zitat: 'Die Antwort ist weil die Landwirte sich mittlerweile zunehmend verabschieden; auch weil die Möglichkeit des Lieferns wegfällt. Und deshalb werden wir in Zukunft noch grössere Schwankungen erleben wie in den letzten Wochen.'
Ist das Ihre Überzeugung ? Ich hatte oft genug gelesen und aus Telefonaten erfahren, dass die RMX nicht genutzt wurde, weil die Möglichkeit der Lieferung bestand. Spekulatius Maximus hat ja ähnlich geschrieben.
Jetzt setzt sich der Abrechnungspreis aus 5 verschiedenen Komponenten zusammen, dem V-Preis zu 1/3, dem DVO-Preis zu 1/3 und drei Auslandspreisen zu je 1/9. Das bedeutet in meinen Augen mehr Berechenbarkeit statt der wilden Kursschwankungen an den letzten Handelstagen des Kontrakts, wie zum Beispiel in der vergangenen Woche.
Ich meine, die Kursschwankungen werden so sein wie bisher, nämlich als Spekulation darauf, wie der Schweine Index, den wir bei den Realtimekursen in der obersten Zeile jeden Mittwoch veröffentlichen, für den Abend nach dem letzten Handelstag ermittelt wird.
Oktober Schweine werden bereits zum RMX Schweine Index = rote Linie abgerechnet!