paul
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

Situation der Schweinemäster verschlechtert sich stündlich

Während die Börse die Weizenpreise in astronomische Höhen treibt, Soja und Raps eine ähnliche Entwicklung haben,gehen die Futurs für Schweine in den letzten Stunden erheblich zurück.

Über 80 € Futterkosten bei einem MS- Verkaufswert von gut 130 € , da sollte jeder sofort die nächsten Ferkel abbestellen.

Herr Ebert, wie war das noch mit der "Panik" und der "Gier"?

Eigentlich müßte bald die günstigste Stunde zum Einkauf an der Schweinebörse erreicht sein?

Gruß Paul

Geschrieben von paul am
MissPiggy
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Hallo Paul,
sind 80 Euro Futterkosten nicht ein wenig zu hoch?
Wenn man 90 kg Zuwachs in der Mast hat und eine Futterverwertung von 1:3, dann benötige ich 270 kg Futter. Das Alleinfutter kostet nach meiner Kenntnis etwa 230 EUR/t ohne MwSt.(ist das zu wenig?), so dass bei 0,27 X 230 = 62 Euro / MS herauskommen. Selbst bei einem Futtermittelpreis von 250 Euro/t komme ich nicht auf 70 Euro.
Gruss
MissPiggy

Gast

Hallo MissPiggy,
Vormastfutter: Aktuel 25,90€/September 26,50€/Oktober
Endmastfutter: Aktuel 24,90€/September 25,30€/Oktober

Das ganze jeweils plus 7%Mwst

picprofi
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ miss piggy
Hallo wo bekomme ich für 23 € Futter , durchschnitt aus Vor und Endmast ?
Nenne mir doch bitte die Firmen, hier in Südoldenburg gibts das leider nicht.
Aber welche Leute bekommen alles im Einkauf günstiger und im Verkauf mehr und nach Jahren müssen genau die Leute Flächen verkaufen. Frag mich dann immer wieso.

mfg

MissPiggy
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Bei den Preisen handelt es sich Daten, die von den Landwirtschaftskammern erhoben wurden.

Für Mitte August wurde im Bundesdurchschnitt angegeben
Vormast: 240 Euro / t
Endmast: 225 Euro/ t

Darin enthalten sind auch die niedrigeren Futterpreise in Ostdeutschland.

Vielen Dank für die Antworten!
Gruss
MissPiggy

paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ MissPiggy [#2]

80 € sind sicherlich im derzeitigen Mastdurchgang zu hoch gegriffen. Glücklich kann sich derjenige schätzen, der derzeit von langfristigen Kontrakten füttert.

Stand der Dinge beim Alleinfutter ist folgender:

Tagespreis am letzten Freitag 24,45 €/dt. Grundlage dabei war ein Weizenkassapreis von 21,50 €
.
Inzwischen ist auch der Kassapreis beim Weizen und Soja um 3 € angezogen. Also wird das Alleinfutter auch auf über 27 €/dt anziehen. Plus Märchensteuer bin ich dann bei knapp 30 €/dt, X 2,6 dt /MS ergibt zukünftig 78 €.

Wer den Gesamterlös beim MS incl. Mwst. rechnet, muss auch die Futterkosten incl. rechnen.

Gruß Paul

BIGPIG
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,

eine Verschlechterung der Situation für die Schweinemäster war absehbar. Allein wenn ich die Statistik der letzten 3 Jahre heranziehe, ist dort ablesbar, dass ab der 35.Woche die Preise schwächer notieren werden.

Doch in diesem Jahr sollte alles anders kommen - Denn die Futterpreise sind gestiegen und steigen weiter an, die Bauernverbände werben für höhere Preise im LEH nach dem Beispiel der Molkereien. Das diese aber wesentlich höher liegen als bei den Milchprodukten, oder bei Brot und Backwaren und somit Preissteigerungen den Verbrauchern schwer aufstossen könnten hat man wohl nicht bedacht. Somit werden die Preissteigerungen für Fleischprodukte eher moderat ausfallen. Auf der anderen Seite wird sich das Angebot an Schlachtschweinen, wenn überhaupt (unbezahlte Ställe müssen produzieren), erst in der 2. Hälfte 2008 verringern.

Wenn man z.Zt. die Börsen in Hannover oder Paris beobachtet, dann stellt man fest, dass es dort nur einen Weg für Rohstoffe (Mais, Weizen usw) gibt: Den Weg nach O B E N !!!. Weizen ca. 30 Euro und Mais ca. 28 Euro je dt. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, dann werden wir das Futter nicht mehr bezahlen können, oder die Ferkel müssen noch günstiger werden, oder die Preise für unsere Veredlungsprodukte müssen steigen!!.

mfg

Bigpig

Speedy
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@MissPiggy

Fertigfutter ist nach neuen Kontrakten selten unter 250 EUR/t + MwSt. (=knapp 27 incl.) zu kriegen (Endmastfutter auf Weizenbasis, 13,6 MJ). Futterkosten pro MS sind beim normalen Landwirt Bruttokosten. Man kommt also bei der genannten schlechten Futterverwertung auf jeden Fall über 70 EUR pro Schwein. Bei dem von Paul genannten Verkaufspreis von 130 EUR erzielt man bei Kosten von Futter (75 EUR), Ferkel (45 EUR) und Tierarzt, Verluste und sonstige Kosten (10 EUR) keinen Deckungsbeitrag. Mal abgesehen davon, dass bei Neubauten auch etwas Kapitaldienst zu erwirtschaften sein sollte...

@paul

Ich hoffe, dass möglichst viele auf dich hören, denn dann fehlen diese Schweine in 3,5 Monaten. Es gibt momentan genug günstige Ferkel in Deutschland, jeder Mäster der mit uneinheitlichen Mischpartien klarkommt kann für 30 EUR frei Hof Ferkel kaufen.
Überlegenswert wäre höchstens besonders schwere Ferkel zu bestellen, die üblichen Preise für Übergewichte übersteigen nämlich meine Futterkosten pro kg Zuwachs.

MfG
Speedy

paul
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Speedy [#8]

und andere,

Um eine angespannte Situation deutlich darzustellen muss man die korrekten Durchschnittszahlen anwenden(Erzeugerringniveau), vielleicht sogar ein wenig übertreiben.

Wer besser ist beim Schweinemästen ist halt besser dran als der Durchschnitt, sollte damit aber nicht prahlen und sich seine Geldbörse voller reden als sie ist.

Mir geht es um eine drastische Darstellung der Situation.

Deine Aussage:"Ich hoffe, dass möglichst viele auf dich hören, denn dann fehlen diese Schweine in 3,5 Monaten" ist so nicht richtig. Die jetzige Ferkelanzahl belastet in 3 Monaten den Fleischmarkt, egal wer die Tiere mästet.

Gruß Paul

Speedy
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ paul

Wer prahlt? Hoffe nicht, dass mein Beitrag von dir als Prahlerei ausgelegt wird, war jedenfalls nicht so gemeint.

Gut, dann korrigiere ich meine Aussage und sage, ich hoffe, dass möglichst viele auf dich hören, denn dann drückt es den Ferkelpreis.

Ich weiß nicht wieviel du mit Ferkelerzeugern sprichst, aber es ist nicht egal wer die Tiere mästet. Momentan ist der vielgeliebte Begriff "Ferkelkeulung" voll im Kommen, und Schlachthöfe schlachten auch Spanferkel. Wenn man unter Vollkostenaspekten rechnet, so die Aussage eines Ferkelerzeugers, sollten die Ferkel möglichst gleich nach der Geburt erlöst werden.
Die hiesigen Ferkelerzeuger werden das nicht mehr lange aushalten, durchs Futter sind die Kosten um rund 10 EUR pro Stück gestiegen und das mit unterdurchschnittlichen Erlösen.

Ich glaube im Moment hilft es uns nicht, wie du sagst, die Situation drastisch darzustellen. Das führt nur zu weiterer Verunsicherung. Preislich bewegen wir uns wohl wieder abwärts anstatt die nötigen 1,60 - 1,70 EUR anzupeilen.

Und trotzdem: Schweinemäster sollten dankbar sein, dass sie keine Ferkelerzeuger sind, denn im Gegensatz zur Erzeugung macht die Mast noch kein Geld kaputt, sondern verdient auf Kosten der Erzeuger eher noch.

MfG
Speedy

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Heute:

- Schweine steigend
- Ferkel bis zu 8 % fallend
- Getreide bis zu 25 Euro fallen

Bild entfernt.

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