Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Weizen wird knapp und teuer

Weizen droht sehr knapp und noch wesentlich teurer zu werden. Dies ist schon seit Monaten der Tenor vieler Markbetrachtungen. Die jeweils aktuellen Statistiken des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) und des Internationales Getreiderats (IGC) bestätigen die These von den zunehmend akut werdenden Versorgungsschwierigkeiten.

Ende vergangener Woche gingen in Winnipeg und Chicago bereits Gerüchte um, nach denen das kanadische Weizenamt eine vorübergehende Aussetzung neuer Exportabschlüsse erwäge, bis das Ergebenis der Weizenernte 2002 im Lande zuverlässig zu bestimmen sei. Doch die von den Statistikern vorgezeichnete Kanppheit an Weizen, und hier vor allem an Hartweizen und anderen hochwertigen Sorten, wird 'begleitet' von ebenso akut erscheinenden Versorgungsschwierigkeiten bei Reis sowie bei Futtergetreide im allgemeinen und Mais im besonderen. Preissteigerungen bei Futtergetreide dürften zu teuerem Fleisch und Geflügel führen.

Es herrscht Einigkeit darüber, daß die Getreidepreise auf breiter Front nachhaltig und weit steigen müssen, um zum einen die Nachfrage zu dämpfen und zum anderen Anreize zu wesentlich höherer Erzeugung entstehen zu lassen. Der IGC schätzt die Weltproduktion von Weizen 2003/03 (per 30.6.) jetzt auf nur noch 568 Millionen Tonnen. Ursprünglich war ein Ertrag von mehr als 600 Millionen Tonnen anekündigt worden. In der vergangenen Saison wurden nach den Erkenntnissen des Rats 581 Millionen Tonnen erzeugt. Demgegenüber soll der Weltverbrauch von 587 Millionen Tonnen auf 593 Millionen Tonnen steigen. Nach einer ganzen Reihe jährlicher Produktionsdefizite dürfte der Weltvorrat per 30.06.03 von 168 Millionen Tonnen auf 142 Millionen Tonnen schrumpfen.

(Quelle: FAZ 04.09.02)

Weitere Informationen:

- Charts Weizen Chicago unter 'Charts'
- Charts Weizen Hannover unter 'WTB-Kurse'
- Weizenanalyse unter 'Marktanalysen'

Hinweis: Die Richard Ebert AG hält Long-Positionen an der WTB-Hannover

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Kräftige Preissteigerungen sind bei Weizen zu verzeichnen. Obgleich aus statistischer Sicht schon seit langem klar ist, dass es hier zu erheblichen Versorgungsschwierigkeiten kommen kann, schein sich diese Erkenntnis erst jetzt allgemein durchzusetzen. Die Hausse gilt als solide, denn die Preissteigerungen an den Terminmärkten für dieses wichtigste Nahrungsgetreide werden von steigenden Kassapreisen vor allem für Hartweizen untermauert.

Immer wieder weisen Experten darauf hin, dass sich die Rekordpreise von 1996/1997 bei einer weniger brisanten Versorgungslage um fast das Doppelte über dem derzeit herrschenden Niveau befanden.

(Quelle: FAZ 06.09.02, Autor hi)

An der WTB schlossen die Weizen-Futures bei 90 gehandelten Kontrakten heute mit kräftigen Kursanstiegen:

1202 + 3,20 auf 129
0203 + 2,80 auf 131
0503 + 0,50 auf 131,50 (jedoch mit Schluss-Notiz 132 Geld zu 133 Brief !)
0903 unverändert 124
1203 + 0,30 auf 126,90

F
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo zusammen,

eigentlich ähnelt diese Sitation am Weizenmarkt der damaligen nach der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 (am damaligen Chart zu sehen).

Mir ist allerdings rätselhaft, warum es noch vor der Erntesaison zu solchen Ausschlägen nach oben kommt. Es ist doch noch nicht bekannt, wieviel Weizen überhaupt eingefahren wird. Geht man wirklich von solchen Missernten aus ?

Zum einen, ich würde nicht auf noch weiter steigende Weizenpreise setzen, eher auf einen rapiden Abfall nach den ersten Erntedaten.

Zum anderen, vergessen wir nicht die anderen Kornkammern Ukraine und Russland. Dort wird die Ernte auch noch eingefahren und ebenfalls am Weltmarkt angeboten.

Viele Grüsse und noch ein schönes Wochenende.

Euer

Franjo

PS: Meiner Meinung nach wird es keinen Angriff auf den Irak geben. Warum ? Die Risiken sind einfach für beide Seiten zu gross. Die arabische Welt wird ihren Druck auf Herrn Hussein sehr stark ausweiten. Am Ende wird er in diesem schweisstreibenden Poker nachgeben, trotz ganz gutem "bluffen".

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Deutsche Getreideernte: Minus 12,6 Prozent

Wegen des monatelang schlechten Sommerwetters in Deutschland ist die Getreideernte in diesem Jahr deutlich zurückgegangen.

Wie das Bundesagrarministerium mitteilte, sank die Getreideernte nach vorläufigen Zahlung um 12,6 % auf 43,45 Millionen Tonnen gegenüber 49,70 Millionen Tonnen in 1991.

Brotgetreide hatten ein minus von 11,9 %, Futtergetreide ein minus von 16,1 % zu verzeichnen.

Die Ernte des zur Brotherstellung verwendeten Weinterweizens ging um 8,5 % auf 20,6 Millionen Tonnen zurück. Die Ernte der zur Tierfütterung benutzten Wintergerste sank um 20,4 % auf 8,3 Millionen Tonnen.

Heftige wochenlange Regenfälle in weiten Teilen Deutschlands hatten die Einbringung der Ernte erheblich verzögert und zu Ausfällen geführt.

Chart: http://www.TerminmarktWelt.de/cgi-bin/HRdata.pl?gid=459

F
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo zusammen.

Weizen normalisiert sich scheinbar langsam.

Ciao

Euer

Franjo

Beobachter
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

"Preissteigerungen dürften zu teurerem Fleisch und Geflügel führen".

Schweinefutter wird hierzulande preiswert angeboten. Die schlechten Weizenqualitäten drängen in den Futtertrog.

Wie stellt sich die internationale Lage dar ?

Wird der Schweinepreis am Weltmarkt durch feste Weizenpreise tatsächlich beeinflußt ?

Haben die hiesigen Erzeuger jetzt Wettbewerbsvorteile ?

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