MZI
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Weizen: Donauhafen als Andienungsort für RMX ?

Rohstoff für Bioenergie in Zukunft auch aus Osteuropa

Nich nur die wachsende Nachfrage aus dem Energiesektor wird zu weiteren Veränderungen auf den internationalen Getreidemärkten führen.
Größer Der steigende Bedarf an agrarischen Rohstoffen für die Energiegewinnung wird nach Meinung des deutschen Getreidemarktexperten Jan Peters in Zukunft in steigendem Ausmaß auch von osteuropäischen Ländern gedeckt werden. Durch die wachsende globale Nachfrage aus dem Ernährungs- und aus dem Energiesektor haben sich die Märkte für Getreide und Ölsaaten sowie Eiweißfrüchte seit dem Vorjahr komplett gedreht, sind sich Peters und der Präsident der Gutsbetriebe-Organisation "Land&Forst Betriebe Österreich", Felix Montecuccoli, einig. Dürfen uns keine Missernten leisten
Größer Verschärft durch schwächere Ernten, sind die weltweiten Lagerbestände einschließlich der Getreideinterventionslager der EU stark geschrumpft. Laut Peters betragen sie nur mehr 17 Prozent einer Jahresernte. Das reicht nach seinen Angaben nur mehr für 21 Tage. Vor sieben, acht Jahren seien die Vorräte noch doppelt so hoch gewesen. Inzwischen war der weltweite Verbrauch an Getreide durchwegs höher als die Erntemengen.

Da sich dieser Trend in der jüngsten Vergangenheit noch verstärkt habe, "dürfen wir uns keine Missernten mehr leisten", folgert Peters dramatisch. Diese Entwicklung habe sich auch in der Preisentwicklung niedergeschlagen.

Eine besondere Bedeutung für die globalen Getreidemärkte hat der Mais. Die USA werden in der Zukunft als Exporteur ausfallen, weil sie den Mais zunehmend für wachsende Zahl ihrer Bioethanol-Anlagen benötigen. Jan Peters sieht die neue Politik von US-Präsident George W. Bush als Haupt­ursache "für hohe und schwankende Getreidepreise". Der deutsche Getreidemarktanalyst rechnet damit, dass der wachsende westeuropäische Bedarf an Getreide für die Erzeugung von Bioethanol in der näheren Zukunft zunehmend von Ländern wie Bulgarien, Rumänien, Russland, der Ukraine oder Kasachstan gedeckt werden wird. "Sie verfügen derzeit noch nicht über die erforderliche Infrastruktur und Logistik, um ihren Rohstoff selber zu verwerten, außerdem haben sie günstigere Produktionskosten und setzen daher stark auf den Export", erläutert Peters.

Es ist aber nicht auszuschließen, dass diese Staaten in absehbarer Zeit auch selber in die Veredelung einsteigen und mit Fertigprodukten auf den Markt drängen. Preisabsicherung über TerminbörseAuch für den deutschen Getreidemarktexperten wird es immer schwieriger, Marktverläufe vorherzusagen. Die Märkte unterliegen immer größeren Schwankungen, es kommt zu einer stärkeren Abhängigkeit von den Weltmärkten, damit wächst auch die Bedeutung von Wechselkursschwankungen, glaubt Peters.

Präsident Montecuccoli spricht sich aufgrund der veränderten Verhältnisse auf dem Getreidemarkt dafür aus, dass sich die Preisgestaltung in Zukunft mehr an Terminbörsen wie der Pariser Matif orientiert. Das stellt in seinen Augen ein "Instrument zur Preisabsicherung" dar, das auch ein Teil der österreichischen Ackerbauern nützen könnte. Wenn sich in Zukunft etwa 20 Prozent des österreichischen Getreidehandels an Terminbörsen orientieren würden, wäre das nach Montecuccolis Meinung schon "ein großer Schritt". Das ist aber noch Zukunftsmusik.

Dass österreichische Bauern bislang nicht an Warenterminbörsen wie Matif in Paris teilnehmen, liegt einerseits an den vergleichsweise kleinen Strukturen in der heimischen Landwirtschaft, andererseits am Fehlen einer börsetauglichen Infrastruktur (geeignete Andienungsorte, Umschlagplatz in einem Donauhafen etc.).

Quelle: Bauernzeitung

Meine Frage dazu: Welcher Vorraussetzungen bedarf es, als Andienungsort akzeptiert zu werden?

Geschrieben von MZI am
HANSA Terminhandel
Mitglied seit 11 Jahre 3 Monate

@ MZI

Die Kontraktspezifikationen des Weizenfutures der RMX sehen folgende Lieferorte vor: Hamburg, Rostock, am Mittellandkanal zwischen Magdeburg und Minden einschließlich seiner Stichkanäle, am Main, am Rhein zwischen Krefeld und Worms sowie an der Mosel zwischen Metz und Frouard.

Die Donau ist also nicht als Lieferplatz vorgesehen.

Für die zugelssenen Lieferpunkte gilt zudem, dass das geeignete Weizenlager eine Lagerkapazität von 1.000 Tonnen haben muss und über eine GMP Anerkennung (oder ähnlich) verfügen muss. Es müssen sowohl Schiffsbeladungen für Schiffe mit 1.000 Tonnen fassungsvermögen möglich sein.

Die Börse entscheidet letztendlich darüber, ob ein Lager die nötige Zulassungserfordernis erfüllt.

Wenn die Donau in die Liste der Lieferorte aufgenommen werden soll, muss ein entsprechender Antrag an die RMX gestellt werden.

Joachim Tietjen
HANSA Terminhandel GmbH

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ MZI [#1]

Zur Ergänzung der Information von Herrn Tietjen:

Setzen Sie sich möglichst früh mit der RMX in Verbindung, wenn Sie die Donauhäfen als Lieferorte wünschen.

Spezifikationen können nur für nicht laufende Terminmonate geändert werden. Nur in eng beschränkten und begründeten Ausnahmen, so meine Erfahrung, kann die Börse bereits laufende Terminmonate OHNE Kontraktbestand ändern.

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Erfreulich: Heute ist der Kontraktbestand weiter gestiegen von 135 auf 194. Dabei gab es eine ganze Reihe von kleineren und mittelgrossen Umsätzen, was auf eine breitere Nutzerzahl hinweist. Vielleicht ja bald auch aus Österreich ?

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