Schweinepreise haben starken Nachholbedarf
Wir befinden uns z.Z. in einer ungewöhnlichen Situation bei der Preisgestaltung am Schweinemarkt.
Während der NW - Preis nur sehr zögerlich angehoben wurde, berichten alle Infoquellen der Fleischbranche von "problemloser Anhebung " der Verkaufspreise um 10 Cent und mehr. Grund dafür sei die enorme Nachfrage nach Grillartikeln und Edelstücken. Fehlende Mengen werden aus der PLH-Einlagerung entnommen. Das knappe Angebot an Schlachtschweinen wird auf Grund niedriger Schlachtgewichte in absehbarer Zeit nicht mehr werden.
Da die Entnahmen aus der PLH - Ware auf Grund der Einlagerungsverträge auch nur begrenzt möglich sind und Dänemark anscheinend in Drittländern gute Kunden gefunden hat, muß jetzt endlich auch der Preis für Schlachtschweine der aktuellen Marktlage radikal angepasst werden.
Eine Anhebung des NW- Preises morgen um 8 Cent tut keinem weh.
Der Verbraucher wird bei den derzeit noch niedrigen Preisen keine Kaufzurückhaltung ausüben . Die Situation ist günstig, um endlich ein akzeptables Preisniveau zu erreichen.
Gruß Paul
Hallo zusammen,
Paul hat nicht ganz unrecht. Der Preis hätte schon am letzten Donnerstag bei 1,33 € sein müssen. Das am Montag nicht mehr als der 1 cent Anstieg notiert wurde war klar.
Da ein großer Teil der Preismelder Hauptlieferanten oder besser Andiener / Marionetten von NFZ bzw. Bestmeat & Tönnies in Rheda sind, konnten diese auch nur 1,30 € melden.
Die Fleischgeschäfte laufen mehr wie flott. Schweine sind Mangelware und lassen sich für alles andere als für 1,31 € verkaufen. Es würde jeder Mäster gut daran tun, seine Schweine nicht an die Händler oder EZGs zu liefern, die diese Schlachthöfe anfahren.
Der Preis sollte morgen in Richtung 1,40 € gehen, ansonsten sollten die Mäster auch einmal "Hauspreise" für Ihre Schweine verlangen!
Gruß
T-S
Die Schweinepreise haben mehr wie einen starken Nachholbedarf. Die Nachfrage nach Schlachtschweinen ist ungebrochen sehr gut. Ebenfalls sind die Teilstücke zu deutlich höheren Konditionen am Markt zu platzieren.
Bestmeat und Tönnies haben durch ihr Preisdiktat doch eines sehr schnell erkannt. Gerade im Norden und auch im Rheinland gingen die Schlachtschweinelieferungen zu den besagten Schlachtstätten drastisch zurück. Dieses hat die Geschäftsführung wohl auch erkannt, und möchte heute auf Nord-Westpreisbasis bzw. darüber ihren Hauspreis festlegen.
Wörtlich von der Bestmeatgruppe: 'Unser Hauspreis passte nicht zur aktuellen Marktlage - wir wollen es heute wieder gut machen.' Nun setzen sie noch einen drauf mit der Bekanntgabe ihrer angeblich neuen Preismaske. Hiermit würde nach deren Vorgabe jegliche Zuchtarbeit der vergangenen Jahre, und die Wirtschaftlichkeit fleischreicher Schweine in Frage gestellt. Dieses würde aber demnach ein genereller Lieferboykott der Landwirte nach sich ziehen. Sie lassen derzeit sprichwörtlich die Sau raus!
Der Nord-Westpreis wird heute bei 1,37 € erwartet, also + 6 Cent.
M.f.G.
Bernd D.
NW Preis heute 1,37 €
Die Bestmeatgruppe gab ebenfalls nach der Bekanntgabe des Nord-Westpreises Ihren Hauspreis mit 1,37 € bekannt.
Die Landwirte und Erzeugergemeinschaften wären gut beraten, auch in dieser Situation kein Schwein zu liefern! So langsam bekommen sie "kalte Füße".
Gruß
Bernd D.
Genau richtig, Bernd D.
Die größeren Schlachthöfe sollten nur Schweine bekommen wenn sie mindestens 1 Cent mehr bezahlen, damit die Erzeugergemeinschaften noch eine Chance gegenüber diesen großen Schlachthöfen haben, sonst werden die EZG an die Wand gedrückt mit ihren Landwirten.
MfG
Die Bestmeat wird kein Schwein von mir bekommen! Ich will hoffen, dass die bald kalte Füße bekommen! So springt man einfach nicht mit langjährigen Handelspartnern um!
Am 16.6. ist HV der PREMIUM FLEISCH AG (auch in Bestmeat-Hand), ich hoffe, dass es dort richtig laut wird!
Was wäre, wenn die Bestmeat vor der NW-Notierung Ihren Hauspreis festlegen würde?
Wünsche allen Bauern hier ausreichend Niederschlag und ein insgesamt sonniges Pfingstfest.
MfG S_M
Wie weit steigen die Schweinepreise?
Nach der Notierung der März-Ferkel, die damals knapp und teuer waren, um 60 Euro, darf mann davon ausgehen die Mastschweine sollten bis 1.45 bis 1.50 Euro/kg klettern.
Wie ist Eure Meinung?
Mfg Paule
@ Paule
Seit wann richtet sich der Mästerpreis danach, was drei oder vier Monate zuvor für die Ferkel gezahlt wurde? Entscheidend ist, wie sich das aktuelle Schlachtschweineangebot zur Nachfrage verhält, und wie das internationale Umfeld ist.
@ Topschwein
Was soll denn der Vorschlag? Wo sollen denn die Schweine vermarktet werden, wenn Bestmeat und Tönnies als Abnehmer wegfallen? Ich glaube hier werden die Realitäten völlig verkannt!
Sinnvoll wäre vielleicht, mal über einen tragfähigen Kompromiss bei der Preisfindung nachzudenken. Das Einprügeln auf den Marktpartner je nach Marktlage, egal ob von grüner oder roter Seite, stärkt die deutsche Vieh- und Fleischbranche im internationalen Wettbewerb in keinster Weise.
Gruß
MissPiggy
@ misspiggy
Wenn Tönnies oder Bestmeat nicht liefern können, weil Sie nicht genügend fleischreiche Schweine haben, kanns ja vielleicht ein anderer der sich bei der Preisfindung gegenüber den Lamdwirten korrekter verhält.
Wir reden doch immer von zu vielen leeren Haken, andere haben wenn sie den Absatz haben noch Luft zum schlachten. Die denken sonst auch nicht an das wohlergehen der Mäster.
Und noch was zum nachdenken; wenn Bestmeat hier den Mastschweinepreis vorgeben will, müssen wir halt bei den Ferkeln aus Holland dasselbe tun. Wenn sie verkaufen wollen halt zu Hauspreisen vom Einkäufer.
Schönes WE
picprofi
@ Miss Piggy
Paule braucht diesen Preis, damit sich die Mast der aufgestallten Ferkel rechnet.
Auch so rechnen die Schlachthöfe. Hier zählt jedoch immer noch das kurzfristge Tagesgeschäft. Die Marge ist dann die Differenz aus Ein- und Verkauf. Der Landwirt rechnet also langfristig (Zeitraum 110 bis 130 Tage) und die Fleischindustrie kurzfristig ( 2 bis 14 Tage).
Zwangsläufig führen diese unterschiedlichen Kalkulationszeiträume zur Disharmonie zwischen diesen beiden Gruppen bezüglich der Preisfindung. Würde die Fleischindustrie, vielleicht mit Hilfe von Warenterminkontrakten, ebenfalls langfristig zu kalkulieren, dürfte die von allen geforderte Harmonie entstehen.
Die aktuelle positive Entwicklung am internationalen Schweinemarkt kann durchaus eine Notierung von 1,45 bis 1,50 € rechtfertigen.
Gruss
Schweinespezi
Fleischwirtschaft.de kommentiert heute:
Der Schweinefleischmarkt war in der Woche bis 30. Mai gut freundlich. Im Fleischverkauf war es möglich, Aufschläge zu erzielen. Die guten Wetteraussichten zu Pfingsten sorgten dafür, dass besonders Grillartikel sehr gut nachgefragt wurden. So waren beim Nacken je nach Kundenstruktur Preisaufschläge von bis zu 20 Cent möglich. Auch der Schinkenverkauf verbesserte sich gegenüber der Vorwoche. Kotelett und Lachse fanden feiertagsbedingt zügig einen Abnehmer. Verarbeitungsware - besonders die Backen - wurde rege nachgefragt und teurer gehandelt.
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Außerdem wird von Erzeugergemeinschaften berichtet, die neue Absatzmöglichkeiten in Spanien und Polen nutzen.
Es geht weiter aufwärts.
Gruß Paul
Schlachtschweine sind rege nachgefragt, und es konnten deutlich höhere Erlöse bei den Teilstücken erzielt werden.
Heute wird beim Nord-Westpreis eine Steigerung von + 1 Cent auf 1,38 € erwartet.
Bei der Tagung des Meldegremiums wurde sich mit einer knappen Mehrheit für die wie bisher zweimalige Notierung Donnerstag - Montag ausgesprochen. Zur Debatte stand auch die einmalige Notierung am Donnerstag.
M.f.G.
Bernd D.
Nord-Westpreis heute unverändert - eine tolle Leistung bei einem Aufwärtspotential von bis zu + 2 Cent!
Man kann sich nur wiederholen: Sie sitzen derzeit wie ein hypnothiesiertes Kaninchen vor der Schlange! Diese Preismeldung hat den reellen Bezug zum Marktgeschehen verloren.
Tendenz zu Donnerstag aus dieser Runde: "eine weitere Preissteigerung wird erwartet."
M.f.G.
Bernd D.
Originalkommentar gerade von einem Verantwortlichen der Schlachtbranche:" Die Null von heute war doch schon abgesprochen".
So viel zum Thema, der Markt würde durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Der Absatz der Schlachtereien boomt, das Angebot ist extrem klein, und da will so ein schlauer Herr den Mästern im Ernst klar machen, dass ein unverändert gerecht wäre. Da packe ich mich doch an den Kopf.
In diesem Sinne.
Gruß Mäster