Schweine: Weniger Schlachttage bei steigenden Preisen ?
Mit der heutigen Notierung wird vermutlich eine Weiche gestellt.
Bei voraussichtlich Notierungsplus von 2 bis 4 cent werden sehr wahrscheinlich weniger Schweine geschlachtet werden. Aussetzen von Schlachttagen und Abbestellungen wären die Folge, da definitiv weniger Fleischmengen für die nächste Woche benötigt werden.
Lassen wir uns überraschen, wohin der Zug fährt.
MFG
Porkdealer
Geschrieben von Gast (nicht überprüft)
am
Hallo Porkdealer,
aus der Fleischbranche höre ich heute morgen genau das Gegenteil!
Fleisch wurde heute morgen gut und zum Teil zu deutlich besseren Preisen vermarktet. Unter anderem wurde sogar nachbestellt. Die Schlachtgewichte waren ebenfalls heute morgen leicht rückläufig. Der Lebendmarkt reichte heute morgen fast nicht zur Abdeckung der Nachfrage aus.
Bei diesen Signalen muss die Notierung deutlich steigen!
Gruss
Schweinespezi
Regional mag es so möglich sein. Wenn dem so ist, ist es eine künstliche Nachfrage, da Großhändler von einer Preissteigerung ausgehen.
Sie versuchen punktuell nur die Teile noch zu alten Preisen einzukaufen, die auch vermarktet werden können. Man umgeht dadurch den aus der Zerlegeung anfallenden, schwer zu vermarkten "Rattenschwanz".
MFG
Porkdealer
Ich habe gerade die Schlachtdaten der letzten Tage nachgesehen. Weiterhin sind die Schlachtgewichte weit unter dem Jahresdurchschnitt. Der Anteil der Untergewichte im Schinkenanteil ist auffallend hoch. Die Indexpunkte bei Autofom sind auf Grund der Untergewichte auf Jahrestief. Damit wäre ein Ausfall von einzelnen Schlachttagen für die Mäster zu verkraften.
Die Misere der Schlachtunternehmen liegt warscheinlich in den mittelfristigen Verträgen auf niedrigstem Niveau mit dem Einzelhandel. Sie müssen ihre Billigstverträge einhalten. Aber bitte nicht auf Kosten der Mäster.
Die Notierung wird heute um 2 bis 3 Cent steigen. Der Markt wird nächste Woche aufgrund des weiterhin sehr geringen Schlachtschweineangebot stabil bleiben.
Gruss an alle Pessimisten.
Schweinespezi
Haben wir eigentlich keine anderen Probleme mehr als dieses ewige hin- und her? In letzter Zeit dreht sich alles nur darum, wer wann wo am wenigsten verdient.
Alle sind am klagen, also geht es uns allen noch viel zu gut, so ein Süd-Oldenburger Sprichwort.
Das Problem der Schlachtereien ist nun mal deren Verkauf, Betriebe mit angeschlossener Feinzerlegung lachen doch nur über die Preise. Dem Landwirt wird immer vorgehalten, er solle sich auch um das Wohl der weiterverarbeitenden Industrie kümmern, indem die Preise schön niedrig bleiben. Das kann doch nicht die Aufgabe sein!
Auch wenn wir einen Schlachtpreis von 1 Euro hätten, wäre das Gejammere genauso groß! Lesen Sie doch alle mal die Zeitungen, die Bierpreise werden in diesem Herbst nach einer Erhöhung von 7 % im vergangenen Jahr wieder erhöht, und da wird kein großer Aufstand von gemacht.
Die Landwirte sollten sich gefälligst mal um die anderen Probleme kümmern, die dort auf uns zu kommen. Unter anderem die Verschärfung des Baurechtes, die Forderungen der Tierärztekammern, der Umweltbehörden, der Banken und die der Mischfutterindustrie, genauso wie die Mitbewerber im nahen Osten. Alles das sind Dinge, die das Leben teuer machen.
Der Preis regelt sich irgendwann von selbst.
MFG
Mühlenbach