V-Preis steigt um 12 ct/kg
Rekordpreis 2,20 €/kg
Die Schweinepreise entwickeln nach unendlich langen Wochen der Stagnation bei 2 €/kg in jüngster Zeit eine enorme Aufwärtsdynamik. Innerhalb von 2 Wochen steigen die Notierungen um 20 ct/kg.
Was steckt dahinter?
(1) wenn man sich die Schlachtzahlen der zurückliegenden Monate anschaut, ist festzustellen, dass die Durchschnittsmengen um rd. 20 bis 25 % unter dem langjährigen Ergebnissen liegen. Die Angebotsminderung wurde aber durch den Nachfragerückgang der Verbraucher so gut wie aufgefangen.
(2) Ein begrenztes Angebot in Verbindung mit hohen Energiekosten läßt keinen Spielraum, um Vorratsbestände aufzubauen.
(3) Die übliche schwache Nachfrage um den Jahreswechsel war ebenfalls nicht geeignet, die Preise anzuheben.
(4) Mit Monatsbeginn Febr. 2023 ist eine leichte Absatzbesserung zu erkennen, während gleichzeitig das Lebendangebot nochmal reduiert wird. In der 5. KW fallen die Schlachtzahlen deutlich unter 730.000 Stück je Woche und die Voranmeldungen signalisieren mit knapp 220.000 weitere Rückgänge.
(5) Üblicherweise beginnt in den nächsten Wochen und Monaten der Vorratsaufbau für die Grillsaison, weil bekannt ist, dass der Bedarf in der Sommerphase aus laufender Schlachtung nicht zu decken ist. (Woher nehmen?)
(6) Wenn die Viehzählungsergebnisse einigermaßen verläßlich sind, ist für die kommende Zeit weiterhin mit einem niedrigen Lebendangebot zu rechnen: Die abgestockten Sauenbestände und die massiv zurückgegangenen Ferkeleinfuhren aus den Niederlanden und Dänemark zeigen sich jetzt in Form fehlender Mastschweine. aus deutschen Ställen.
(7) Beobachtet man die benachbarten Exportländer wie Dänemark, Niederlande und Belgien, dann ist dort eine ähnliche Entwicklung wie in Deutschland festzustellen. Zwar haben die Mastschweine-Importe von dort ein wenig zugelegt, aber nicht in einem Maße, der die Preisentwicklung zunichte machen könnte. Auch dort sind mit Ausnahme Dänemarks hohe Preissteigerungen zu beobachten.
(8) Ein EU-weit reduzierter Sauenbestand wird nicht in kurzer Zeit wieder zu hohen Angebotsmengen an Ferkeln führen, auch wenn Ferkelpreise von 75 € u.m. gezahlt werden. Das dauert seine Zeit.
Fazit: Schweinefleisch ist und bleibt vorerst knapp und teuer.
meint der Läufer
@ Läufer: vielen Dank für die hervorragende Erläuterung.
und vergessen darf man dabei nicht, dass wir 2,20 Euro brauchen um die Kosten zu decken. Auch
in der Schweinehaltung ist alles teurer geworden...
Hanna