Schweine sind knapp und gesucht
Heute war wieder ein Tag mit vielen widersprüchlichen Marktnachrichten vom Fleischmarkt. Morgens hieß es, dass die + 2 c vom Vortag überhaupt nicht durchzusetzen sind. Die Belgier haben Hälften erst 3 c teurer angeboten und dann doch 2 c billiger verkauft. Einige Fleischhändler sprachen auch erst von schleppenden Geschäften.
Nachmittags hatte sich aber viel von dieser negativen Stimmung verflüchtigt, denn teilweise wurden an der Ladentheke wieder Rekordmengen umgesetzt. Und zum Schluss des Handelstages hörte man wieder von billiger angebotenen Vordervierteln aus Dänemark, obwohl die Dänen ihren Preis für nächste Woche um 2 c angehoben haben. Lediglich bei der Beurteilung des Lebendangebots waren sich fast alle einig. Schweine sind trotz des fehlenden Schlachttages in der nächsten Woche eher knapp und gesucht. Und auch das Schlachtgewicht wird immer geringer.
Das hängt einerseits mit der erhöhten Abgabebereitschaft der Landwirte, die die Urlaubszeit mit oft sinkenden Preisen auf sich zukommen sehen und andererseits mit den hohen Temperaturen und den geringeren Zunahmen in dieser Zeit zusammen.
Unsere Prognose für Montag liegt bei Unverändert. Und Donnerstag werden die
Karten neu gemischt.
(Quelle: ATG Terminhandel / 13.06.03)
Hallo,
örtlich mag man meinen, dass die Schweine immer noch "knapp" sind. Aber selbst bei vermeintlich knappen Schweinen, die Schlachtzahlen liegen immer noch deutlich über die des Vorjahres, bekommt der Absatz keine neuen Impulse.
Im Gegenteil, die Bestellungen der Fleischindustrie, insbesondere für Schinken, werden bereits zurückgenommen. Weitere Teilstücke wurden sogar zu günstigeren Preisen vermarktet. Man kann foh sein, wenn die Notierung am morgigen Donnerstag noch bei 1,28 € stehen bleibt. Auf jeden Fall wird am Montag nach unten korregiert werden müssen. Für nächste Woche rechne ich mit Preisen unter 1,25 Euro.
Gruss
Schweinespezi
Geht der Schweinepreis am Donnerstag nicht wohl um 2 ct hoch?
Gute Nachfrage, wenig Schweine, leichte Schlachtgewichte, Mäster ziehen einige Partien zurück. Meinungen dazu?
Gruß
Am Schweinemarkt konnte sich nur die Juni - Notierung mit + 1.4 Cents behaupten. Die folgenden Monate schlossen uneinheitlich.
Marktaussichten: Die Situation von Angebot und Nachfrage ist weiterhin als ausgeglichen zu beschreiben. Daher sieht die Seite der Erzeuger derzeit noch keinen dringenden Anlaß die NW - Notierung um die von der Schlachtstufe geforderten minus 2 bis minus 3 Cents zu reduzieren.
Im Schweinefleischbereich sind die Umsätze weiterhin rückläufig. Bisher klagte vor allem der Nordwesten über einen schwindenden Mengenbedarf, seit kurzem nun auch der Süden, der noch am meisten von den vorgezogenen Bestellungen über den Feiertag hinweg profitieren konnte. Aus Sicht der "roten Seite" ist daher eine schwächere Tendenz der NW - Notierung nicht mehr abzuwenden und nur noch eine Frage der Zeit.
Am Terminmarkt konnte heute die Front - Notierung nochmals etwas zulegen. Dem Anschein nach sind die Markteilnehmer in den Verkaufspositionen eher zu Glattstellungen bereit als die Kaufseite. Bleibt daher abzuwarten, ob die EUR 1.28 am Kassamarkt in der kommenden Woche zu halten sind oder es doch wieder zu der einen oder anderen Lieferung kommt, weil der Markt eher zur Schwäche
neigen könnte ?
(Quelle: RPM Agrarvermittlung)
Die Schlachtgewichte sind in den letzten Wochen um rund 2 Kg gefallen. Die Differenz zur letzten Woche liegt bei minus o,6 Kg.
Die Schweine werden zügig nachgefragt.
Ein preisdrückendes Überangebot ist somit nicht zu erwarten.
Gruß Paul
In der zweiten Wochenhälfte zeigt sich der Kassamarkt im Europa überwiegend unverändert. Aus den Niederlanden wird berichtet, dass das Schlachtschweineangebot relativ gering ausfällt. Einige Schlachtstätten sollen sogar bis zu 3 Cent zusätzlich geboten haben.
Die Nord-West-Notierung konnte sich heute mit 1,28 Euro unverändert behaupten. Die Fleischgeschäfte zeigten sich weiterhin schwierig. Sollte die Nachfrage am Wochenende stärker sein als zunächst erwartet, ist eine unveränderte Notierung für Montag denkbar. Die Witterungsprognosen haben sich wieder deutlich verbessert.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Schlachtunternehmen, die noch vor wenigen Tagen von Hauspreisen sprachen, "stehen nun auf dem Schlauch". Wenn sie in Holland nach Schweinen nachfragen, können sie diese bekommen. Allerdings unter folgender Bedingung: Notierungspreis plus 3 Cent.
Das Schweineangebot bleibt bei aller regionaler Uneinheitlichkeit vorraussichtlich vergleichsweise klein.
Als Hauptproblem gilt, dass die Schlachtunternehmen unterm Strich mehr Schweine schlachten wollen, als sie gegenwärtig Fleisch zu notwendigen Abgabepreisen verkaufen können. Der Fleischmarkt ist nämlich im Vergleich zur Nachfrage deutlich überversorgt.
Am Montag wird es wahrscheinlich zu einem Unverändert beim Preis kommen, allenfalls minus 2 Cent.
MfG
Johannes
Mein lieber Johannes,
in Deiner Schlußfolgerung fehlt die Logik.
Wenn Schlachthöfe mehr schlachten als sie verkaufen können, dann rechnen sie mit einer Verknappung der Ware und mit ansteigenden Preisen. Wenn Holland 3 Cent über Notierung verlangt, weshalb haben wir dann am Montag mit eventuell - 2 Cent zu rechnen?
Ich frage mich welche Strategien zur Vera. der Mäster sind noch in den Köpfen.
Gruß Paul
Lieber Paul,
es wäre leichter für uns, wenn der Markt nach unserer Logik ablaufen würde. Die Auslastung der Schlachthaken ist für die Schlachtindustrie eine wichtige Kostenfrage. Aber wenn die Abgabepreise für Fleisch stark fallen, wird der Fleischberg durch umfangreiches Schlachten noch größer. Die Verluste in diesem Bereich können dadurch anstatt geringer zu werden noch ansteigen.
Da dies nicht immer genau eingeschätzt werden kann, verfahren die Schlachtunternehmen unter diesen Bedingungen oft uneinheitlich. Die einen passen die Schlachtungen dem Fleischabsatz an und reduzieren, andere hingegen schlachten voll. Letztere geben falsche Signale an den Markt, vergrößern das schwer absetzbare Fleischangebot und forcieren damit den Rückgang der realisierbaren Fleischpreise.
Dass der Fleischmarkt derzeit am Boden liegt, dürfte kein Geheimnis sein. Zu einem Teil hat die Fleischindustrie selbst zu dieser Lage beigetragen. Aus der Uneinigkeiten der Schlachtbetriebe können die Erzeuger einen gewissen Nutzen ziehen. Denn für sie ist die Nachfrage nach Schweinen entscheidend.
Wir sprechen zurzeit von einem gespaltenen Markt.
Das ist meine Meinung zum Markt. Ich möchte auf keinen Fall jemand belehren. Sollte aber ein solcher Eindruck entstanden sein, bitte ich um Entschuldigung.
Gruß
Johannes
Die Lage an Schweine und Fleischmarkt ist immer noch unverändert. Knappes Lebendangebot trifft auf schwächere Fleischgeschäfte. Ein Großteil der Erzeuger fordert ein Unverändert (1,28 €), weil die vorhandenen Schweine gut abfließen.
Die "Rote Seite" hat ca. 5 c im Verkauf verloren und fordert deshalb auch minus 5 c (auf 1,23 Euro) für Montag. Innerhalb dieser Spanne von 0 bis minus 5 ist im Extremfall alles möglich.
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auf ein minus 5 solange als eher gering zu bewerten, bis es zu Abbestellungen kommt oder man Schweine nur noch zu Hauspreisen verkaufen kann. Deshalb gehen wir auch von Unverändert bis minus 2 c aus.
Die große Frage ist, was kommt danach?
Grillwetter ist erst einmal nicht mehr das Thema, wir gehen auf das Monatsende zu und die Sommerferien stehen in den ersten Bundesländern vor der Tür. Das macht insgesamt eigentlich nicht viel Hoffnung auf steigende Preise für die nächste Zeit.
(Quelle: ATG Quakenbrück)
Im Vorjahr stieg der Preis von Beginn der Sommerferien bis Ende Juli gleichmäßig an. Vor 2 Jahren begann ein starker Preisanstieg etwa Mitte Juli. Grillwetter ist z.Z. weiterhin ein Thema.
Weshalb sollte sich in diesem Jahr der Beginn der Sommerferien negativ auf den Fleischabsatz auswirken ?
Im übrigen haben die Mäster in diesem Jahr keinen Grund ihre fetten Mastschweine ins nächste Wirtschaftsjahr zu schieben.
Eine allgemeine Bemerkung als Anhang: Unsere schlechte Wirtschaftslage hat viele Ursachen. Eine Ursache besteht darin, daß viele Beteiligte alles was auf Umsatzsteigerungen hindeutet kaputtreden.
Gruß Paul
Schweinepreis-Notierung am 23.06.: 1,28 Euro/kg SG,unverändert. Sauenpreis: 0,91 Euro/kg SG.
Aus Sicht der Erzeugergemeinschaften werden Schweine gut nachgefragt.
Die weitere Preisentwicklung hängt nun davon ab, wie die Schlachtunternehmen mit dem Umfang der Schlachtungen reagieren werden.
Gruß Johannes
Stimmt, so sehen das auch unsere Nachbarn in Frankreich. Allerdings gingen dort zur allgemeinen Verwunderung heute die Preise dort geringfügig zurück. Dies obwohl das Schlachtgewicht sich in der letzten Woche um 300 gr auf 90,2 kg zurückgebildet hat. An drei Tage lag es sogar unter 90 kg.
In Spanien, und das erregte dort große Aufmerksamkeit, stieg hingegen die Lebendnotierung gar um 3,5 Cent (!) auf 1,037 €/kg . Ein Grund dafür ist wohl die Hitze. Denn das Gewicht der Schweine am Schlachthof ging in den letzten vier Wochen um 4 kg LG (!) zurück.
Dieser damit entstandene Preisabstand zwischen den europäischen Schweinemärkten lassen, so die dortige Vermutung, insbesondere die Holländer nicht ungenutzt verstreichen. Schweine und Schweinefleisch wird vermehrt auf den dortigen Markt gehen. Selbstverständlich werden dies auch die Franzosen, schon wegen des Frachtvorteils, nutzen. All das, so glaubt man, wird französische Schlachtbetriebe in dieser Woche veranlassen beim Preis zuzulegen.
Zudem kam es seit Mitte letzter Woche auch von Seiten des US $ für den € eine gewisse Entlastung. Damit werden unsere Schweine in Drittländern wieder konkurrenzfähiger. Dänemark wird sich freuen.
Der Nord-West-Preis notierte unverändert bei 1,29 Euro. Momentan bestimmt das knappe Angebot den Preis. Es bereitete den Erzeugergemeinschaften bisher keine Probleme ihre Schweine zu vermarkten. Auch in der laufenden Woche werden sich die Stückzahlen nicht erhöhen.
Trotzdem könnte sich in den nächsten Tagen Preisdruck aufbauen, denn die Fleischgeschäfte enttäuschen auf der ganzen Linie. Einige Schlachthöfe haben bereits angekündigt, die Schlachtungen deutlich zu reduzieren. Sollten den Worten auch Taten folgen, könnte der Nord-West-Preis bereis am Donnerstag schwächer notieren.
Der FERKELMARKT gerät zunehmend unter Druck. Die unbefriedigende Erlössituation der Mäster sorgt für eine verhaltene Aufstallbereitschaft. Die Schwächetendenz der Vorwoche setzt sich weiter fort.
(Quelle: Hansa Terminhandel, 230603)
Trotz reduzierter Schlachtungen und des starken Preisdruckes am Fleischmarkt fließen offensichtlich die angebotenen Schweine ohne größere Probleme ab. Wenn dies so bleibt, wird am morgigen Donnerstag ein "Unverändert" zu erwarten sein.
Viele sprechen von einem wachsenden Verdrängungswettbewerb am Fleischmarkt, vorerst zum relativen Nutzen der Schweinemäster.
Johannes
Vom Hamburger Fleischgrossmarkt wird berichtet, dass Schweinehälften und Teilstücke gegenüber vor 6 Tagen überwiegend zu unveränderten Preisen gehandelt wurden. Nacken- und Kotelettstränge neigten zur Schwäche mit einem Minus von bis zu 5 Cent. Insgesamt verlief die Nachfrage auf dem schwächeren Niveau der Vorwoche.
Das Schlachtschweineangebot fällt weiterhin relativ klein aus und lässt sich am Markt trotz der Reduzierung der Schlachtungen platzieren. Die Schlachtunternehmen beklagen weiterhin den schwierigen Absatz bei nachgebenden Preisen.
Aus den Niederlanden und Belgien wird ebenfalls von einem geringen Schlachtschweineangebot berichtet. Von dort drängen zur Zeit keine nennenswerten Mengen zu uns. Nach bisher unbestätigten Meldungen zeigen die Beneluxländer Exportinteresse nach Spanien auf Grund des deutlichen Preisgefälles.
Die Erzeuger werden daher am Donnerstag eine unveränderte Notierung zu 1,28 Euro einfordern. Die Schlachtunternehmen werden weiterhin auf eine deutliche Anpassung nach unten drängen.
(Quelle: Auszug aus dem Schweinefax Spezial, Agrarberatung der Volksbanken, 240603)
Die Schlachtgewichte sind auch in dieser Woche auf sehr niedrigem Niveau. Bei der Autofom-messung fallen die besonders niedrigen Schinkengewichte auf. Das führt zu Verlusten bei der Indexbewertung.
Die Mäster werden in den nächsten Tagen ihre Schweine zurückhaltender abliefern, um nicht auch noch in der Qualitätsbezahlung Abstriche hinzunehmen.
Gruß Paul
Morgen wird meiner Meinung nach ein entscheidener Tag sein.
Gelingt es die Notierung zu halten und schaffen es die Holländer nach Spanien zu liefern, woduch der Druck im Norden abnimmt, könnte es sogar sein, dass die Notierung steigt.
Andernfalls wird es sehr schwierig die Notierung zu halten.
MfG
Die Situation am Schweinemarkt wird weiterhin von einem relativ geringen Angebot an schlachtreifen Schweinen und einer lustlosen Fleischnachfrage gekennzeichnet.
Alle Bemühungen der "roten Seite", den Einkaufspreis für die Rohware den nachgebenden Fleischpreisen anzugleichen sind bisher fehlgeschlagen. Die Schlachtunternehmen reagieren mit Stückzahlkürzungen, Aussetzung ganzer Schlachttage oder Einkaufspreise in eigener Regie falls in der NW - Notierung am Donnerstag nicht minus 3 Cents bis minus 5 Cents auf 1,23 bis 1,25 Euro nach unten korrigiert wird. Ein normales Angebot würde in dieser Ausgangssituation sicherlich zu einem deutlichen Preisverfall führen. Das momentan eher kleine Angebot an Schweinen deutet daher wahrscheinlich wieder auf eine unveränderte Notierung hin.
Fazit: Die derzeitige Angebotssituation hilft den Erzeugern momentan mehr als den Schlachtereien, die weiterhin ihrer Spanne hinterher laufen und somit den "schwarzen Peter" in der Hand halten. Bedenklich erscheint die starke Position des LEH´s, der anscheinend nach belieben die Preise in der Beschaffung diktieren kann.
(Quelle: RPM Agrarvermittlung GmbH)
In der zweiten Wochenhälfte zeigt sich der Kassamarkt in Europa stabil. Frankreich meldete ein Plus von einem Cent auf umgerechnet 1,18 Euro.
Die Nord-West-Notierung konnte sich heute mit 1,28 Euro behaupten. Begründet wurde diese Entscheidung mit der weiterhin problemlosen Vermarktung des aktuell geringen Schlachtschweineangebots. Der Versuch einiger Schlachtunternehmen, sich mit Hauspreisen am Markt durch zu setzen, scheiterte oftmals.
Am kommenden Wochenende wird sich zeigen müssen, ob im Fleischverkauf höhere Erlöse erzielt werden können. Sollte dies gelingen, sollte sich der Kassamarkt in den kommenden 10 Tagen weiter befestigen. Die geringen Schlachtgewichte deuten darauf hin, dass auch in der kommenden Woche nicht mit einem grösseren Schlachtschweineangebot zu rechnen ist.
(Quelle: Auszug aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Der Schweinemarkt ist weiterhin zweigeteilt. Lebende Schweine sind weiterhin knapp und lassen sich problemlos vermarkten. Die Hauspreise, die von einigen Schlachtunternehmen angekündigt wurden, ließen sich nicht durchsetzen.
Andererseits liefen die Fleischgeschäfte eher noch einmal schlechter. Der Einzelhandel hat sich scheinbar schon auf den geringeren Bedarf durch den Ferienbeginn eingestellt. Offenbar kann sich dort niemand vorstellen, dass die Rohware zum Juli hin auch einmal knapper und damit teurer werden kann. Den Schlachtunternehmen bleibt momentan nur die Wahl, weniger zu schlachten, bis entweder das Schweineangebot im Vergleich zur dann knapperen Nachfrage zu hoch ist und die Erzeugerpreise sinken, oder die Ware Fleisch so knapp wird, dass der LEH bereit ist, mehr zu zahlen.
Unsere Prognose für Montag liegt bei Unverändert 1,28 € mit einer positiven Tendenz für Donnerstag. Sollte das Angebot noch knapper werden, ist eventuell auch Montag ein kleines Plus möglich.
Sobald allerdings auch nur ein Schwein zuviel da ist, wird der Schweinepreis ins Trudeln geraten. Das ist allerdings im Moment überhaupt nicht zu erkennen.
(Quelle: ATG Agrar-Terminhandel)
Wären die Fixkosten in einem Schlachtbetrieb nicht so hoch, würden viele Schlachtereien im Moment Betriebsferien machen!
Aber das kommt ja vielleicht noch, wenn wir soweit sind, das der Einstandspreis den Verkaufspreis überholt hat und davon sind wir tatsächlich nicht mehr weit entfernt! Denn ohne Spanne lassen sich bekannterweise auch keine Fixkosten decken. In einer Situation wie dieser macht es jedenfalls keinen Sinn noch hinter Schweinen herzulaufen um sie anschließend wegzubetteln! Aber leider gibt es ja einige, die den Hals nicht voll kriegen können und um jeden Preis Blut sehen müssen!
Liegt wohl an der schlechten Schulnote in Mathe, denn wer rechnen gelernt hat, sollte in dieser Situation besser sein Geld verlieren in dem er die Füße hoch legt und nicht diesen perversen Einkaufsmarkt noch unterstützen! Aber wenigstens die Belgier freuen sich, das sie ihr Fleisch Zügeweise in Deutschland plazieren können!
Woran mag das wohl liegen?
Jetzt keine Mathe zum Beitrag von Brontosaurus nur etwas Betriebswirtschaft.
Wir haben zwei Kostengruppen, die Fix- und variable Kosten. Ändern können wir diese festen Kosten nur langfristig. Kurzfristig aber die Veränderlichen. Folglich wird der Schlachthof stillgelegt, sobald die veränderliche Kosten, hier Einkaufspreis pro kg/SG, höher liegt als der Verkaufspreis pro kg/SG. Denn in diesem Moment kommen zu den derzeit nicht beseitigbaren Fixkosten die täglichen Verluste pro Verkaufseinheit hinzu.
Andererseits gilt aber weiterhin: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hoffnungsträger sind wieder die Franzosen. Die berichten von weiter steigenden Schweinepreisen in Spanien. Ursache dafür sind vor allem deutsche Urlauber. Sie erhöhen dort die Nachfrage, die uns derzeit abgeht. Vielleicht helfen die besagten Belgier, die entstandene spanische Versorgungslücke zu schließen.
Noch was: Zwischenzeitlich hat die Getreidernte eingesetzt, d.h. Arbeitsspitze. Dies ging in den letzten Jahren durchweg mit Preisanstiegen bei Schweinen einher. Gründe dafür wird der ein oder andere Forumteilnehmer noch beizusteuern wissen.
@ brontosaurus
Wie tief müssen denn die Preise nach Meinung der Schlachtindustie noch fallen?
Hört auf zu jammern! Wenn die Schweinehalter mit den Erlösen nicht klar kommen, interessiert das doch die Schlachtereien auch nicht. Ich muß wohl nicht vorrechnen, was es kostet, ein Schwein zur Schlachtreife zu bringen. Das Problem der Schlachtindustrie ist doch wohl viel mehr, dass sie dem Druck des LEH Aldi & Co nicht gewachsen ist.
Nur billig verkaufen und noch billiger einkaufen, das reicht nicht mehr. Verkauft ihr das Fleisch morgen für die Hälfte, ist´s dem Aldi übermorgen schon zu teuer. Lasst euch endlich was einfallen, íhr TOP-Manager. Vielleicht übers Wochenende.
Gruß Charlie
Hallo Charly,
habe ich mich so undeutlich ausgedrückt? Ich sage doch das es im Moment besser ist die Füße hochzuhalten und nicht jeden Preis mitzumachen!
Meinetwegen sollen alle Bauern gutes Geld für gute Arbeit bekommen. Aber wenn man vom Lebensmitteleinzelhandel so den Stempel aufgedrückt bekommt dann solte man auch mal nein sagen. Ich gehöre jedenfalls nicht zu den Leuten die alles verschenken müssen, nur leider gibt es zu viele die nur auf die Schlachthaken schielen und entweder nicht den Mut haben mal nein zu sagen oder aber mit brachialgewalt alle anderen Mitbewerber vom Markt drängen wollen!
Es ist doch so: Sagst du einem Kunden das du zu den vordiktierten Preisen nicht verkaufst, steht der nächste schon in der Warteschleife und verkauft, nur um ins Geschäft zu kommen. Das ganze machst du 2-3 mal und schon bist du ausgelistet! Irgendwann bist du vom Markt verschwunden, weil du keine Kunden mehr hast oder Pleite, weil du alles mitgemacht hast. Und du stellst immer wieder fest das es ein paar große gibt die alles noch ein bißchen billiger können! Es scheint Leute zu geben die kochen nicht mit Wasser. Wie das geht weiß leider keiner.
Noch Fragen?
brontosaurus
Ein Tipp:
Wie wär es denn, wenn unsere absatzgeschädigten Schlachthöfe "gemeinsam" die überständige Ware zügeweise (Originalton Brontosaurus) nach Spanien liefern?
Bei 1,50 € muss sich das doch lohnen. Gleichzeitig würden unsere LEH-Gesellschafter dadurch lernen, daß die im eigenen Land erzeugte Ware einen Wert hat.
Gruß Paul
Hallo Paul!
Zunächst benötigt man die entsprechenden Kontakte, wenn man diese mal geknüpft hat und man spricht mit einem Interessenten, muß man den Kunden auch versichert bekommen, was meistens nicht so einfach ist, weil die Kreditrahmen entweder für bisherige Geschäftspartner vergeben sind oder der Kunde nicht über die nötige Liquidität verfügt.
Sollten selbst diese Voraussetzungen gegeben sein, kommt der nächste Hasenfuß, die Frachtkosten, die nach Spanien ca 15 cent/kg betragen. Kaufe ich also ein Schwein zu einem Basispreis von 1,28 €/kg + 4 Cent Aufschlag bei 58 % MFA + 7 Cent für den EG-Schnitt + 4 Cent Warmgewichtsverlust (bei 2,5-3%) + 15 Cent besagte Fracht, dann bin ich schon bei 1,58 €!
Ich habe aber noch keine Schlachtkosten gerechnet! Was soll daran interessant sein? Und sollte mir jetzt jemand mit dem Argument kommen, da wären ja noch die Nebenerlöse für Innereien und Köpfe, dann muß ich leider sagen das sich diese nebenbei so gut wie in Wohlgefallen aufgelöst haben! Wir sind kurz davor für dieselbigen Entsorgungskosten zu bezahlen! Unglaublich aber wahr!
Ich hoffe ich konnte mit dieser Auskunft ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Und noch eine Anmerkung: Auf dem deutschen Markt wurden heute für allerbeste E-Schweine Preise von 1,45 bis 1,50 EG-Schnitt erzielt, wobei viele Kunden für diesen Preis nicht mal gekauft haben! Es ging sogar noch billiger und wenn man dann die obige Kalkulationsgrundlage berücksichtigt, kann sich ja jeder den "Reibach" ausrechnen!
Viel Spaß dabei!
Hallo Brontosaurus,
erst wenn der Karren im Dreck steckt, kommt man auf die Idee, daß man ihn nur gemeinsam wieder frei bekommt.
Die Schlachtbetriebe und Vermarkter im umliegenden Ausland waren schon immer daran interessiert ihre Ware da zu verkaufen wo sie am meisten Geld bringt. Sie haben ihre Marktpositionen in ganz Europa über Jahre aufgebaut. So ist es kein Problem für die Belgier REWE zügeweise mit Fleisch zu beliefern.
Die deutschen Verarbeiter haben auf den Inlandsmarkt gesetzt und nicht mit der Flexibilität der LEH-Manager gerechnet. Jetzt stellt man fest, daß man bei der Konzentration auf den heimischen Markt erpressbar wird.
Die derzeitige Situation sollte Anlass sein, schnellstmöglich neue Absatzmöglichkeiten zu suchen, europaweit! Was sagt jeder Betriebswirtschafter: "Bevor du eine Produktion aufbaust, sichere dir den Absatz". Das gilt auch für Schweinemäster.
Gruß Paul
Hallo Paul,
was für ein Kunststück wenn die Auszahlungspreise in den Nachbarländern ständig unter den deutschen liegen, was natürlich nicht verwundert bei einem Selbstversorgungsgrad von 280 oder 380%! Da macht es sicherlich Spaß den Erzeugern die Daumenschraube aufzusetzen und ganz nebenbei die deutsche Konkurrenz zu verarschen! So einfach müßte man es haben.
Aber wenn wir in Deutschland bald soweit sind, das noch 4-5 größere den Ton angeben, weil der "Rest" vom Markt verschwunden ist, dann hat sich für die deutschen Erzeuger ausgezahlt immer den letzten Cent bekommen zu haben! Mit einer Monopolstellung macht das Einkaufen auch viel mehr Spaß (siehe LEH, dort gibts auch nur noch eine Handvoll)! Sonnige Aussichten würde ich meinen oder?
Zu Beginn der 27. KW zeigt sich der Schlachtschweinemarkt in Europa weiterhin freundlich. Vleuten notierte umgerechnet auf hiesige Qualitäten ein Plus von 4 Cent auf 1,25 €/kg/SG. Spanien und Italien meldeten in der vorläufigen Preisfeststellung ein Plus von 5 bzw. 3 Cent auf 1,50 €/kg/SG bzw. 1,02 €/kg Lebendgewicht. Die Nord-West-Notierung konnte sich heute mit 1,28 €/kg behaupten.
Das weiterhin knappe hiesige Angebot an lebenden Schweinen sorgte trotz eines schwachen Fleischgeschäftes am Wochenende für eine reibungslose Vermarktung. Für den weiteren Wochenverlauf wird mit einem weiteren Rückgang des Schlachtschweineangebotes, insbesondere in der zweiten Wochenhälfte, gerechnet. Marktkenner sehen durch den Ankauf von hiesigen Schweinen durch belgische und niederländischen Aufkäufer eine zusätzliche Verknappung des Angebotes.
Für den weiteren Wochenverlauf wird daher ein deutlicher Notierungsanstieg nicht ausgeschlossen. Sollte jetzt zum Monatsbeginn die Nachfrageimpulse wieder zunehmen, hätten auch die Schlachtunternehmen eine Chance im Fleischverkauf deutlich mehr einzufordern und könnten auf diesem Wege ihr Margenproblem lösen bzw. abmildern.
Trotz eines freundlichen Schlachtschweinemarktes steht der Ferkelmarkt weiterhin unter Druck. Sollte sich der Schlachtschweinemarkt im weiteren Wochenverlauf fester zeigen, wird der Druck im Ferkelmarkt schwächer ausfallen.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial, Agrarberatung der Volksbanken)
Die Preistendenz am Schweinemarkt tendiert weiterhin zwischen "unverändert" bis plus 2 Cents, wobei der geforderte Preisabschlag seitens der Schlachtindustrie vorerst kein Thema sein wird.
Das Angebot an schlachtreifen Schweinen wird weiterhin als sehr knapp bezeichnet. Marktkenner sprechen von ca. 70% Angebot im Gegensatz zu "normalen" Mengen. Bedenken sollte man dabei, dass auch die Schlachtstufe ihre Schlachtungen auf 70 bis 80% ihrer sonst üblichen Schlachtmengen reduziert hat.
In der Summe kommt dann ein fast ausgeglichenes Marktverhältnis zum Vorschein und daher eher ein unverändertes Preisniveau in der morgigen NW-Notierung?
Sicherlich gehen hier und da noch einige Schweine nach NL, aber wie lange hält diese Situation noch an? Bleibt mit Spannung abzuwarten, ob ein möglicher Preisanstieg gefestigt werden kann. Eines scheint dabei ziemlich sicher, ein höherer Einkauf bei den Schweinen geht wohl wieder einmal zu Lasten der Schlachtunternehmen.
Am Terminmarkt bleiben die Umsätze weiterhin relativ gering. Trotz einer freundlicheren Preiserwartung am Kassamarkt neigte die Börse heute zur Schwäche. Ein Indiz dafür, dass das Vertrauen auf Preisfestigung nur von kurzer Dauer sein könnte?
ISN-Schweinebörse: 310 Schweine in 2 Partien. 310 Schweine aus Deutschland. Verkaufsspanne: EUR 1.31 bis EUR 1.32. Durchschnitt: EUR 1.32. Differenz zur Vorwoche: plus 6 Cents.
(Quelle: RPM Agrarvermittlung GmbH)
In der zweiten Wochenhälfte zeigen sich die Notierungen für Schlachtschweine in der EU weiterhin freundlich. Belgien notierte mit einem Plus von umgerechnet 2 Cent auf 1,19 Euro. Frankreich überraschte mit einem deutlichen Preiszuwachs von 6 Cent auf 1,24 Euro, bezogen auf hiesige Qualitäten.
Die Nord-West-Notierung konnte sich heute mit einem weiteren Preisanstieg von 3 Cent auf 1,31 Euro befestigen. Die Spanne reichte von unverändert bis plus 5 Cent. Die unterschiedlichen regionalen Begebenheiten hatten heute zu dieser relativ weiten Spanne geführt.
Das Lebendangebot ist weiterhin begrenzt und wird von geringen Schlachtgewichtten begleitet. Für die Schlachtunternehmen hat sich das Margenproblem weiter verschärft. Sie werden am Wochenende gefordert sein mehr Geld zu erlösen. Sollte dieses nicht gelingen, werden im Gegenzug die Schlachtungen weiter reduziert.
Zum Monatsauftakt wird allgemein mit einer Belebung der Nachfrage gerechnet. Morgen wird sich zeigen, ob es gelingt die Margen im Verlauf wieder zu verbessern.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial / Agrarberatung der Volksbanken)