Goldmünzen als legales Zahlungsmittel ?

Hallo,

eine ganz banale Frage: Gibt es Goldmünzen, die als legales Zahlungsmittel verwendet werden können? Welche sind das ?

Hintergrund: Wenn das von manchen Autoren beschriebene Szenario eintrifft, also ein starker Verfall des Wertes von Papiergeld eintritt und wir uns in einer finalen Geldentwertung wiederfinden, dann ist die Frage, wie man richtig positioniert ist.

Ich versuche einmal eine Reihenfolge:
1. Ackerland (kein Industrie- oder Bauland)
2. Wohnimmobilien (keine luxuriösen Appartmenthäuser)
3. Um beweglich zu sein Goldmünzen

Ist das eine Diskussionsgrundlage?

Gruß berny

F
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Hallo berny,

ja die gibt es. Allerdings würde ich mit deren Nominalwert diese nicht zum zahlen an der Ladentheke verwenden ;o)

Die gängigsten sind die kanadischen Maple Leafs von 1/20 bis 1 Unze. USA Eagles 1/10 bis 1 Unze und der gute alte Krügerrand aus Südafrika.

Natürlich gibt es noch viele andere.

Ciao

Franjo

Marzell
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Hallo,

falls Du in Österreich wohnst, könntest Du auch mit dem Philharmoniker zahlen.

Aber wahrscheinlich wirst Du vor den vollen Supermarktregalen verhungern, weil Dir das Fräulein an der Kasse nicht rausgeben kann.

Grüße
Albert

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

In Deutschland gibt es Goldmünzen zu 100 und 200 Euro als offizielles Zahlungsmittel.

Wer damit zahlt, muss schon mehr als bescheuert sein, da die Münzen unter Sammlern zum mehrfachen Nennwert bezahlt werden.

Mehr zum Sammlerwert, der auch tatsächlich täglich bezahlt wird, bei ebay unter Suche '100 Euro Gold' oder '200 Euro Gold'.

Gast

@ berny

Ein paar Goldmünzen, Goldschmuck und ein paar kleine Diamanten. Das alles konnte von meinen Großeltern nach der Zwangsaussiedlung gerettet werden.

Die große Fabrik, der Immobilienbesitz, alles ging in wenigen Minuten in Rauch auf.

Wenn man 15 Minuten Zeit hat seine Koffer zu packen und sein Heim zu verlassen, in dem man als Kind groß geworden ist, stellt das den absoluten Supergau dar.

Wir wollen nicht hoffen, das solche Zeiten auch nur annähernd wieder auf uns zukommen. Nur in allerletzter Konsequenz sind es obige Dinge, mit denen man etwas bezahlen kann. Es geht darum, auch auf die Dinge vorbereitet zu sein, die unsere Vorstellungskraft sprengen können.

Ich werde meine Silbereagle wohl nie brauchen, aber Sie verleihen ein gutes Gefühl.

gruss

ChartTec
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Man sollte vielleicht auch nicht übersehen, wie lange schon auf gewissen Internetseiten und von gewissen Autoren vor dem finalen Geldcrash gewarnt wird. Die Panik, die damit verbreitet werden soll, scheint ganz aktuell durch die Baisse wieder auf fruchtbaren Boden zu fallen.

Wenn man aber ganz ehrlich zu sich selbst ist: ist es tatsächlich nötig, HEUTE zur Bank zu laufen und Gold in Form von Münzen zu kaufen? Nicht als Geldanlage sondern um damit morgen Brot kaufen zu können? Es mag Entwicklungen geben, die beunruhigen. Diese Entwicklungen kann man aber in Ruhe verfolgen und gegebenenfalls darauf reagieren.

Goldmünzen zu kaufen heißt für mich in Panik zu verfallen und es hinterher möglicherweise zu bereuen. Die oft beschriebene "Endzeit" des Geldsystems wird nicht von heute auf morgen einsetzen sondern sich wie ein Dieb langsam und unauffällig ins Haus schleichen. Ob heute, nächstes Jahr oder erst in 200 Jahren? Das weiß jedoch keiner!

Wer sich heute Gold in effektiven Münzen in Vorbereitung auf diesen Geldcrash als Zahlungsmittel kauft, der kann sich ebenfalls heute eine schußsichere Weste kaufen, die man in diesen kommenden Zeiten als Goldbesitzer wohl brauchen wird! Und wer sich heute lächerlich dabei vorkommt, eine schußsichere Weste zuhause im Schrank zu haben, der sollte sich das mit dem Gold als Zahlungsmittel vielleicht auch nochmal überlegen.

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Ich bin auch nicht der Panikmensch, aber seit wann kann man einen Crash kommen sehen? Ein Crash ist was Schnelles, sonst ist es keiner. Gold als Zahlungsmittel sehe ich für den Fall, daß alles andere eben nicht mehr verfügbar ist, weil man z.B. wie Walter sagt, fluchtartig die eigene Höhle verlassen muss und nur das hat, was man mit sich tragen kann. Was spricht also dagegen, ein bisschen was für solche Fälle beiseite zu legen?

Es geht hier nicht um eine Spekulation und den letztmöglichen Renditepunkt. Es ist ein Notfallreservoir. Und was die schußsichere Weste angeht: ich habe z.B. vor der Irakkriegszeit Schutzanzüge für die Familie gekauft und ich komme mir gar nicht lächerlich deswegen vor. Über die offiziellen Tips vom Pentagon, daß die US-Bürger Tesafilm um Abdichten der Häuser nehmen sollen habe ich allerdings auch gegrinst. Hinterher ist man immer schlauer. Was soll´s? Hätte auch anders kommen können und hat keinen arm gemacht.

Es müssen übrigens keine Goldmünzen sein. In solchen Notzeiten gilt nur, was andere gerne nehmen. Irgendwelchen Goldschmuck beim Christ im Ausverkauf kann man auch horten, oder das Zeug mit den billigen Diamantsplittern oder sonstigen Edelsteinen. Das kostet u.U. weniger, und ist gut genug für ein Brot wenn nichts anderes mehr geht. Meine Oma hat ihre Flucht aus Ostpreussen mit einem Bernsteinklumpen gemanaged. Man braucht das mit der Notfallwährung nicht zu eng zu sehen. Nur mit Glasperlen wird man nirgends mehr durchkommen.

Viele Grüße

Gast

Hallo an Alle,

ich melde mich nochmal zu dem Thema.

Meine Großeltern haben zwei, meine Eltern eine Inflation durchlebt! Über die damaligen Ursachen brauchen wir uns nicht auszutauschen, sind hinlänglich bekannt. Ich habe jedoch in meinem Leben die Erfahrung gemacht, das ein Ereignis von verschiedenen Ursachen ausgelöst werden kann, das Ergebnis ist jedoch dasselbe.

Ich bin Landwirt, komme aus einer solchen Familie und möchte mit dieser Schilderung das Problem anschaulich machen.

Inflationszeit nach dem ersten Weltkrieg, genauer kann ich das nicht mehr einordnen. Mein Großvater hatte eine Kuh verkauft. In der Familie war abgesprochen, daß er mit dem Erlös normale gehobelte Bretter kaufen wollte um ein kleineres Zimmer auszulegen. Der Holzverkäufer hatte keine Bretter vorrätig, sie kämen am folgenden Tag. Am nächsten Tag, gleich morgens, war mein Großvater wieder vorstellig wegen der Bretter. Aber, nun bekam er für den Erlös einer Kuh noch 1 (in Worten: einen) Zentner Zement. Er hat diesen Zement mitgenommen, sonst wäre das Geld gar nichts mehr gewesen.

Wenn jemand hier ein bißchen Ahnung von Landwirtschaft hat, dann weis er, daß nur eine Ernte im Jahr verkauft werden kann und eine Kuh mindestens 18 Monate alt ist, bis sie verkauft werden kann. Ein Landwirt denkt in anderen Zeiträumen!

Nochmal zurück: Ich vermute nur mal, daß unsere Staaten ihre Schulden nicht mehr tilgen können! Irgendwie werden sie sich dieses Problems entledigen. Ich weis nicht wann und ich weis nicht wie, ich weis nur, daß der "kleine Mann/Frau" also Du und ich, die Zeche zahlen werden!

Schönes Wochenende und Gruß berny

Gast

@ Alle

Im übrigen sei noch erwähnt, das der Besitz von Gold bis in die 70er Jahre offiziell in den USA verboten war.

Sollte es zu Krisen irgendwelcher Art kommen, wird der Verkauf und Besitz von Gold von staatlicher Seite kurzerhand verboten. Das man sich dann noch mal eben ein bischen Gold kauft, von dieser Meinung sollte man schnell abstand nehmen.

Aber wie auch oben richtig gesagt, es geht nur darum mit einem minimalen Anteil des Vermögens eine gewisse innere Sicherheit zu erkaufen. Mit Vermögensaufbau und großer Spekulation hat das nichts zu tun.

Im übrigen, in meinem Schreibtisch habe ich eine Unce Gold und eine Unce Silber liegen.

Legen Sie einmal eine Euromünze und einen Krügerrand in die Hand. Sie werden sehr schnell erkennen, was beständiges Geld ist.

gruss

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ berny

Genau. Und sie werden es so machen, daß der kleine Mann/Frau auf jeden Fall bezahlen. Sie werden also nichts vorhersehen können. Es wird von heute auf morgen sein, wie Du es so passend beschrieben hast. Und dann muss man etwas Besseres haben als eine Kuh.

@ Walter

Unsere Schreibtische scheinen sich zu ähneln. :)

Bei mir sind es ein paar Viertelunzen Krügerrand und Mapleleaf, bei ebay Ende letzten Jahres noch für ca. 85 Euro inkl. Porto erstanden. Desweiteren noch ein uralter Maria Theresia Silbertaler.

Vielleicht passiert jahrelang keine Katastrophe, aber wenn man dann jedes halbe Jahr nur 1 Unze gekauft hat, ist man am Ende doch gut gerüstet. Selbst bei 400 Euro pro Unze enspricht das doch nicht einmal 2 leckeren Pizzas pro Woche vom Lieferdienst.

Viele Grüße

TorstenBil
Mitglied seit 7 Jahre 3 Monate

@ Berny

Ich denke mit deiner Reihenfolge bist du schon ganz gut dabei. Zumindest für eine gewisse Zeit autark leben zu können, sollte im Falle einer Geldentwertung auch von Vorteil sein. Wenn man in so einer Phase Lebensnotwendiges vorübergehend selbst produzieren kann, verprasst man sein Hab und Gut mit Sicherheit nicht so schnell und vor allem nicht in absoluter Überlebensnot.

Deshalb finde ich auch Investitionen in Geräte wertvoll, die bspw. Trinkwasser herstellen, Strom/Wärme erzeugen und natürlich Nahrungsmittel herstellen können. Vielleicht klingt das für manche unsinnig, aber wenn man etwas Platz hat, warum nicht?

Zu deiner Frage wegen Münzen ist mir übrigens noch der Chinesische Panda eingefallen. Der gilt in China als Zahlungsmittel, sollte aber lieber nicht dafür verwendet werden (siehe Vorredner) :) Ich habe übrigens auch etwas Gold im Schreibtisch. Ob sich das irgendwann lohnt - wer weiß. Aber egal wie es kommt, Gold wird nie "nichts" wert sein. Schließlich wissen wir schon lange um seine Einsatzmöglichkeiten.

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