Weniger Kartoffeln in EU-15 als zunächst vermutet
Weniger Kartoffeln als zunächst vermutet - Anbaufläche EU-weit leicht gestiegen
(23.07.04) Aus den Ländern der Europäischen Union gibt es inzwischen immer mehr Hinweise zum Umfang der Kartoffelanbaufläche, und der bisherige Vegetationsverlauf lässt erste Schätzungen der Erträge der Ernte 2004 zu. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf die bisherigen 15 EU-Länder.
In den meisten westeuropäischen EU-Ländern wird die diesjährige Anbaufläche um ein bis sechs sechs Prozent höher geschätzt als im vergangenen Jahr, in Italien und Spanien reduzierten die Landwirte aber das Kartoffelareal. Summiert man die bislang bekannten Schätzungen, so übersteigt die Anbaufläche mit gut 1,2 Millionen Hektar die des Vorjahres um ein Prozent, wäre damit aber gut drei Prozent kleiner als 2002.
Für die Höhe der Kartoffelernte der EU-15 entscheidend sind vor allem die Erträge. In dieser Hinsicht sind die Prognosen noch sehr ungenau. Allerdings kann man schon davon ausgehen, dass in weiten Teilen der EU die Vorjahreserträge überschritten werden. Wie stark, dürfte regional sehr unterschiedlich sein, denn auch in diesem Jahr fehlte teilweise ausreichender Niederschlag.
Alles in allem ist nicht auszuschließen, dass im EU-Mittel 362 Dezitonnen je Hektar zu erreichen sind, das wären sieben Dezitonnen weniger als das bisherige Rekordniveau. Dann kämen auf dem gesamten Anbauareal der EU 43,9 Millionen Tonnen Kartoffeln zusammen. Das wären drei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr, aber doch überraschend wenig.
Das Plus stammt vor allem aus Deutschland und den Niederlanden und dürfte, wenn man die Marktbilanz betrachtet, glatt in der Stärkeverarbeitung und Kartoffelveredelung unterkommen. Dort fehlte es im vergangenen Jahr bekanntermaßen erheblich an Rohstoff. Frankreich und Belgien können vielleicht etwas mehr Ware in Italien und Spanien verkaufen, ansonsten dürften die Ernten wie im vergangenen Jahr im Vergleich zum Bedarf ausgeglichen sein.
(Quelle: http://www.zmp.de)