out_of_sample
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Forex Arbitrage: Suche Marktzugang und Handels-Plattform

Hallo an alle,

ich habe vor, Forex-Arbitrage mit einem automatischen Handelssystem zu machen und würde gern im Vorfeld die eine oder andere Frage hier loswerden. Ich hoffe, dass im Forum auch Forex-Trader dabei sind und werde euch mal kurz erzählen, um was es geht.

1. Vorhaben

Ich möchte als Arbitrageur im Forex-Markt handeln. Arbitrage heißt, dass ich Ungleichgewichte im Markt aufspüre und zum Traden nutze. Die Algorithmen dazu spielen hier zunächst keine Rolle.

2. Markt-Zugang

Für Arbitrage brauche ich einen Service Provider, der Kurse mit möglichst
- kleinem Spread,
- kleiner Verzögerung,
- schneller Order-Ausführung, und
- Ausführung mit wenig Slippage anbietet,
- wobei die Kurse möglichst vollständig sein sollten.

Vollständig heißt, dass möglichst wenig Kurse unterschlagen werden (mancher Provider vergisst, je nach Interessenlage, den einen oder anderen Kurs zu übertragen).

Ein Broker, der selbst die Kurse stellt, ist vermutlich nicht geeignet, weil er die Gewinne des Arbitrageurs aus eigener Tasche zahlen müsste. Eine Ausnahme könnte oanda.com sein – der ist sehr groß und hat einen sehr guten Ruf.

Eine Multidealer-Plattform könnte eher für Arbitrage geeignet sein, weil hier Kurse von mehreren Dealern, beispielsweise Banken, zusammengeführt werden. Ich denke dabei an currenex.com, interactivebrokers.com, 360t.com oder fxcmpro.com.

Welcher Provider könnte eurer Meinung nach am besten geeignet sein?

3. Handelssoftware

Ursprünglich wollte ich mit der Tradestation (TS) arbeiten. Ich habe zwar keine Erfahrung damit, aber ich weiß, dass TS einige Stärken hat, wie z.B. Backtesting und eine mächtige Sprache für die Handelssystem-Entwicklung. Allerdings könnte dabei problematisch sein, dass TS chartbasiert arbeitet und die gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Symbole / Währungspaare nicht zulässt.

Alternativ habe ich an Metatrader 5 / MQL5 gedacht. Die Frage ist nur, ob dieses System für Multidealer-Plattformen geeignet ist.

Was meint dazu?
Welcher Markt-Zugangs-Provider & welches Trading-System könnten eurer Meinung nach geeignet sein?

Gruß, Rudolf

sbendel
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Das Problem mit Marketmaker-Plattformen wird sein, dass dort Orders zu Kursen, die dem Betreiber nicht mehr passen, in der Regel nicht durchgehen. Vor 10 Jahren galt ne Quote wohl noch ein paar Sekunden, aber das war der gute alte Telefonhandel. Heutzutage ist da nicht zu holen. Selbst wenn zum Zeitpunkt der Entscheidung der Preis ok ist, dauert es ja noch ein paar Millisekunden, bis die Bank dann entscheidet, ob sie das bucht.
Bei mehreren Brokern waere dann noch das Problem, dass sinnvollerweise am Ende alles auf das selbe Konto gebucht werden sollte, wenn man nicht zu grosse Positionen bei den einzelnen Anbietern aufbauen will.

Entweder es geht hier um statistische Arbitrage, also eine clevere Handelstrategie, oder das ganze halte ich fuer vollkommen unrealitisch. Das Geld liegt da sicher nicht fuer die Kunden auf der Strasse. Und die Banken haben auch nichts zu verschenken. Die viele haben vermutlich auch Probleme, mit dem market-making Geld zu machen.

Ingolf Dusza
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ out_of_sample [#6]

Vorab eine Grafik vom Mitglied Carmela, welche das geordnete Chaos FOREX
halbwegs erahnen läßt.
Jetzt kann man nach dem Einfügen des Bildes von meinem Rechner NICHT unter diesem Bild weiterschreiben, deshalb nur kurz.
-imho: meiner unbedeutenden Meinung nach (sinngemäß)
-bei triangel-arb. bietet sich natürlich der automat an, schon allein wegen der permanenten Rechnerei, ich nutze eher die Preisunterschiede der verschiedenen 'Player' bei Ereignissen (Grafik).
-multidealer-plattform: JE MEHR TEILNEHMER, UMSO WENIGER ARB-MÖGLICHKEITEN UND VICE VERSA. Egal ob triangel oder Marktteilnehmer gegeneinander. Es sei den, Du schaust über den Tellerrand.
Aber Du brauchst die liquidität wegen deinem robot.
-bei mir ist ein play currenex gegen ubs-.....
Viel Erfolg

out_of_sample
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ tradingscape [#10]

"Erfolgreiche Arbitrageure haben immer irgendeinen Vorteil ggü. den anderen"

Stimmt. Ich möchte über die Geschwindigkeit + einen passenen Algorithmus meinen Vorsprung erzielen.

"Aber beim Thema Arbitrage bin ich diesbezüglich skeptisch."

Kann ich nachvollziehen. In diesem Bereich sind Banken & Hedge-Fonds aktiv, die sich mit ihrem Geld jede Menge Knowhow kaufen können. Da macht es doch gerade Spass dagegen anzutreten - oder? :)

@ kanada [#11]

"In welcher Größenordnung soll sich der mögliche Profit bewegen?"

Mit einem Trade wird man sicher nicht Millionär. Mir genügt es aber, wenn meine Trades statistisch relevant im Plus sind. Ich denke, das ist machbar.

@ Ingolf Dusza [#13]

"Vorab eine Grafik vom Mitglied Carmela, welche das geordnete Chaos FOREX halbwegs erahnen läßt."

SEHR interessant. Jetzt weiss ich auch, wo ich mich NICHT dranhängen werde: An einen MarketMaker oder an eine Bank. Wenn du die Graphik ganz stark vergrößerst siehst du einen kleinen TraderC, der am ECN dranhängt. Das bin ich... :)

"ich nutze eher die Preisunterschiede der verschiedenen 'Player' bei Ereignissen"

Dann hängst du dich also an mehrere ECNs und/oder MarketMaker und nutzt die Preisunterschiede aus. Verstehe.

Ich will es anders machen: Ich hänge mich an einen ECN an. Und nutze den BestBid / BestAsk, den ich dort bekomme, zum Handeln. Angeblich soll der Spread bis zu einem Pip (beim EURUSD) herunterkommen. Wahrscheinlich bei sehr ruhigem Handel. Bei unruhigem Handel steigt er auf 2...3 Pips. Und, ganz wichtig: Bei einem ECN bzw. einer Multidealer-Plattform kündigt mir der Provider nicht den Account, wenn er merkt, dass ich gegen ihn arbeite.

"multidealer-plattform: JE MEHR TEILNEHMER, UMSO WENIGER ARB-MÖGLICHKEITEN UND VICE VERSA."

Theoretisch d'accord. Bei unendlich vielen Teilnehmern ist der Markt effizient, dann ist keine Arbitrage mehr möglich. Das ist dann ein idealer Markt.

Allerdings denke ich, dass der reale Markt zeitweise ineffizient ist. Das werde ich mittels Backtesting feststellen.

"Es sei den, Du schaust über den Tellerrand."

Hmm... Meinst du damit, dass ich die Kurse mit einem Zeitvorsprung bekomme? Ne, dazu ist mein Handelsvolumen zu klein.

Oder, dass ich die Kursentwicklung prognostiziere? Ne, mach ich auch nicht, ist mir zu unsicher.

Ich schau allein in den Teller hinein, beobachte was dort passiert und versuche den Braten zu erwischen, sobalt er auf den Teller auftaucht.

"bei mir ist ein play currenex gegen ubs"

Interessant. Bietet UBS eine Handelsplattform, an welche du dich per API mit deinem PC (Handelssystem) dranhängen kannst? Oder wie hängst du dich an UBS dran?

Welche Erfahrung hast du mit Currenex?
Kann man darauf mit einem gängigen Handelssystem, z.B. Metatrader 5 zugreifen?
Wie ist die Liquidität dort?

out_of_sample
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ sbendel [#12]

"Das Problem mit Marketmaker-Plattformen wird sein, dass dort Orders zu Kursen, die dem Betreiber nicht mehr passen, in der Regel nicht durchgehen."

Genau aus diesem Grund will ich mit einer Multidealer-Plattform bzw. einem ECN arbeiten.

"Bei mehreren Brokern waere dann noch das Problem, dass sinnvollerweise am Ende alles auf das selbe Konto gebucht werden sollte, wenn man nicht zu grosse Positionen bei den einzelnen Anbietern aufbauen will."

Das ist eher Ingolf's Problem, der mit mehreren "Playern" arbeitet. Ich arbeite nur mit einem, und der ist wahrscheinlich ein ECN, dem es völlig egal ist, welche Trades ich mache.

"Entweder es geht hier um statistische Arbitrage, also eine clevere Handelstrategie, oder das ganze halte ich fuer vollkommen unrealitisch."

Was verstehst du unter "statistische Arbitrage"?

"Das Geld liegt da sicher nicht fuer die Kunden auf der Strasse."

Doch, tut es. Bei der Arbitrage, ähnlich wie beim Derivaten-Markt, handelt es sich um ein Nullsummen-Spiel. Der Gewinn von A speist sich aus dem Verlust von B. Mit anderem Worten: Das Geld, das B auf der Strasse fallen lässt, kann A ganz einfach aufheben...

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pullPUSH
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ out_of_sample [#14]

es steht mir nicht zu ein "Urteil" zu fällen. Aber eine Anmerkung zu treffen: ohne 500.000 Euro Hardware plus direkte
Anbindung (weniger als 2,5 KM Distanz) von dem Handelsplatz physisch entfernt - würde ich die Idee schnell mal "vergessen".

Alles was in dem Bereich "schon erdacht" wurde - wurde bereits vor mind. 5 Jahren technisch und experimentell umgesetzt.
Habe mich gegen 2001 mit UMTS/EDGE beschäftigt - das sind Anwendungen die erst 2006-2008 auf den Massenmarkt losgelassen
wurden - im Vergleich - wer heuer meint mit Algos und dem privaten "Teppich-Porsche" (schneller PrivatPC) noch einen Vorteil
zu erzielen - kann dem MarketMaker gleich das Geld "bar" überweisen und spart dann noch Gebühren.

Ein blöder Spruch - ja aber erspart vielleicht viel Mühe und eine herbe Entäuschung wenn der Erfolg ausbleibt.

Grüße

P.S: nein ich habe dennoch auch heute kein Smartphone.

sbendel
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ out_of_sample [#14]

>Angeblich soll der Spread bis zu einem Pip (beim EURUSD) herunterkommen.

Bei kleinen Tickets sollte man mittlerweile bei unter einem pip sein in normalen Marktphasen im EURUSD.

Und kleine schnelle Systeme, die insgesamt nur so wenig absoluten Profit machen, dass es sich für die grossen nicht lohnt, dort was zu entwickeln ,kann man vermutlich durchaus privat betreiben. Sollte aber wohl nichts sein, wo es auf Millisekunden ankommt. Der der schnellst ist man vermutlich nicht. Und in den Backtest sollte man auch lieber etwas Delay einbauen. Und selbst bei ECN habe ich schon Kurse gesehen, die nicht handelbar waren (weil sie einen falschen Feed von einem Anbieter reingemixed haben, der aber nicht valide war, aber trotzdem gezeigt wurde. Ist halt nicht unbedingt immer eine richtig echte Börse). Oder bei einer Bank, die falsch gepreist, ausgeführt und gebucht hat, das aber später canceln wollte. FX ist kein schöner Markt, ich ma da die Futures, die nur an einer Börse gehandelt werden (und wohl nicht so verseucht wie der Aktienhandel sind) lieber.

Ingolf Dusza
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ out_of_sample [#14]

Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns Taten sehen.

Wir vereinbaren einen Deal.
Du erzählst was über Dreiecksarbitrage,
z.B. über eventuell vorhandene Tools, Triangel-Arb-Scanner etc.
und die Möglichkeiten, wann, wo und
wie lange der free lunch bereitsteht.

und ich,

ich fülle Carmela's Grafik mit Leben aus.
Wer kocht mit wem und warum und warum nicht und
wie lange gibts die Mahlzeit in welcher Qualität&Quantität,
wie wird serviert, Tischsitten usw.
Die Imbiss/Frittenbuden(MM) werden dabei NICHT berücksichtigt!

Nochmals die Anmerkung,
hier geht es um ARBITRAGE und NICHT um Algo-T/HFT!
Die Arbitrage-Vorteile sind teilweise bis zu 1min für alle Marktteilnehmer sicht-und handelbar.
Soviel zum notwendigen Equipment.
Kompanie-Besteck reicht oft schon.

Ingolf

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Ingolf Dusza [#18]

Vor mehreren Jahren noch konnte man bekannte CFD Anbieter gegeneinander handeln, ganz ohne grosse Technik aufgrund der Latenz der Kursstellung. Auch falsche Optionspreismodelle haben auf manchen Plattformen bestanden. Diese Möglichkeiten gab es und sie waren auch teilweise sehr lukrativ, mit der schon angesprochenen Gefahr der Kontosperrung. Einige hier im Forum haben schon Erfahrung mit diversen Anbietern gemacht. Es freut mich zu hören, dass es nach wie vor Arbs mit 1min Dauer gibt. Ich denke du wirst hier nichts näheres schreiben wollen :-))) GRÜSSE SPOMI

Ingolf Dusza
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ SPOMI [#19]

Vor mehreren Jahren noch konnte man bekannte CFD Anbieter gegeneinander handeln, ganz ohne grosse Technik aufgrund der Latenz der Kursstellung.

Ja, das war eine profitable 'Epoche', selbst für mich.
Ich hatte den 'Weltmarktführer' an der Angel,
bis er mir die Grenzen aufgezeigt hat.
Seit dem CFD-Hype ab 2005 bis Ende 2010 hatte
jede 2.te CFD-Bude und vor allem die MM Verzögerungen/Latenzen.
Das Problem begann dann, wenn man die Profite heimholen wollte.
Aber das ist alles Geschichte, leider.
Ab und an geht bei einer illustren Klientel(MM) noch was.

Es freut mich zu hören, dass es nach wie vor Arbs mit 1min Dauer gibt.

Leider nicht so oft, wie man es gerne hätte.
Oder anders formuliert, kein Vergleich wie zu Zeiten der Latenz-MM.
Es ist ja auch DIE LIGA der BIG-PLAYER, umso schöner, wenn das FOREX-Chaos an seine Grenzen stößt und zum 'free lunch' bittet.
Von mir aus gerne immer wieder! ;-)

Ich denke du wirst hier nichts näheres schreiben wollen :-)))

Das ist nicht der Punkt, ich versuche gerade mit ooS zu 'dealen'.

Ingolf

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Ingolf Dusza [#20]

Was ist ooS ? out of sample? SPOMI bittet um Aufklärung.

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