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Weizen: Branchentreffen für Getreide am 01.09.06 in Wien

AIZ Wien (10.08.06) - Die Börse für Landwirtschaftliche Produkte in Wien erwartet zu der von ihr initiierten 1. Internationalen Donaubörse am 01.09.2006 mehr als 150 Vertreter aus dem Getreide- und Futtermittelhandel, der Verarbeitung sowie der Logistik aus den Ländern Italien, Deutschland, Ungarn, Slowakei, Rumänien und natürlich aus dem Inland. Ziel ist es, im überregionalen Branchengespräch den Handel mit Getreide und Futtermitteln sowie vor allem die Logistik im zentraleuropäischen Donauraum zu optimieren. Denn gerade Engpässe in der Logistik - eingeschränkte Schiffbarkeit des Donauwasserweges zu den Exporthäfen am Schwarzen Meer und an der Nordsee, mangelnde Transportkapazität auf Schiene und Straße - sowie damit verbundene Kostennachteile und Wettbewerbsverzerrungen etwa durch unterschiedliche LKW-Mauten oder Tarifgestaltungen nationaler Eisenbahngesellschaften stellen oft ein Hindernis für einen funktionierenden Marktfluss in der K! ornkammer Mitteleuropas dar.

"Weil sich auch die EU immer mehr aus der Verwaltung der Agrarmärkte zurückzieht, wollen wir die Initiative zur Selbsthilfe ergreifen", so Gastgeber Rudolf Kunisch, Präsident der Wiener und der Europäischen Warenbörse. "Die Optimierung der Kosten, die Steigerung der Logistikleistung, mehr Wettbewerbsgleichheit und Transparenz der Kosten sind oberste Gebote. Durch den direkten Austausch zwischen den beteiligten Branchen bei der Donaubörse wollen wir mehr dabei erreichen."

Auf Warenbörsen kommt zunehmende Bedeutung als Dienstleister zu

Mit der zunehmenden Liberalisierung komme laut Kunisch den Warenbörsen mit ihren Dienstleistungsangeboten Preisnotierung, Festlegung von Usancen und deren Durchsetzung mit eigenen Schiedsgerichten eine steigende Bedeutung bei der Stabilisierung der Märkte zu. Der mitteleuropäische Donauraum ist seit der Erweiterung der EU um potente Getreideproduzenten wie Ungarn oder der Slowakei 2004 und dem bevorstehenden Eintritt Bulgariens und Rumäniens in den Binnenmarkt eine Schlüsselregion der europäischen Getreidemärkte. Vor allem Logistikengpässe sowie Kostennachteile beim Abtransport von Getreide und Futtermitteln in europäische Nachfrageregionen und zu Exporthäfen führten in den vergangenen Jahren dazu, dass sich vor allem in Ungarn hohe Getreideberge anhäuften, Druck auf die Preise entstand und für die Produzenten auf weiten Strecken die Getreideintervention der EU attraktiver wurde als der Absatz am Markt. Hohe Kosten für die Intervention in Ungarn lassen die Europäische Kommis! sion aktuell eine Verschärfung der Zugangskriterien für die Inanspruchnahme der Marktentlastung durch den Aufkauf in öffentliche Lagerhaltung überlegen.

Transportkosten essenziell für Mitteleuropas Binnenstaaten

"Vor allem die Binnenlage und der damit verbundene Kostennachteil beim Abtransport von Getreide zu den essenziellen Exporthäfen wie Constanza, Rotterdam, Riejka oder Koper ist für den gesamten Donauraum von größter Bedeutung", erläutert Kunisch. Um den Getreideüberschuss über Seehäfen wettbewerbsfähig am Weltmarkt absetzen zu können, muss das Getreide trotz der langen Transportwege aus dem Binnenland fix und fertig verladen am Hochseeschiff (fob) um den gleichen Preis angeboten werden können wie Getreide aus küstennahen Regionen. Dies verursacht für die Anbieter in mitteleuropäischer Binnenlage Mehrkosten von rund EUR 35,- bis 45,- pro t Getreide, die letztlich die Erlöse für die Produzenten deutlich unter den derzeitigen EU-Garantiepreis von EUR 101,31 pro t für Weizen, Mais und Gerste drücken.

Warenbörsen als Dienstleister für die gesamte Getreidebranche

Die Warenbörsen verstehen sich in ihren Kernaufgaben der Preisnotierung, Usancenfestlegung und Schiedsgerichtsbarkeit als Dienstleister für die gesamte Getreidebranche. Diese ist von Landwirten über Handel, Verarbeitern und Logistikern an der Wiener Börse mitbestimmend vertreten. "Vor allem die Notierung von Preisen verstehen wir als wichtigen Beitrag zur Transparenz des Kassamarktes", sagt Kunisch. "Wir notieren als Warenbörse die Preise tatsächlich getätigter Geschäfte mit physischer Ware. Das heißt, wir machen nicht die Preise, wir dokumentieren sie."

Die Erstnotierungen für die Ernte 2006 an der Wiener Produktenbörse kamen früher als die aus der Ernte 2005 zustande und geben dem sich entwickelnden Markt und seinen Beteiligten wertvolle Orientierung. Diese zeitgerechte Dokumentation und die wegen der sehr guten Qualität und der knapperen Angebotslage teilweise deutlich höheren Notierungen als 2005 erlauben den Landwirten, ihre Marktposition gegenüber den Abnehmern einzuschätzen, den Aufkäufern, ihr Preisrisiko bei den Zahlungen besser kalkulieren zu können, und den Mühlen, sich bei der Kalkulation ihrer Produkte rechtzeitig auf die zu erwartenden Rohstoffkosten einzustellen und die Backwarenindustrie und die Konsumenten darauf vorzubereiten."

Geschrieben von MZI am
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