Schweine: Stabile Marktlage / Private Lagerhaltung
Die Schlachtgewichte wie auch die angebotenen Stückzahlen zeigen eine abnehmende Tendenz auf.
Von Seiten der Schlachtbranche scheint das Meinungsbild zweigeteilt. Einige sehen durchaus einen stabilen bis leicht steigenden Markt, andere sehen aufgrund der unbefriedigenden Situation im Abverkauf schwächere Preise.
Die Erzeuger sind sich ausnahmelos einig - heute ein stabiles "unverändert", im weiteren Monatsverlauf eher steigende Erlöse. Das Angebot in der kommenden Notierungswoche fällt je nach Region um 5 bis 10 % geringer aus. Bleibt abzuwarten wie sich die Nachfragesituation entwickelt.
Der Terminmarkt wird nach einer kurzen Seitwärtsbewegung wieder fester notieren.
Gruß
Bernd D.
Der Nord-Westpreis wurde mit + 2 Cent auf 1,29 EUR. notiert. Bei einer positiven Antwort auf die PLH sind deutlich höhere Erzeugerpreise zu erwarten.
Gruß
Bernd D.
Hallo Bernd D.
Sorry, aber was ist PLH ?
mfg
Volker
Hallo Volker,
PLH steht als Abkürzung für die private Lagerhaltung. Somit würde bei einer positiven Entscheidung große Mengen Schweinefleisch vom Markt genommen. Dieses würde zusätzliche Nachfrageimpulse nach der "Rohware Schwein" bedeuten".
M.f.G.
Bernd D.
PLH = Private Lagerhaltung
Die Lage der Schweinemäster ist im gesamten Jahr 2002 alles andere als gut. Daher ist aus dieser Sicht eine freundliche Entwicklung des Schweinepreises mehr als wünschenswert.
Doch ein Markt ist nur dann echt freundlich, wenn alle Marktpartner hinter dieser Entwicklung stehen. Sonst besteht die Gefahr, dass der "Schuss" nach hinten geht.
Den Schlachtunternehmen im Osten, so sagen sie es zumindest übereinstimmend, fehlen 3 bis 5 Ct/kg an der Verkaufsmarge. Dazu tragen wohl auch unsere ausländischen Mitwettbewerber bei, die die Schweine 6 bis 10 Cent billiger einkaufen. Aber auch unsere Schlachtunternehmen tragen selbst dazu bei: Die Anzahl der Schlachtungen hat einen Höhepunkt erreicht. Das führt zu einem reichlichen Fleischangebot. Wenn die Fleischnachfrage nicht mithält, hapert es bei den Fleisch-Abgabepreisen.
Nun bleibt zu hoffen, dass am Freitag die Nachfrage kräftige Impulse erhält. Anderenfalls sieht es mit der weiteren Entwicklung des Schweinepreises nicht gut aus.
Danke an Bernd und Johannes !
Das ist das schöne hier im Forum; man bekommt fast immer eine Antwort. Weiter so !
Gruß
Volker
In der zweiten Wochenhälfte zeigt sich der Schlachtschweinemarkt in Europa überwiegend unverändert. Frankreich und Belgien melden umgerechnet auf hiesige Qualitäten unverändert mit 1,21 € kg/SG und 1,19 €/kg SG.
Die heutige Nord-West-Notierung konnte sich mit einem Plus von 2 Cent/kg Schlachtgewicht weiter auf 1,29 € kg/SG befestigen. Die Stimmung am Kassamarkt ist weiterhin freundlich. Schlachtschweine gelten als gesucht. Die Geschäfte im Fleischverkauf zeigen sich uneinheitlich. Verarbeitungsware wird weiterhin zügig geordert. Die Geschäfte gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel zeigen sich weiterhin zurückhaltend. Morgen wird sich zeigen müssen, ob im Verkauf die Notierung umgesetzt werden kann.
Nach bisher unbestätigten Informationen wird am kommenden Dienstag in Brüssel ein Beschluss über die Einführung der privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch gefällt. Befürworter sind die Staaten Dänemark, Niederlande, Belgien, Frankreich und Spanien. Ob ein derartiges System überhaupt finanzierbar und gleichzeitig auch WTO konform sein kann, ist zur Zeit noch fraglich.
(Quelle: Schweinefax spezial - AgrarBeratung der Volksbanken)
Die Einführung der privaten Lagerhaltung für Schweinefleisch mag im ersten Moment für uns Schweinemäster gut sein. Kurzfristig wird Schweinefleisch vom Markt kommen und dadurch höhere Preise möglich machen.
Langfristig ist eine solche Maßnahme aber katastrophal für den Markt. Die Erfahrungen im Rindfleisch und Getreidebereich zeigen: Es kommt zu einem gleichmäßig tiefen Einheitspreis. Angebot und Nachfrage, eben die Marktfunktionen, die uns auch hohe Preise bescherten, werden ausgehebelt. Die Abnehmer bedienen sich an den Reserven und nicht am Markt.
Wenn man weiß, daß die Dänen Ihre Produktion um bis zu 40 % ausweiten wollen, dann kann man erahnen, wer die private Lagerhaltung bedienen wird. Die Schweinebörse wird auf Grund des dann entstehenden "gleichmäßigen" Tiefstpreises ihre Funktion verlieren.
Schweinemäster in Deutschland vermarkten schon immer nach den Gesetzen des Marktes. Wir brauchen keine Brüsseler Marktregelungen.
Auch der heutige Tag an der WTB konnte im Hinblick auf den Umsatz überzeugen. Dennoch wurde die Volatilität des gestrige Tages nicht erreicht. Zwar gab es vereinzelt Höchstkurse, aber diese waren am Nachmittag schon wieder Vergangenheit.
Einer der Gründe dürfte wohl in den eher schlecht gelaufenen Vorverkäufen der Schlachtereien gelegen haben.
Problematisch erscheinen auch die zur Zeit hohen Schlachtgewichte, die nach Aussage von einzelnen Unternehmen zwischen 95 und 97 kg liegen. Für die kommende Notierung am Montag gehen wir von einem möglichen „unverändert“ aus, aber auch ein Minus ist nicht auszuschließen.
(Quelle: Fieon)
Einige Marktteilnehmer der Schlachtbranche wechselten aufgrund der Donnerstagnotierung Ihre Gesichtsfarbe von leicht angerötet auf tiefrot. Diese "Gattung" der roten Seite fordert massivst die komplette Rücknahme der Preiserhöhung. Andere hingegen belächeln die Geste Ihrer Berufskollegen, und bitten zur Montagsnotierung von einer weiteren Preiserhöhung abzusehen.
Die Erzeuger nehmen Schlachtzahlreduzierungen gelassen entgegen, da Stückzahlen an anderer Stelle problemlos zu vermarkten sind. Aufgrund dieser Marktsituation und dem geringeren Gesamtschweineangebot sehen die Erzeuger eine unveränderte Notierung als realistisch an.
M.f.G.
Bernd D.
Der Nord-Westpreis wurde heute bei unverändert 1,29 Euro notiert.
M.f.G.
Bernd D.
Zu Beginn der 47. Kalenderwoche zeigt sich der Schlachtschweinemarkt in Europa überwiegend unverändert. Die Niederlande notieren umgerechnet auf deutsche Standardqualität ein Plus von 2 Cent auf 1,21 Euro.
Die Nord-West-Notierung konnte sich heute mit unverändert 1,29 Euro behaupten. Derzeit stehen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Regional sind jedoch Unterschiede fest zu stellen. Einige Schlachtunternehmen versuchen ihre geringen Margen durch Hauspreise und Abbestellungen zu erzielen. Andere hingegen nehmen gerne zusätzliche Schlachtschweine auf um über eine bessere Auslastung eine höhere Wirtschaftlichkeit zu erzielen.
(Quelle: Auszüge aus dem Schweinefax spezial - Agrarberatung der Volksbanken)
Frankreich unverändert / Kommt die Private Lagerhaltung ?
In Frankreich wurde unverändert bei 1,21 Euro notiert. Auch auf dem hiesigen Markt gibt es keine grossen Bewegungen. Schlachtschweine fliessen zwar ab, hier und da hört man jedoch von zähen Verkaufsverhandlungen.
Es ist noch keine Entscheidung getroffen, ob die Private Lagerhaltung zum Zuge kommt. Selbst bei einer Entscheidung für die PLH ist unsicher ob der Markt dadurch entlastet würde. Die Konditionen könnten uninteressant für potentielle Lieferanten sein.
Tendenz: Stabil bis leicht schwächer.
(Quelle: Fieon)