Vogelgrippe in Asien: Einfluß auf Fleischpreise ?

Wie jeden Tag in den Medien zu hören ist, sterben täglich Menschen in vielen Ländern Asiens an den Folgen der Vogelgrippe. Als Überträger werden u.a. Hühner genannt. Diese werden zu Millionen getötet und vergraben.

Meine Fragen und Schlußfolgerungen wären:

Geflügelfleisch wird deshalb weniger verzehrt?
Konsum könnte sich auf andere Fleischartikel positiv auswirken?
Wenn Menschen an der Vogelgrippe erkranken, müßte dieses doch auch auf Schweine zutreffen, da wir "genetisch" viele Gemeinsamkeiten haben?
Sollte dies der Fall sein, kann sich der Preis nach oben bewegen ?

Wie sehen andere Forumsteilnehmer meine Argumentation?

Ich persönlich stehe bereits im Kauf an der WTB und überlege zusätzliche Positionen aufzubauen.

Auf viele Meinungen hofft
Euer Knallpott

Geschrieben von Knallpott am
bbw
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Sicherlich ist Deine Idee interessant. Doch bedenke auch die Risiken.

Wenn die Krankheit wegen ähnlicher Genetik zum Menschen auch die Schweine befallen kann, so könnte es auch zu einem Supergau a la BSE kommen. Man stelle sich nur das Horrorszenario vor, dass kein Schweinefleisch mehr gegessen wird weil die Leute Angst haben sich mit infizierten Schweinen anzustecken.

Meiner Meinung nach ist es eine bessere Idee mit den Futtermitteln zu spekulieren. Dadurch, dass jetzt Hühner im dreistelligen Millionenbereich vernichtet werden entsteht in kurzer Zeit ein gewaltiger Nachholbedarf um die Lücken wieder zu schließen.

Dies betrifft zum einen Mais sowie Futterweizen und natürlich das Soja.

Grüsse Thomas

Knallpott
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo Thomas!

Selbst wenn es einen Supergau ala BSE geben sollte, werden sich die Preise schnell wieder fangen. 3 Monate nach Ausbruch von BSE gingen die Preise schnell nach oben und die Verbraucher haben wieder Rindfleisch gegessen.

Der große Unterschied liegt jedoch daran, dass BSE vom Rind selbst kommt und dieses das große Risiko in sich birgt; Hirn, Rückenmark u.s.w. Beim Schwein kommt die Gefahr woanders her. Das bedeutet bei einer Verknappung der Schweinebestände und einer Eindämmung der Vogelgrippe nach einigen Wochen, fehlt das Schweinefleisch in ausreichender Menge.

Zum Futter habe ich folgende These:

Wenn zur Zeit im dreistelligen Millionenbereich Geflügel getötet werden, brauche ich vorerst kein Futter. Dies bedeutet das sich kurzfristig das Futterangebot erhöht, die Nachfrage jedoch ausbleibt, da ich keine Tiere zum Füttern habe.

Also baue ich doch erstmal einen Futterbestand auf, bevor ich diesen in den darauffolgenden Wochen benötige und wieder anfange Geflügel aufzuziehen.

Gruß Knallpott

Bonekamp-WTA Brok.
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hier einige Fakten:

Der Preis je kg. Junggeflügel (Hähnchen) liegt in Deutschland noch unverändert bei 0,59 €. Auch hier sind Preise von etwa 0,70 € erforderlich um alle Kosten abzudecken.

Wenn ca. 80 000 t. PLH Fleisch von Schweinen da sind entspricht das 60 bis 80 Millionen Hähnen je nach Gewicht. 1% Mehrproduktion in Deutschland, so die Erwartung der ZMP für 2004, entsprechen etwa 30 Millionen Vögel!

Nach 21 Tagen Brutzeit folgen 42 Tage Mast bis 2,3 kg je Vogel. Ausschlachtung 66% !

Fazit: 9 Wochen dauert die Produktion, nicht 12 Monate wie beim Schwein!

MfG. B.Bonekamp

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Vogelgrippe: Erste Übertragung von Mensch zu Mensch? - WHO mahnt zu rascherer Eindämmung des Virus

(Hanoi/Peking (rpo). Der Vogelgrippe-Virus sorgt in Asien für immer mehr Angst. Eine unkontrollierte Ausbreitung wird befürchtet. Überdies gibt es erste Anhaltspunkte von WHO-Experten, dass sich Menschen untereinander mit dem Virus angesteckt haben könnten.

Inzwischen wächst die Furcht vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Vogelgrippe-Virus auf Menschen und Tiere. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben eines Sprechers in Vietnam Anhaltspunkte dafür, dass sich Menschen untereinander mit dem Virus angesteckt haben. Dies könnte der Epidemie in den dicht besiedelten Ländern des Fernen Ostens eine neue Dimension geben. Bislang waren nur Infektionen von Tieren auf Menschen belegt. Ein WHO-Experte mahnte China zu einem entschlosseneren Vorgehen gegen die Krankheit: "Sie scheint sich sehr schnell auszubreiten. Zeit ist wichtig, man muss mit dem Ausbruch Schritt halten."

Nach Einschätzung von WHO-Experten könnten sich zwei in Vietnam gestorbene Schwestern bei ihrem zuvor gestorbenen Bruder mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 angesteckt haben. Zwar habe die Untersuchung die Infektionsquelle nicht mit letzter Sicherheit ergeben, sagte ein Sprecher am Sonntag in Hanoi. Doch sei die "begrenzte Übertragung von Mensch zu Mensch" in diesem Fall "eine mögliche Erklärung".

WHO warnt

Die WHO hatte bereits vor einigen Tagen vor einem solchen Szenario gewarnt. Sobald einer der mit der Vogelgrippe infizierten Menschen gleichzeitig auch menschliche Grippeviren in sich trage, bestehe die Gefahr einer Virusmutation und die Entstehung eines von Mensch zu Mensch übertragbaren neuen Virus'. Ein Sprecher der UN-Welternährungsorganisation sagte am Wochenende in Hanoi, möglicherweise hätten sich auch Schweine mit dem Virus angesteckt. Asienweit wurden bis zum Wochenende mehr als 33 Millionen Stück Geflügel geschlachtet.

In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, schlossen die Behörden nach amtlichen Angaben Geflügelmärkte und Verarbeitungsbetriebe, ordneten die Tötung weiterer Vögel an und verstärkten die Kontrollen. An vielen Orten wurden Erdlöcher ausgehoben, in denen das Geflügel verbrannt wurde. Helfer und Ausrüstung würden desinfiziert, versicherten amtliche Medien.

Zweifel an sachgerechter Geflügetötung

Ein WHO-Sprecher in Peking äußerte hingegen Zweifel, dass die Tötungen sachgerecht ausgeführt würden und so eine Ansteckung des Personals verhindert werden könne. "Bei den Notschlachtungen sind wir über den Aspekt der öffentlichen Gesundheit besorgt. Sie wurden nicht immer ideal ausgeführt." Zwei ausländische Experten seien zur Beratung nach China geschickt worden. Aus den chinesischen Provinzen Hubei und Guangdong wurden am Samstag zwei neue Krankheitsherde gemeldet. Insgesamt sind in China nunmehr sechs Provinzen betroffen.

Die Regierung von Vietnam, dem bislang am schwersten betroffenen Land, fürchtete eine Ausbreitung des Virus über das gesamte Staatsgebiet. Ein derartiges Szenario sei eine "ernst zu nehmende Möglichkeit", sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums am Sonntag. 44 der 64 Provinzen seien bereits betroffen. Mindestens acht Menschen starben in Vietnam bislang an dem Virus.

Thailand: Streit in der Regierung

In Thailand wurde die Informationspolitik der Regierung zum Gegenstand innenpolitischen Streits. Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Malinee Sukhawejworakit, warf der Regierung Vertuschung vor. Bereits im November habe sie von der Vogelgrippe in ihrem Wahlkreis erfahren und diese bekannt gemacht. Die Regierung habe mit zwei Monaten Verspätung reagiert, deswegen sei die Krise "explodiert", sagte sie der Zeitung "The Nation". Ministerpräsident Thaksin Shinawatra war auch am Sonntag um Beschwichtigung bemüht: "Wir können das kontrollieren, kein Problem, keine Panik."

Derweil schwebt erneut die Gefahr der lebensgefährlichen Lungenkrankheit Sars über der Region: In China wurde der nunmehr vierte Krankheitsfall gemeldet. Im Juli vergangenen Jahres hatte die Epidemie als eingedämmt gegolten. Der Patient sei jedoch bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, hieß es von Seiten der Behörden.

(Quelle: Bocholter-Borkener Volksblatt, http://www.bbv-net.de)

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