FED / US-Leitzinsen: Kann es sein, dass solche klaren Tatsachen nicht berücksichtigt werden ?

Guten Morgen zusammen.

Höhere Zinssätze von neu emittierten US-Staatsanleihen, die zur Deckung der fälligen Alt-Titel verwendet werden, erhöhen die jährlichen Zinsausgaben, die ebenfalls das Haushaltsdefizit erhöhen, welches wiederum über neue US-Staatsanleihen finanziert werden muss.
Der Anteil an den aktuell 20 Billionen US-$ Staatsschulden gliedert sich grob in 14 Billionen marktfähiger Schulden und in 6 Billionen nicht marktfähiger Schulden.
Die 14 Billionen werden mit zur Zeit günstigen durchschnittlichen 2 % finanziert.

Von diesen 14 Billionen werden grob gerechnet ca. 60 % bzw. 8,4 Billionen US-$ in den nächsten vier Jahren und die restlichen 5,6 Billionen im Zeitraum bis 10 Jahren fällig. Der US-Haushalt wird in Summe zur Zeit dadurch mit rund 430 Milliarden US-$ an jährlichen Zinsen belastet.
Die Zinsstruktur bewegt sich im Bereich bis vier Jahren derzeit  zwischen 0,25 (1 Monat) bis 0,9 (3 Jahre).

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https://www.treasury.gov/resource-center/data-chart-center/interest-rat…

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FED Leitzinserhöhungen schlagen in diesem "zinssensitiven" Bereich besonders stark zu Buche. Im Allgemeinen wird die gesamte Zinskurve aber mit jedem Schritt nach oben angehoben.
Was bedeutet dies in Zahlen ?
Jedes viertel Prozent macht eine Zinsmehrbelastung von 21 Milliarden US-$ im Bereich bis vier Jahren aus. Die Leute die heute von Leitzinserhöhungen sprechen, denken ja scheinbar gar nicht daran, das eine Erhöhung um "moderate" 2,5 % die Zinsbelastung -nur den Posten der kurzfristigen Schulden (bis vier Jahren)- um rund 210 Milliarden ansteigen liesse.
Also nicht mehr 430 Milliarden US-$ (was der ungefähre Durchschnitt der letzten 15 Jahre darstellt, sondern nun 640 Milliarden US-$ jährlicher Zinsen ? Und wie soll das bezahlt werden, ausser über neue Schulden, welche die ganze Sache noch verschlimmern ?
Entweder weiss man nicht, worüber man redet, oder es findet eine gewaltige Verarsche statt...

Ich bleibe dabei. Meiner persönlichen Meinung nach können Zinserhöhungen -wenn überhaupt- nur kosmetisch bis zu einem "kritischen" Level stattfinden, der dann einen "natürlichen" Deckel bildet, da darüber hinaus -meines Erachtens- der Bereich der "Nichtfinanzierbarkeit" betreten werden würde.
Die Antwort zu ergründen bleibt jedem selbst überlassen. Ich denke, dass wir alle einigermassen rechnen und klar denken können.
Ob es die Mehrheit an den Märkten auch kann....? Schaun wir mal, was am Freitag an Neuigkeiten aus Jackson Hole kommt.
Macht´s gut und noch eine gute Zeit.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

franjo

Hör Dir mal die Thesen an

https://www.youtube.com/watch?v=CoUZb3H7v64

Der Staat wird nie seine Schulden zurückzahlen, so Flassbeck

Das womit er wohl absolut Recht hat ist die Tatsache das der Staat als ökonomisches Regulativ eingreifen muss. Gehts der Wirtschaft schlecht muss er mit Konjunkturprogrammen eingreifen. Das erhöht natülich den Schuldenstand.

Wenn die Wirtschaft allerdings brummt muss er sich seinen Anteil über die Steuern zurückholen, und hier hackt es bekannterweise.

Im übrigen genügt ein Blick über den Teich um zu sehen wie die AMIS ihre gigantischen Ausgaben nach Kriegen finanziert haben.

Die Steuersätze für Unternehmen lagen bei bis zu 90 Prozent. 

Sind deshalb die Unternehmen Pleite gegangen?

StoxxDude
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

vielleicht noch ergänzend zu #1 etwas mehr Graphisch

Quelle: https://de.scribd.com/document/323435233/Gundlach-Prez-9-8-2016#fullscr…

Agroli
Mitglied seit 7 Jahre 8 Monate

der Markt hat mal wieder in Anbetracht neuer Einschätzungen zur EZB und FED Geldpolitik gedreht. Anleiherenditen nach oben, u. a. weil Draghi erst mal nix mehr zusätzlich spendiert. Zur leidigen US Leitzinserhöhung dann mal wierder auf die FED Sitzung nächste Woche warten (dieses Spiel ist doch unendlich). Glaubt wirklich jemand, die FED würde vor der US Wahl die Zinsen anheben?

StoxxDude
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

7.5 Monate später und wir stehen bei 1-1.25% .

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