Vorsicht bei Kartoffel Importen aus Polen
Rostock (dpa) - Das Landespflanzenschutzamt hat erneut zu besonderer Vorsicht bei Kartoffel-Importen aus Polen aufgerufen. Das Nachbarland habe «erhebliche Probleme» mit den Pflanzenkrankheiten Kartoffelkrebs und Bakterielle Ringfäule, berichtete die «Ostseezeitung».
Ein Pflanzenpass sei erforderlich, mit dem die Freiheit von Krankheiten bestätigt werde. Die Inspektoren seien angewiesen, verstärkt zu kontrollieren, sagte Stephan Goltermann vom Landespflanzenschutzamt der dpa.
Als einen Grund für die Vorsichtsmaßnahmen nannte Goltermann, dass Vorpommern das Hauptvermehrungsgebiet für Kartoffeln in Deutschland ist. «Es wäre schlimm, wenn dort Krankheiten eingeschleppt würden», sagte er. Polnische Bauern werben seit dem EU-Beitritt am 1. Mai mit Flugblättern im Grenzgebiet für ihre preiswerten Speise- und Pflanzkartoffeln.
Vor allem auch Kleingärtner sollten vorsichtig sein, riet Goltermann. Man sehe den Kartoffeln die Krankheiten erst an, wenn sie neu ausgetrieben hätten. Werde dann Ringfäule oder Kartoffelkrebs festgestellt, werde der Anbau für mehrere Jahre untersagt. Die Keime von Kartoffelkrebs können sich bis zu 30 Jahre im Boden halten.
Mit der EU-Erweiterung wurde das Importverbot für Speise- und Pflanzkartoffeln aus den Beitrittsländern mit Ausnahme Litauens aufgehoben, schrieb die «Ostseezeitung». Für Polen würden Sonderbestimmungen gelten. Polen sei für deutsche Kartoffelbauern eine ernst zu nehmende Konkurrenz, hieß es weiter. Auf 700 000 Hektar Anbaufläche werde 2004 eine Ernte von 13 Millionen Tonnen erwartet. Dies sei ein Drittel der Menge, die die «alte» EU insgesamt ansteuere.
(Quelle: http://www.web.de)