Was ist los am Schweinemarkt ?

Heute stieg der ZMP Preis um 5 cent auf 1,47 €. Gleichzeitig hört man von Problemen in der Vermarktung von Schweinehälften und Teilstücken.

Holland ist seit gestern 15.00 Uhr wieder frei. Große Mengen an lebenden Schweinen sollen wieder über die Grenze kommen. Es wird berichtet dass heute allein 25 LKW (5.000 Schweine) mit lebenden Tieren in Richtung Oer-Erkenschwick und Rheda-Wiedenbrück unterwegs waren.

Deutschen Lieferanten wurde kurzfristig abgesagt mit der Aussage "wir schlachten morgen nicht". Anscheinend wollen einige private Schlachthöfe Panik bei den Erzeugern auslösen! Hört sich ja auch gefährlich an, "die große Fa. Tö..... schlachtet Freitag nicht".

Was ist das für ein Tun, die deutschen Schweine abzubestellen und dafür große Mengen etwas preiswertere Holländer zu schlachten? Wie sehen das die anderen Forumsteilnehmer?

Gruß
Porky-Pork

Geschrieben von Porky-Pork am
PIG Master
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11 Jahre 11 Monate

Die MPA Problematik weitet sich immer weiter aus, auch wenn die holländischen Betriebe wieder liefern dürfen. Doch auch in Niedersachsen und NRW sind eine Reihe Betriebe gesperrt so daß auch hier die Schweine knapp sind und die angebotenen Mengen waren ohnehin knapp.

Sicher ist der Verbrauer verunsichert, aber nicht in dem Maße, daß er mit großer Kaufzurückhaltung reagiert.

Daher sollte das jetzige Niveau gefestigt werden und nicht gleich von Schlachttagen die ausfallen ect. Die rote Seite versucht schon seit einigen Wochen die Preise stark zu drücken, daher muß auch von den Vertretern der Landwirte gegengehalten werden. Die ISN Börse hat mit 1,53 Euro doch gezeigt, daß es machbar ist!

Mein Tipp für Montag: + 2 Cent

Ein schönes Wochenende

ladowa

Unruhe....Unruhe....Unruhe....

Ich glaube es bringt wenig, wenn man ein Börsenergebnis von 1,52/kg bei 300 Schweinen als Marktpreis betiteln möchte.

Fest steht, dass die Nachfrage derzeit äußerst bescheiden ist. Egal ob MPA oder Urlaubszeit oder Exportsituation. Verglichen mit einer Mühle kann ich nur das oben einfüllen, was unten absetzbar ist. Es macht keinen Sinn, die Einkaufsseite mit Ihren Forderungen zu befriedigen, um die Ware dann nur zu lagern. Da nach Informationen seit Wochen insbesondere die Zerlegung mit den größten Defiziten belastet ist, sind bei mir die Bewegründe der roten Seite nachvollziehbar. Für mich ist erkennbar, dass derzeit der Einkauf zu hoch ist, da eine Eindeckung von Kosten auf der Verkaufsseite mangels Impulsen beim Handel/Verbraucher nicht möglich ist. Je länger dieses dauern wird, desto angespannter wird die Situation. Also, aufgepaßt und langfristig denken !

Mehr Aufmerksamkeit sollte man dem EU-Markt geben. Leise und sehr geschickt kommt mehr und mehr Ware aus Dänemark in den Handel, ohne in den bekannten Absatzkanälen die Preise herunterzureißen, Holland ist mit seinem Angebot wieder da. Bestimmte Teilstücke gibt es in Frankreich günstiger zu erwerben und Spanien wird auch wieder mal mehr an Bedeutung gewinnen. Wir müssen uns langsam von dem Kreis-/Landdenken trennen. Welche Argumente können wir dann geben, wenn auf einmal alle Länder/Anbieter "QS-Ware" anbieten können? Warum soll gerade mein Schwein 3 Cent mehr kosten?

Vielleicht hören wir hier weitere Meinungen. Wäre interessant !

MFG

Beobachter
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Man muß sich schon fragen, was am Schweinemarkt los ist.

Speziell die Vorkommnisse bei der Firma Tönnies. Es werden nicht nur Bestellungen storniert, auch vollmundige Zusagen. So sollte es 1 Ct/kg bis Ende des Jahres für QS-Zertifizierte Betriebe mehr geben. "Bauernglück" (Name des Tönnies Qualitätsfleischprogramms) kann man das nicht nennen.

Wer kein Vertrauen innerhalb der Handelsbeziehungen aufbauen kann, wird es beim Verbraucher erst recht nicht schaffen. Andere Fleischverarbeiter mit gepflegten Handelsbeziehungen sollten nun gezielt mit zügiger Anlieferung belohnt werden, denn gute Schweine sind knapp.

VVG Lippborg-Oelde
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Ich finde es eine riesen Sauerei Dinge über die Firma Tönnies in die Welt zu setzen die nicht stimmen. Wie kann man Menschen so die Ehre nehmen? Wir sind Jahrelang Haus- und Hoflieferant und Herr Clemens Tönnies hat uns noch nie im Stich gelassen.

Zu der Entscheidung QS noch zurückzustellen kann ich nur den Hut ziehen, weil die Mischfutterindustrie zuerst ihre Hausaufgaben machen muss. Man kann nur froh sein, dass diese Misere (MPA) nicht bei QS Schweinen aufgetreten ist, sonst hätten wir jetzt schon gegenüber den Verbrauchern ein Problem. Zudem gibt es bei Tönnies einen Wahlspruch der lautet: "Worauf du dich verlassen kannst"!

ladowa

Es steht ausser Frage, dass die Schlachtindustrie momentan tiefrote Zahlen schreibt. Die Situation hat sich durch MPA eher noch verschlimmert. Die unvorsichtigen Äußerungen auf politischer Ebene haben den Verbraucher zusätzlich verunsichert und haben den Verbrauch sicher nicht zum Vorteil beeinflusst.

Natürlich ist auch für die Mäster zurzeit kein Blumentopf zu gewinnen. Aber bei den horrenden Ferkelpreisen vor vier Monaten ist niemand dazu gezwungen worden Ferkel aufzustallen, genauso wie heute niemand eine Fa. Tönnies dazu zwingen kann zu schlachten.

Wer jetzt auf diesem Preisniveau Schweine verkaufen kann, sollte es tun, denn die Preise werden nicht mehr lange auf diesem Niveau bleiben. Auch die Charttechnik zeigt durchaus Tendenzen für einen fallenden Markt. Fragt mal eure Broker.

Gruss
Schweinefreund

Beobachter
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Ich respektiere die Meinung von Herrn Elmerhaus der VVG Lippborg-Oelde. Wenn er gute Erfahrungen gemacht hat, ist das in Ordnung. Wenn er seinen Genossen den Verzicht von Erlöszuschlägen schmackhaft machen kann, Hut ab vor seinem Können.

Man muß sich aber fragen: Wie geht es mit QS weiter? Kann sich QS unter den heutigen Bedingungen etablieren? Wird die WTB ihre Kontraktanforderungen anpassen? Was ist mit Nicht-QS-Schweinen, die in Lieferung gehen, der Schlachthof aber nur QS-Schweine schlachtet? Wird die Internetbörse QS Schweine handeln?

Fragen, die einer Antwort bedürfen!

ladowa

Die Frage, ob die Internetbörse QS-Schweine handeln wird ist aus meiner Sicht irrelevant, da jeder individuelle Gebote in das System stellen kann!

Ausprobieren und sich damit beschäftigen tut allerdings zur Zeit noch Not, weil ja angeblich die Betreiber der Internetbörse ihre eigenen Partien anbieten und über die Schlachthöfe wieder zurückkaufen (einmal laut gelacht!).

Die andere Frage, ob die WTB ihre Kontrakspezifikationen umstellt: "Wohl kaum!" Warum auch, oder passen QS-Schweine plötzlich nicht mehr in die Rahmenbedingungen des Schweinekontraktes? Ach ja, und die Sache mit den Schlachthöfen ist doch auch egal oder? Schließlich findet das Geschäft doch nur zwischen Verkäufer und Käufer statt!

Ruft mal die Broker an (oder die ISN) um erfolgreicher die eigenen Tiere zu vermarkten!

Gruß,

Proxy

Bonekamp-WTA Brok.
Mitglied seit
11 Jahre 11 Monate

Gerade die letzten Skandale zeigen wie wichtig QS ist! Wenn Tönnies den Zuschlag aussetzt ist das kurzsichtig!

QS ist Qualitätssicherung und nicht eine Werbemarke. Von Ferkelerzeuger bis zur Ladentheke ist jeder Produktionsschritt exakt dokumentiert. Da die Probleme von heute und morgen in dem vorsorgenden Verbraucherschutz liegen und nicht bei konkreten Gefahren - wie auch bei MPA - ist das Problem von Morgen heute noch nicht bekannt. Um dann reagieren zu können und das Problem einzugrenzen ist die Dokumentation so wichtig!

Bei Melasse mit MPA werden z.B., wenn der Futterhersteller eine einzelne belastete Lieferung in bestimmbare Futterpartien eingemischt hat, nur die echt betroffenen Betriebe geperrt und nicht alle Kunden des Futterherstellers!

Die letzen Probleme mit Nitrofen und MPA zeigen wie dringend QS umgesetzt werden muss auch an Schlachthöfen und in Futterwerken!

Schlachthöfe sollten darauf drängen, dass in kürzester Zeit QS Standat wird.

MfG. B.Bonekamp

ladowa

Herr Bonekamp schrieb:

> Bei Melasse mit MPA werden z.B. - wenn der Futterhersteller eine einzelne belastete Lieferung in bestimmbare Futterpartien eingemischt hat, nur die echt betroffenen Betriebe geperrt und nicht alle Kunden...

Art und Umfang von "Sperrungen" sind doch wohl in hohem Maße politisch gesteuert. Schließlich gab es in Rheinland-Pfalz keine Sperren. Im verhöhnten NRW konnten jedoch nicht genug Betriebe gefunden werden, mit deren Sperre sich Bärbel brüsten wollte.

Das Politikrisiko wird auch QS nicht mildern.

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