Schweine: Wo steht der Preis zur Jahreswende 2003/04 ?
Die Schweinepreise sind auf ein neues Jahreshoch von fast 1,50 € angestiegen. Die Börsenreaktion heute ist durch Gewinnmitnahmen in den vorderen Monaten gekennzeichnet und damit logisch.
Für die hinteren Monate Dezember/Januar scheint aber weiterhin der Pessimismus den Markt zu bestimmen. Die gleichen Broker, die vor 4 Wochen den Schweinemästern empfohlen haben ihre Septemberschweine für 1,25 abzusichern, empfehlen jetzt die Januarschweine für 1,25 abzusichern. Wer damals den Empfehlungen gefolgt ist, hat bis zu 24 cent/kg verloren.
Wer heute Januarschweine für 1,25 absichert, geht davon aus, daß der Preis wieder unter 1,25 fällt. Daran glaube ich nicht. Die gesamte Marktsituation hat sich geändert. Die Gesetze des Schweinezyklus greifen. Der Schweinezyklus, berechnet auf 3 1/2 Jahre, zeigt nach oben. Gleichzeitig werden die Schweinepreise in den USA für Dezember auf hohem Niveau wie Oktoberpreise gehandelt. In Verbindung mit der Futterverknappung weltweit werden die Exporte auf über 1,30 steigen.
Eine Preisschwäche um die Jahreswende ist normal und auch in diesem Winter zu erwarten. Der Tiefpunkt wird aber eher bei 1,35 €, und nicht bei 1,20 liegen.
Gruß Paul
Hallo Paul!
Du hast Recht! Die Kurse für die Dezember und Januar, liegen zur Zeit fast 20 Cents unter der aktuellen Nord-West-Notierung. Da ich mich auch spekulativ an der WTB engagiere, kann ich nur jedem einen Rat geben. Bei Kursunterschieden von 10 Cents und darüber zum aktuellen Nord-West-Preis, sollte man spekulativ weder Kaufen noch Verkaufen. Denn den sogenannten Aufpreis, muß der Kassmarkt erst verdienen, bevor der Spekulant verdient.
Soll heißen: Bei der jetzigen Kurskonstellation, würde ich Monate wie Oktober bis Dezember spekulativ kaufen.
Gerade der Dezember erscheint mir für Spekulationsgeschäfte geeignet. Hier habe ich mir schon einige Positionen gesichert. Der Unterschied zwischen November und Dezember beträgt derzeit 7 Cents. Im letzten Jahr betrug der Kursunterschied im Laufe des Oktobers für Nov / Dez gerademal 3 bis 4 Cents. Im Laufe des Novembers betrug der Unterschied nur noch 1 bis 2 Cents. Diese Marktgegebenheiten bespreche ich mit meinem Makler und i.d.R. verdiene ich mit diesen sog. Arbitrage Geschäften fast risikolos Geld.
Auf die Aussage, dass einige Makler ihren Kunden empfehlen, auf diesen relativ niedrigen Kursen abzusichern, kann ich nur sagen, dass soll und muß jeder Schweinemäster selber entscheiden, wo sein Deckungsbeitrag liegt, wobei er bereit ist, eine Teil- oder Vollabsicherung zu machen.
Im nachhinein kann ich immer schlau antworten und sagen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt abgesichert hätte, wäre es richtig oder falsch gewesen. In diesem Fall hast Du natürlich Recht. Aber es gab auch genügend andere Situationen, wo der Absicherungskurs 20 Cents und noch viel tiefer lagen (Frühjahr 2001: Kurse im Herbst ca. 20 bis 40 Cents tiefer). Es kommt auf den tatsächlichen Deckungsbeitrag an.
Gruß Knallpott
@ paul
Wer seine Kontrakte gehalten hat und evtl. auf seinen besonnenen Broker gehört hat und nicht jedem Stimmungswechsel hinterher gelaufen ist, wird nun belohnt.
Gruß
Schweinefreund
Hallo Schweinefreund,
du hast anscheinend meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Verstehe den Beitrag als Prognose für Januarschweine. Erst wenn der Kassamarkt im Januar unter 1.25 fällt, ist meine Einschätzung der Brokerempfehlungen falsch.
Es wäre nett wenn du den Forumsteilnehmern deine Eischätzung der Marktentwicklung der nächsten Monate mitteilen würdest.
Im übrigen: Eine Absicherung zum richtigen Zeitpunkt habe ich immer als Beruhigung empfunden. Das Gefühl der "Belohnung", wie du schreibst, kommt bei mir als Schweinemäster bei stark sinkenden Kassapreisen nicht auf.
Gruß Paul