Staat: Wie ernähre ich mein Volk am günstigsten?
Ganz einfach: Ich gewähre den vielen Produzenten Investitionsbeihilfen damit sie sich eine Produktion aufbauen können. Sie müssen sich dabei verschulden, damit sie nicht auf den Gedanken kommen freiwillig aufzuhören.
Ich versuche damit die Produktion so hochzuschrauben, daß ein Versorgungsgrad von knapp über 100 % entsteht.
Die Produkte überlasse ich einem Oligopol von wenigen Discountern zur Vermarktung.
Sollten die Produzenten auf den Gedanken kommen ihr Angebot zu bündeln oder gemeinsam zu steuern, haue ich mit dem Kartellamtsknüppel dazwischen oder verweise auf die EU Gesetze.
Da ich es mit einer Spezies zu tun habe, die fleißig und dankbar die Produktionskapazitäten des Kollegen weiterbetreibt, wenn dieser Bankrott ist, funktioniert dieses Spiel sehr sehr lange.
Wenn ich dann noch einen Interessenverband der Bauern habe, der nach meiner Pfeife tanzt ist mein System perfekt.
Mfg
BB
@ Bauer Bernie [#1]
Ich gewähre den vielen Produzenten Investitionsbeihilfen damit sie sich eine Produktion aufbauen können. Sie müssen sich dabei verschulden, damit sie nicht auf den Gedanken kommen freiwillig aufzuhören. Ich versuche damit die Produktion so hochzuschrauben, daß ein Versorgungsgrad von knapp über 100 % entsteht.
In einem anderen Thema wird gerade diskutiert, dass durch staatliche Anreize die Ferkel Produktion erhöht werden soll.
Könnten Sie mir Ihren Beitrag am Beispiel Ferkel näher erläutern ?
@ Richard Ebert [#2]
Guten Morgen,
beim Stallbau mit Förderung ist die Aufstockung der Schweine erst seit ein paar Jahren erlaubt!!
Wir haben im Jahr 2000 einen Stall mit Förderung gebaut . Uns wurde damals der Vorhandene Schweinebestand gezählt und NUR für diese Schweine im Altbau konnte man einen neuen Stall bauen (Rationalisierungsmaßnahme).
Auserdem gab es ein Aufstockungsverbot zuerst 10 Jahre -- wurde aber 2005 auf 5 Jahre gesenkt.
Heute kann man beliebig groß bauen und mann bekommt eine Förderung 20-40 % je nach Bundesland!?!?!? und schon haben wir Überproduktion!!
Schönen Tag
MfG Saubauer
@ Richard Ebert [#2]
Die Anzeichen sind deutlich, daß in nächster Zeit keine großen Gewinne in der Schweinehaltung zu holen sind. Auch der Ferkelmarkt zeigt deutlich nach Süden.
Damit trotzdem die Ferkelerzeugung nicht wegbricht kann ich mir gut vorstellen, daß Zuchtstallförderung in der Priorität angehoben wird.
Genauso ist es bei Kuhställen. Als im Süden viel Quote verkauft wurde haben die Ministerien alles daran gesetzt, daß jeder der in Kühe investieren will schnell seine Förderzusage erhält.
Mfg
BB
@ [#4]
Die Anzeichen sind deutlich, daß in nächster Zeit keine großen Gewinne in der Schweinehaltung zu holen sind. Auch der Ferkelmarkt zeigt deutlich nach Süden.
Damit trotzdem die Ferkelerzeugung nicht wegbricht kann ich mir gut vorstellen, daß Zuchtstallförderung in der Priorität angehoben wird.
Genauso ist es bei Kuhställen. Als im Süden viel Quote verkauft wurde haben die Ministerien alles daran gesetzt, daß jeder der in Kühe investieren will schnell seine Förderzusage erhält.
Stellen Sie sich bitte folgenden Text über die Automobilproduktion in der Wirtschaftspresse vor:
Die Anzeichen sind deutlich, daß in nächster Zeit keine großen Gewinne in der Automobilproduktion zu holen sind. Auch der Handel mit Gebrauchtwagen zeigt deutlich nach Süden.
Damit trotzdem die Automobilproduktion nicht wegbricht kann ich mir gut vorstellen, daß die Subventionen für die Automobilproduktion in der Priorität angehoben werden.
Genauso ist es bei Gebrauchtwagen. Als im Süden wenige Automobile verkauft wurden haben die Ministerien alles daran gesetzt, daß jeder der in den Automobilhandel investieren will schnell seine Förderzusage erhält.
Den gleichen Text können Sie für viele weitere Branchen einsetzen. Die Programme kosten zusammen Milliarden und Abermilliarden und die Steuerzahler erhalten die Rechnung. Nur mal so zum Nachdenken.
@ Richard Ebert [#5]
Hervorragend Herr Ebert!
Wenn Sie jetzt auch noch merken, dass der gute Bauer Bernie seinen sehr guten Text wahrscheinlich ironisch meint, dann haben Sie selber den Haken an der ganzen Sache auch erkannt!
MfG
Speedy
@ Richard Ebert [#5]
Leider kann ich Ihnen hier nicht ganz folgen. Ich wünsche mir weder eine so oder anders gelagerte Förderung.
Im Gegenteil ich verdamme die Steuerung der Landwirschaft mittels Subventionen. Siehe hierzu nochmals #1
Aber wahrscheinlich ist es für Sie neu, daß ein Bauer nicht nach Stütze schreit, sondern diese als die Wurzel des Übels erkennt.
Mfg
BB
@ Bauer Bernie [#7]
Der Beitrag hat sich mit Absicht nicht an Sie gerichtet, Ihr Name stand deshalb nicht dabei. Ihre Meinung ist mir aus früheren Beiträgen aus bewußt.
War auch eher etwas sarkastisch von mir gemeint.
Aber wahrscheinlich ist es für Sie neu, daß ein Bauer nicht nach Stütze schreit, sondern diese als die Wurzel des Übels erkennt.
Ein Bauer schreit vielleicht nicht, aber der Bauernverband stellt täglich neue Forderungen auf. Aber auch das ist nicht neu. Ich bin gespannt, ob sich neben den Milchviehhaltern künftig noch weitere bäuerliche Verbände und Vereinigungen auftun, um neben dem Bauernverband und teilweise sogar gegen diesen tätig zu sein.
In der Politik haben wir eine ähnliche Entwicklung: Erst ein 2-Parteien System mit teilweise über 90 % Stimmanteil plus einer kleinen FDP, jetzt schon 5 und teilweise 6 Parteien in den Parlamenten.
Schöne Grüsse, Richard Ebert