Schweinepreise im 4. Quartal 02 bzw. 1. Quartal 03
Die derzeitige Marktlage und der damit verbundene Preis begründet sich vor allem in einem gestiegenen Konsum im Monat August und Anfang September. Gerechnet haben mit einer solchen Konstellation im Kassamarkt die wenigsten, da die allgemeinen Fleischeinkäufe in den ersten sechs Monaten diesen Jahres immer noch um 12,1% unter dem „normalen“ Jahr 2000 lagen (Quelle: ZMP). Hohe Verluste in der Aufzucht schmälerten zusätzlich die Erträge und minderten das Gesamt-angebot.
Soviel zur bisherigen Entwicklung! Um eine einigermaßen objektive Einschätzung der möglichen Marktlage zu erstellen, bietet vor allem der Blick auf die internationalen Absatzmärkte einige interessante Aspekte. Brasilien drängt immer mehr in die ehemaligen Exportkanäle der Amerikaner. Dänemark konnte verloren geglaubte Importkontingente in Japan wieder wettmachen.
Der amerikanische Absatzmarkt für Schweinefleisch steht somit massiv unter Druck, wie die aktuellen Zahlen der Terminmärkte in den USA belegen. Fazit auch, das die Schweineproduktion in den USA zur Zeit mit einem Verlust von ca. 40 Euro pro Schwein rote Zahlen schreibt. „Selbstregulierung der Märkte“ heißt das Stichwort und bedeutet nichts anderes, als das auf der einen Seite „teure“ Anbieter nicht überleben werden und die „billige“ Konkurrenz gestärkt aus dem Wettbewerb hervorgeht.
Worin besteht nun die Gefahr? Die Gefahr besteht darin, das vor allem die europäische Union, die zum Teil ihre Überkapazitäten in den Wintermonaten traditionell nach Russland liefert, dies aus preislichen Gründen nicht mehr kann und als Folge, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zum Teil einbüßt. Die Folge wäre eine möglicherweise parallele Situation wie derzeit in den USA. Unterstützung könnte dieses Konzept noch durch einen steigenden Euro bekommen, der bei einer möglichen Irak-Intervention nicht ausgeschlossen ist.
Da macht man sich schon mal die Mühe und dann antwortet keiner! :)
Wie wärs mit einigen Reaktionen? Lieg´ ich falsch oder völlig richtig ?
Wenn es auch wahrscheinlich ein "völlig richtig" genau genommen nicht gibt, so gehen offensichtlich die erfolgten Feststellungen und Annahmen in die richtige Richtung.
Mir hat zumindest die sachliche Darstellung gefallen.
MfG
Johannes