PIG Master
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate
Schweine: V-Preis Vorschau 02.03.07
Die Euphorie die nach Karneval kommen sollte, ist scheinbar ausgeblieben. Die angebotenen Stückzahlen fließen jedoch gut ab, auch wenn sie umfangreich sind. Am Freitag wird es daher wieder keinen steigenden ZMP Preis geben. Fallen wird er aber sicherlich auch nicht! Es ist Monatsanfang und es kommen keine fehlenden Schlachttage und bei dem Preisniveau fließt die Ware gut ab!
Mein Tipp: 1,32 unverändert
Geschrieben von PIG Master
am
Mein Tipp : 1,30Euro
Internetbörse verliert heute 4-5 cent,und das wird eine Steilvorlage für eine Preissenkung sein.
Mfg
@ PIG Master [#1]
82 % der Teilnehmer unserer Umfrage am vergangenen Wochenende rechnen mit einer Steigerung des V-Preises vom 2. März zwischen 1 und 10 (!) Cent.
50 % (in den 82 % enthalten) gehen von einer Preissteigerung von 3 bis 5 Cent aus.
2 % rechnen mit einem fallenden Preis, 16 % mit unverändert.
Zum Ergebnis: http://www.rmx-forum.de/cgi-bin/index.pl?ST=23430&CP=0&F=48
Seit Dienstag vergangener Woche haben März Schweine einen Kursrutsch von 1,39 Euro auf heute 1,325 Euro gesehen, minus 6 1/2 Cent.
Glauben Sie an einen Preisanstieg oder hoffen Sie darauf ?
Nach meiner Einschätzung denke ich wird der Preis zumindest stehen bleiben.
Ein Preisrückgang wäre auch für die Schlachtindustrie nicht gewollt da sie im Weiterverkauf auch dann das doppelte verlieren würde.
Werner
Also bei mir verläßt in dieser und in der nächsten Woche kein Schwein mehr den Stall! Und dann wollen wir mal abwarten!
MfG
@ PorkyPig
...dann lachen die sich tot.
Denn das sind im Endeffekt genau die Schweine die gesucht werden; (viel zu) schwer und am Ende leicht verfettet. Glaube mir, das Spiel habe ich durchschaut.
Normalerweise müsste man denen nun 86 kg Schweine abliefern und dann zehn Tage abwarten, die (guten) schweren Sauschweine im Stall lassen und wenn das Schlachtgewicht nach 90 kg geht werden die Abnehmer verdammt nervös.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Ach ja,es ist genau das gekommen wie gedacht; die Internetbörse ist revidiert worden, und heute reden alle schon von einem Vorsichtigen Unverändert oder eine kleine Korrektur.
Die hätten auch das Gesicht verloren, wenn ISN=1,39 und Kassamarkt unv. in die zweite Woche gegangen wäre.
Nun passt der Abstand mit 3-4 ct wieder.
@ Muehlenbach [#6]
' die Internetbörse ist revidiert worden'
Ich verstehe Ihren Satz nicht. Hat die ISN die Preisveröffentlichung der Internet Schweinebörse geändert ? Wenn ja, auf welche Daten (Hoch, Tief, Durchschnitt, Umsatz) ?
Bitte dringend um Mitteilung.
@ Herrn Ebert
Nun, es ist ganz einfach: Die Internetbörse ist zusammen mit der RMX (was hier die Endtermine angeht) zum Gradmesser für die kommende Preisentwicklung geworden; ob das richtig ist, grade wenn man die Internetbörse nimmt mit einem Volumina von 500-900 Schweinen bezogen auf über 600.000 Schlachtungen, sei dahingestellt; aber wenn ebend diese Börse zweimal hintereinander einen höheren Preis notiert und die "hohen" Funktionäre auf der ISN-Versammlung am vergangenen Mittwoch in Cloppenburg einen zur dann kommenden Notierung höheren Preis ankündigen (O-Ton"vorraussichtlich plus fünf ct....") und damit einen Abstand zum Kassapreis von 7 ct haben, dann muss die Abnehmende Hand dagegen Sturm laufen.
Ob und in wie fern dieses etwas mit Markt zu tun hat, ist auch vollkommen egal; denn ob Inlandsnachfrage oder nicht die Spanne muss stimmen; und (die Deutsche Bank hat es propagiert und auch nun erreicht) 20 % Umsatzrendite sind das Ziel.
In Süd-Oldenburg gibt es ein Sprichwort:
Wer laut klagt, bei dem ist noch genug zu holen.
Die Mäster hier werden angesichts weiter steigender Futterpreise; aus dem wachsenden Energiesektor getriebene Pachtpreise und damit verbundene Entsorgungskosten so langsam aber sicher ruhiger; nun kann man anführen es wird doch erweitert auf Teufel komm raus; aber wenn man im Umgang mit Behörden vertraut ist weiss man dass man in Deutschland nichts von heute auf morgen kann; und so sind Planungen schon häufig älter als die WM vom letzen Jahr.
Andersrum kann man sagen die Abnehmende Hand plant riesige Erweiterungen; eigentlich ein Unding weil ja nirgends etwas verdient wird.
Zurück zum Ausgangspunkt:
Die Feststellungen des Kassapreises haben seit dem vergangenen Herbst rein garnichts mehr mit realem Angebot oder Nachfrage zu tun, sondern zunehmend wie beim Rohöl durch Spekulationen, Meinungen und Lobbyistenarbeit.
Und so konnte es nicht sein, dass die ISN-Börse weiterhin einen so hohen Abstand zum Kassapreis haben durfte; und so setzten am späten Dienstag Abend die rote Seite alle Hebel in Bewegung dieses zu verhindern; was dann auch ja gelungen ist.
Auch wird die abnehmende Hand alles daran setzen, den Erfolg der Internetbörse zu verhindern, da bei zunehmender Versteigerung sehr viele "über Jahre gefestigte und planbare Warenströme" unberechenbar werden.
Wenn man den Handel oder Erzeugergemeinschaften daraufhin anspricht, wird ganz massiv dagegen geworben; sei es durch gestreute Spekulationen oder aber dadurch dass wir nun mal den Umstand in Deutschland haben, dass Messergebnisse vereinzelter Abnehmer überhaupt nicht miteinander vergleichbar sind; was auch nicht von der Hand zu weisen ist da man den Abnehmer bei der Börse ja nicht kennt.
Aber es ist nichts schlimmer,wenn man es nicht probiert hat.
In dem Sinne
MFG
Mühlenbach
Wenn es um Preisvorschauen geht, kann niemand von sich sagen, daß er recht hat. Dies gilt um so mehr, je schnellebiger und unsicherer der Markt ist bzw. durch wechselnde Inlands-Auslandsnachfrage in der ganzen Breite der Produktpalette sowie Inlands-Auslands-Angebote geprägt wird.
Man kann eine Meinung zum Markt haben, die je nach Überblick über das Marktgeschehen unterschiedlich ausfällt. Unterschiedliche Meinungen sollten/müssen ausgetauscht werden. Die ergiebigste Form des Meinungsaustausches ist die auf sachlich begründeten Argumenten. Der veröffentlichte Preis ist die von den marktbestimmenden Parteien gefundene Kompromißmeinung zur relativen Knappheit der Ware, nicht die tatsächliche Knappheit, wenn sie denn überhaupt je festgestellt werden kann. Meinungen werden durch überzeugende Argumente korrigiert. Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern das Gegenteil, wenn man seine Meinung aufgrund besserer Einsichten korrigiert.
Sich im Markt behaupten/durchsetzen, geht nicht ohne ein gewisses Maß an Leidenschaft. Das wäre unmenschlich, kann jedoch nur insoweit toleriert werden bis zu dem Maße, wo einseitiges (Wunsch-)Denken Oberhand gewinnt und begründete Argumente kaum noch die Diskussionsszene bestimmen, ganz zu schweigen von einem Ansatz des sachlichen Abwägungens der Pro- und Contra-Argumente.
Verschwörungstheorien sind häufig die letzte Bastion, wenn man keine fundierten Argumente aufzubieten hat. Wird gemeinschaftliche Absprache ernsthaft unterstellt, ist das ein Fall für die Kartellbehörde. Damit sollte man nicht leichtfertig umgehen. Aber nicht jedes gemeinschaftliche Vorgehen ist abgesprochen, sondern entspringt einem gemeinsamen Interesse. Bei wenigen Marktpartnern im Sinne eines Oligopsons können Absprachen zwar eher angenommen werden, einen Verdacht zu äußern, bedarf jedoch zumindest einer gut begründeten Vermutung, wenn schon Beweise fehlen.
Auf der Seite des polypolen Angebots wird der Aufruf zum gemeinschaftlich verabredeten Handeln eher belächelt und ist mehr als Ohnmachtserklärung denn als ernstzunehmende Option zu werten. Interessanterweise wird ein solcher Vorwurf auch nie von der Gegenseite erhoben, obwohl bestimmte gemeinsame Verhaltensweisen (Wechselndes Zurückhalten und Anbieten von Schweinen)zu beobachten sind. Aufrufe zum preisbeeinflussenden gemeinschaftlichen Verhalten der Anbieter sind ein hilfloser Ausdruck ihrer selbst erkannten Marktschwäche. Selbst die Bildung von Erzeugergemeinschaft mit oder ohne strenge Lieferdisziplin hat daran grundlegend nichts geändert.
Langfristig sich amortisierende Investitionsentscheidungen werden von den Gewinnaussichten künftiger Jahre bestimmt. Tagespreise haben dabei nur einen geringen Stellenwert. Nicht zu verwechseln mit dem typischen mittelfristigen zyklischen Fehlangebotsverhalten in der Landwirtschaft. Das ist anscheinend noch immer nicht ausgerottet, aber längst nicht mehr so ausgeprägt wie in früheren Jahrzehnten. Allerdings muß man auch konstatieren, daß hier zurzeit eine Überlagerung durch die mehrfach hintereinander möglich gewordenen Exportzuwächse stattgefunden hat. Sollte Rußland mit seiner Importverbotdrohung ernst machen, wird sich möglicherweise einer größeres Ausmaß einer zyklischen Preis-Mengen-Reaktion zeigen. Es ist allerdings zu vermuten, daß die Importverbotdrohung zum willkommenen politischen Manöver instrumentalisiert wird, mit den Hintergründen: Schutz und Förderung der russischen Fleischeigenproduktion, Druck auf die Polen- und EU-Verhandlungen sowie Störfeuer für die nicht konsultierten amerikanischen Absichten eines Raketenabwehrgürtels.
Ich bitte um Nachsicht für die etwas sophisticated ausgefallenen Äußerungen. Aber an einem Sonntagmorgen darf das mal erlaubt sein. Ich habe die Hoffnung bei allem notwendigen Temperament und emotionalen Engagement auf mehr sachlichen Informationsaustausch.
MFG
Bre