Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Schweine: Stimmung aufgehellt / Terminmarkt weiter abwärts

Schweine: Milliardenschäden im Seuchenfall befürchtet

Agrarheute.com/AgE/ISN, Berlin/Damme (23.02.10) - In den Veredlungszentren im Nordwesten Deutschlands ist im Falle von Ausbrüchen der Schweinepest mit Umsatzeinbußen und Mehrkosten in Milliardenhöhe zu rechnen.

Davon geht die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) aus. In einer aktuellen Analyse beziffern die Marktexperten aus Damme die in Weser-Ems und im Münsterland zu befürchtenden Einbußen für die Landwirtschaft sowie für die vor- und nachgelagerten Bereiche auf mehr als fünf Milliarden Euro, davon 2,8 Milliarden Euro im Gebiet Weser-Ems sowie 2,2 Milliarden Euro im Münsterland. Grundlage für die Annahme ist, dass beide Regionen von Ausbrüchen betroffen wären und die Erholung von den Tierseuchen rund ein Jahr dauern würde.

Dabei wird eine Absenkung der durchschnittlichen Schlachtschweineerlöse um etwa 20 Cent pro Kilogramm veranschlagt, wobei sich die ISN auf eines von mehreren von der Westfleisch entworfenen Szenarien stützt. Dadurch würden sich Mindererlöse von 416 Millionen Euro in der Region Weser-Ems sowie von 364 Millionen Euro im Münsterland ergeben. Für die Berechnungen wird ein Schlachtschweinepreis von rund 155 Euro pro 100 Kilogramm Schlachtgewicht zugrundegelegt, was deutlich mehr ist als aktuell mit rund 139 Euro gezahlt wird. Vom Erlösrückgang wären alle Landwirte unabhängig davon betroffen, ob sich auf ihren Höfen Tiere mit der Krankheit ansteckten. Auf direkt betroffene Mäster und Ferkelerzeuger kämen aber ungleich höhere Ausfälle zu.

Exporteinbußen

Die Auslandsmärkte haben gerade in den vergangenen zwei bis drei Jahren für die deutschen Schweinemäster zunehmende Bedeutung erlangt. Westfleisch und Tönnies erreichen laut dem ISN-Bericht mittlerweile eine Exportquote von 50 Prozent. Diese Ware müsste im Falle eines Seuchenzugs zumindest vorübergehend auf anderen Märkten untergebracht werden.

Laut Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) hat sich der Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch in Deutschland im vergangenen Jahr auf 108 Prozent erhöht. Die Nettoerzeugung nahm gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf mehr als 56 Millionen Schweine zu. Für 2010 wird mit einem weiteren Anstieg auf bundesweit insgesamt 57,75 Millionen Schweineschlachtungen gerechnet.

Warnung vor Wildschweinen

Aufgrund der größer gewordenen Wildschweinepopulation fürchtet man in der Landwirtschaft ein erhöhtes Einschleppungsrisiko. Wiederholt hat die ISN die konsequente Einhaltung von Abschussplänen gefordert. Eine wesentliche Ursache für die große Wildschweinpopulation sieht die Interessengemeinschaft im Boom beim Bau von Biogasanlagen und dem einhergehenden Maisbedarf.

Befürchtungen aufgrund des starken Wildschweinevorkommens hegt auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). Dieser hatte im vergangenen Herbst bei Bekanntgabe der Rekord-Jagdstrecke von 640.000 Wildschweinen im Jagdjahr 2008/09 erklärt, die Zahlen seien zwar erfreulich, doch die Zielgröße von zwei Wildschweinen je 100 Hektar werde in den meisten Gebieten weiter überschritten.

(Quelle: http://www.agrarheute.com/schwein/schwein/milliardensch%E4den_im_seuchenfall_bef%FCrchtet_.html?redid=328122)

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Kassamarkt: Stimmung hat sich wieder etwas aufgehellt

Der Schlachschweinemarkt zeigt sich zur Wochenmitte weitestgehend ausgeglichen. Die Angebotsmengen an schlachtreifen Schweinen fallen überwiegend normal aus. Am Wochenanfang zeigten einige Schlachtbetriebe im Gegensatz zu den zurückliegenden Wochen ein nicht mehr ganz so lebhaftes Kaufinteresse und orderten teilweise nur reduzierte Stückzahlen. Heute hat sich die Stimmung jedoch wieder etwas aufgehellt und die zur Verfügung stehenden Mengen lassen sich weitestgehend kontinuierlich vermarkten. Die unveränderte Markttendenz zeigt sich auch in den heutigen Auktionsergebnissen der Internet Schweinebörse.

Die Zahl der Schweineschlachtungen in Deutschland ist in der vergangenen Kalenderwoche erneut zurück gegangen und entfernt sich langsam aber stetig von der Millionengrenze. Mit 951.000 Schweinen wurden ca. 10.000 Tiere weniger als in der Vorwoche geschlachtet (siehe Grafik oben).

(Quelle: ISN, Damme, auszugsweise)

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Internet Schweinebörse: Minus 1 Cent auf 1,40 Euro

Bei einem Umsatz von 640 Schweinen meldete die heutige Internet Schweinebörse einen Rückgang von 1 Cent auf 1,40 Euro in einer Spanne von 1,39 bis 1,40 Euro (siehe Grafik oben).

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Terminmarkt: Abwärtstrend hält unverändert an

Am Schweine Terminmarkt in Frankfurt wurden heute 11 Kontrakte gehandelt, davon 2 im heute letztmalig gehandelten Februar Termin, der mit unverändert 1,376 Euro schloss. Die noch offenen ca. 24 Kontrakte werden zum Settlementpreis abgerechnet.

Der Abwärtstrend der anderen Terminmonate März, April, August und September hielt an mit Kursrückgangen von 0,7 bis 1 Cent. Der M 12 Index schloss minus 0,35 Cent auf 1,4138 Euro, dem tiefsten Stand seit mehr als 3 Wochen.

Am Ferkel Terminmarkt wurden vermutlich 21 der zuletzt 24 offenen Februar Futures zum Kurs von unverändert 49,90 Euro geschlossen. Alle Kurse wurden unverändert taxiert, auch der Index mit 44,40 Euro.

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Aussichten für Freitag: Minus 3 Cent auf 1,35 Euro

Die hier eintreffenden Meinungen und Meldungen könnten höchst unterschiedlicher nicht sein und es ist nicht klar erkennbar, was Wahrheit und was Stimmungmache für den V-Preis am Freitag ist. So plädieren einige Schlachtbetriebe für deutliche Preisabschläge (minus 6 Cent auf 1,32 Euro), während nach Marktgerüchten die Tönnies Gruppe den Preis bei 1,38 Euro belassen möchte.

Der Terminmarkt zeigt weiter abwärts. Der März Kontrakt, der Schweinelieferungen der dritten März Woche betrifft, also zwei Wochen später als der V-Preis am Freitag dieser Woche, gab heute von 1,36 zu Börsenbeginn auf 1,35 Euro zum Ende der Börsenzeit nach und blieb zu diesem Preis weiter erfolglos angeboten.

Für morgen könnten zur Börseneröffnung die Terminkurse März und April nochmals um etwa einen halben Cent auf 1,345 und 1,357 Euro nachgeben.

Auch wenn die ISN von einer Stimmungsaufhellung schreibt; ein Preisrückgang am Freitag ist heute noch wahrscheinlicher geworden.

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Geschrieben von Richard Ebert am
Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Die Stimmung muss ja aufgehellt sein; denn die Schweine werden vorraussichtlich doch billiger.
Wenn nicht gemeinsam; dann mit Hauspreisen.
Auch wenn ein Abnehmer noch nicht mitgehen will; ein anderer trommelt dafür umso wilder.
Allerdings trommeln die immer; selbst umsonst ist denen in der Konzernzentrale noch zu teuer; die wissen manchmal garnicht; was in den Aussenstellen los ist.
Und nun will jener besagte Gegner denen noch eins in die Karre fahren indem er in einer seiner Aussenstelle gross Investieren will; weil die strategisch zwischen zwei anderen des Mitbewerbers liegt.

Die Posse geht weiter.

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

Topschwein
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo zusammen,

na diesmal ist es richtig spannend. Zur Stunde ist von "unverändert"
bis "minus 8" noch alles für Morgen möglich.

Wobei die Fleischgeschäft heute wesentlich "freundlicher" liefen als die Tage zuvor. Aber warten wr es mal ab.

M f G
- Topschwein -

pino
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Der Adler kann wieder fliegen, seine Flügel sind frei, nehmt Euch in Acht, jetzt wird auf die Preise gekracht!

Gruß Pino

PorkyPig
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Mensch Pino...Du könntest Dichter werden! ;-)

Und was heißt das in Klartext....

Spekulatius_Maximus
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ PorkyPig [#5]

ich habe pino auch nicht richtig verstanden....

pino
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Mensch Leidensgenossen, Ihr kennt alle die Branche und wer wohl der Riese am Himmel ist, ist auch bekannt und die LKW`s stehen wieder Schlange für Abtransport=Export. Die Zeiten der Kühlhäuser ist vorbei, darum bleibt der Schweinepreis stabil.

MfG Pino

Topschwein
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Na pino,
wenn du mal nicht ganz falsch liegst! Heute Morgen wird auch in Rheda anders "gesprochen" ! Unverändert wird es nicht mehr geben ( ? ). Aber warten wir es mal ab - bis später mal ...........

Gruß

Brontosaurus
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ pino [#7]
Du meinst auf nach Russland!
Na denn, wenn es unsere Märkte entlastet soll´s mir recht sein.
Gruß Bronto

sapa
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Brontosaurus [#9]

Nunja laut russichem Vet Amt, ist besagter Marktteilnehmer ab 01.03. nur noch unter verstärkter Beobachtung. Würde also passen.
Ist aber schon verwunderlich wie der das nach ein paar Wochen schafft und andere über Monate gesperrt sind.

sapa

Brontosaurus
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ sapa [#10]
Na, was sagt uns das denn?!
Gruß Bronto

sapa
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Brontosaurus [#11]

Mit Ironie zu verstehen meine Aussage.
Was dahinter steckt wissen wir alle.

"Beziehungen schaden nur dem, der keine hat."

Muehlenbach
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Dann lebt der gemeinsame Freund ja anscheinend noch?

Ich dachte immer der gibt nur noch "Gas"?

In dem Sinne
MFG
Mühlenbach

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