Schweine: Sojaschrot durch Trockenschlempe ersetzen ?
Sojaschrot auch in der Schweinemast durch Trockenschlempe ersetzbar
Bauernzeitung.at (09.12.09) - Es sind keine negativen Einflüsse auf die Mast- und Schlachtleistungsmerkmale zu befürchten. Es müssen aber zwei essenzielle Aminosäuren überdurchschnittlich ergänzt werden.
Schlempe, wie sie bei der Destillation von Bioethanol als Nebenprodukt anfällt, hat sich in getrockneter Form als Rinderfutter bereits bewährt. Aktuelle Versuche an der Universität für Bodenkultur zeigen, dass Trockenschlempe auch in der Schweinemast Sojaschrot ersetzen kann.
Als Ausgangssubstrat für die Bioethanol-Herstellung dienen in Österreich vor allem Getreidearten wie Weizen und Mais. Über einen Fermentationsprozess mit Hefe wird die Weizen- bzw. Maisstärke größtenteils in Alkohol (Biosprit) überführt. Nach der Abtrennung des Biosprits bleiben die übrigen Inhaltsstoffe des Getreides sowie die Hefe in stark angereicherter Form übrig. Aus diesen Gründen besteht das Nebenprodukt Schlempe zu hohen Anteilen aus Protein (bis zu 35 Prozent) und Pflanzenfaser (bis zu 50 Prozent).
Allerdings können sich nicht nur die Nährstoffe anreichern, sondern auch Mykotoxine, wenn sie im Ausgangsmaterial bereits vorhanden waren. Sie werden im Verlauf der Erzeugung von Biosprit nämlich nicht abgebaut, sodass die Kontrolle des Rohstoffes wie auch des Endproduktes unumgänglich ist.
Vorteil durch einheitliche Ausgangsstoffe
Traditionell wurde (Trocken-)Schlempe bislang eher als ein Eiweißfuttermittel für Wiederkäuer erachtet. Dies beruhte hauptsächlich auf der zumeist aggressiven Trocknung und deren negativen Folgen für Proteinqualität, Verdaulichkeit der Nährstoffe und damit der Qualität des Futtermittels insgesamt. Darüber hinaus waren die Ausgangsmaterialien sehr unterschiedlich, da die Schlempen hauptsächlich aus der Erzeugung von Schnaps gewonnen wurden. Im Rahmen der modernen Bioethanolerzeugung fallen in Österreich inzwischen große Mengen an Trockenschlempe mit vergleichsweise hoher Qualität aus einer nur geringen Anzahl an Ausgangsprodukten an (derzeit Mais und Weizen).
Dies wirft die Frage nach der Einsatzwürdigkeit der Trockenschlempe als Eiweißfuttermittel in der Schweine- und Geflügelfütterung auf, zumal in Österreich mehr Trockenschlempe anfällt, als für die Rinderfütterung benötigt wird. Aus diesen Gründen erarbeitet das Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie der Universität für Bodenkultur in Fütterungsversuchen schrittweise die Möglichkeit des Austauschs von Sojaschrot durch Trockenschlempe bei Schwein und Geflügel.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: -> http://www.bauernzeitung.at/?id=2500%2C65512%2C%2C)