Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Griechenland und seine Folgen für Europa und den Euro

Schroders: Spreads bei griechischen Staatsanleihen überzeugen

Fondsprofessionell.de / ir (11.02.10) - An den Finanzmärkten verbreiteten sich Ende Januar erneut die Sorgen über die Schuldenkrise in Griechenland. Das Schroders Global Fixed Income Desk ist jedoch der Meinung, dass die Rendite bei den aktuellen Spreads gut gegen Risiken abgesichert ist und hat in den vergangenen zwei Monaten Positionen bei griechischen Staatsanleihen aufgebaut und erhöht.

Die derzeitigen Marktkurse preisen nach Ansicht von Schroders ein Szenario ein, nach dem Anleger, die in 10-jährige griechische Anleihen investieren, etwa 77 Prozent des Kupons und der Kreditrückzahlung erhalten müssten, um mit einer gleichwertigen Investition in deutsche Bundesanleihen gleichzuziehen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.fondsprofessionell.de/redsys/newsText.php?sid=726127&nlc=DE)

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Magazin "Spiegel" vom 23.03.1987

Zitat: "Das System wird mit allen Mitteln verteidigt" (siehe PDF)

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13523256.html

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Staatsanleihen: Handel mit dem Risiko Griechenland wächst sprunghaft

Von Markus Frühauf

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (13.02.10) - Auf den Finanzmärkten haben die Sorgen um die griechische Schuldenkrise am Freitag wieder zugenommen. Die Unsicherheit über finanzielle Hilfen der Euro-Partnerländer ließ die Risikoprämien für griechische Staatsanleihen steigen. Zudem belasteten die schlechten Wachstumszahlen Griechenlands die Stimmung. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vergangenen Jahr um 2 Prozent.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~EC51B5B4CADEE480083561E424917AE7B~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Bitte klicken Sie für weiter führende Informationen auf den Link

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Das Umtauschverhältnis bei Euro-Einführung war mit 340.75 Drachmen pro 1.- Euro auch ein Witz.

Realistisch betrachtet hätten es schon damals 500 - 600 Drachmen pro Euro sein müssen.

Wo wäre denn der Kurs heute ? 1000 Drachmen pro € ?

Im Gegenzug sind beispielsweise die 1.95583 DEM für einen € von hiesiger Seite aus betrachtet viel zu teuer gewesen. Selbst die Rechnungseinheit ECU -deren Nachfolger in physischer Form der Euro ja sein sollte- wurde nur mit gut 1.60 DEM bewertet.

Doringo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Griechenland-Betrug: Goldman kassierte 300 Millionen
Goldman Sachs half den Griechen, ihre Schulden zu verbergen und kassierte für den Deal 300 Millionen Dollar. Der "Service" wurde offenbar auch Italien angeboten. Damit ist die US-Investmentbank Mitauslöser der Euro-Krise.

http://www.mmnews.de/index.php/201002144940/MM-News/Griechenland-Betrug-Goldman-kassierte-300-Millionen.html

da steckt doch System dahinter
die Hochfinanz will mit aller Macht Ihre wertlosen Papierschnipsel
in Sachwerte umtauschen
dafür ist man auch bereit ganze Länder ins Elend zu stürzen

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Doringo [#559]

Wer als Kaufmann seine Bilanzen fälscht geht ins Gefängnis.

Die Verantwortlichen hier ziehen sich auf ihre Yacht zurück.

Alle haben Gesichter und Namen und keiner wird zur Rechenschaft gezogen.

Vorsorglich werden auch die Namen und Gesichter nicht öffentlich gemacht, damit nicht einmal ein betrogener Kleinanleger auf die falschen Gedanken kommt und seine Pumpgang läd.

rodeonrwdeo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ benedikt54 [#560]

"und seine Pumpgang läd"

wird jetzt hier zur Selbstjustiz aufgerufen?

Welcher Kleinanleger wurde denn durch swap - Geschäfte betrogen?

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_W%C3%A4hrungssystem

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Das Europäische Währungssystem (EWS) war eine von 13. März 1979 bis 31. Dezember 1998 bestehende Form der währungspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Europäischen Gemeinschaft.

Im August 1993 kam es unter dem Druck spekulativer Angriffe auf dem Devisenmarkt zu einer Krise des EWS, welches die Erweiterung der Bandbreiten der meisten EWS-Wechselkurse auf ± 15 Prozent bedingte.[6]

War der Kurs durch Interventionen nicht mehr in der Bandbreite zu halten, so konnte man in einem Realignment neue Leitkurse fixieren[7], wovon man zwischen 1979 und 1993 17 Mal Gebrauch machte.
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Diese selbstverständlichen Möglichkeiten, zum einen die nationalen Währungen in der obigen Bandbreite floaten zu lassen, wie zum anderen, wenn diese Bandbreite nicht mehr ausreicht neue Wechselkurse zu bestimmen, sind seit Einführung des Euro nicht mehr gegeben.

Die wirtschaftlich schwächeren Staaten der EG bzw. EU benötigten diese Mechanismen, die nun nicht mehr vorhanden sind.

Der Euro hat als Währung diesbezüglich offensichtliche Fehler, die meines Erachtens den wirtschaftlich stabilen Staaten zukünftig in der Form Probleme machen werden, als dass sie die nicht mehr über den Wechselkurs korrigierbaren fiskalischen Verzerrungen in den ehemaligen "Weichwährungsstaaten" direkt durch finanzielle Hilfestellung werden tragen müssen.

Und da ein direkter Griff in die Tasche der Bürger aus den ehemaligen "Hartwährungsländern", diesen politisch wohl nicht vermittelbar sein würde, ist die einfache Konsequenz daraus allgemeine Geldentwertung, als probates und ersteinmal von den Bürgern "unbemerktes" Mittel der Hilfestellung seitens der "Hartwährungsländer".

Hilfestellung oder aktuelle Bürgschaften -wie aktuell bei Griechenland zu sehen- kostet letztendlich Geld und das muss irgendwo herkommen.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Deutschland und die anderen vernünftig haushaltenden Staaten haben eigentlich per se keine Probleme dadurch, daß ein oder mehrere PIGS pleite gehen. Wieso auch.

Ich sehe auch kein Zusammenhang zum Euro, außer daß unsolide wirtschaftenden Staaten ein Ausweg auf Kosten anderer verwehrt wird. Der Weg der Abwertung kann aber sowieso keine normale Medizin für eine kranke Wirtschaft sein, denn das können ja nur wenig und nicht alle machen. Man kann ja nur relativ zu den anderen abwerten, und das können nicht alle tun.

Die Probleme Deutschlands mit den PIGS kommen, weil deutsche Banken direkt oder indirekt viel von deren Staatsanleihen gekauft haben. Wenn Griechenland seine Bonds nicht mehr bedient, kommen die deutschen Banken und Versicherungen (wieder) in Schwierigkeiten. Auch das könnte dem deutschen Staat egal sein, bloß sind die Banken nach der Finanzkrise noch nicht wieder in der Lage, große Ausfälle von Forderungen zu verkraften. D.h. der deutsche Staat kann (zum jetzigen Zeitpunkt unmittelbar nach der Finanzkrise) nur wählen, Griechenland direkt zu helfen (um indirekt den Bond-Besitzern zu helfen), oder den Bondbesitzern direkt zu helfen.

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Irgendwie scheint es keinen Ausweg aus der Situation zu geben, daß Banken (über den Umweg, daß ihre Pleite einer großen Zahl von Bürgern große Probleme bereitet) Staat und Steuerzahler quasi erpressen, ihnen zu helfen.

Ich sehe langsam nur noch folgende Auswege (bei denen ich von allen nicht begeistert bin):
a) Banken verstaatlichen. (Wenn sie sowieso nur mit impliziter staatlicher Garantie Geschäfte machen können ...)
b) Banken so sehr verkleinern, daß einzelne Pleite gehen können ohne katastrophale Auswirkungen für den Rest der Wirtschaft. Dann wird es einige geben, die Ihre Risiken realistisch einschätzen, und nicht beim nächsten Husten der Weltwirtschaft vom Spielbrett gefegt zu werden.
c) Banken nicht retten trotz Auswirkungen auf die Realwirtschaft.

c) ist kurzfristig hart. Ob es auch längerfristig härter ist als die anderen Lösungen oder das, was wir jetzt machen, werden wir wohl nur im Nachhinein wissen.

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#563]

Wenn ein Banksystem soweit überlastet ist, dass der Staat als Garant für quasi sämtliche Verbindlichkeiten der einzelnen Banken wird, so ist eine Monetisierung dieser Verbindlichkeiten zwangsläufig, will man nicht die Volkswirtschaft auf einen Schlag kollabieren lassen.

Anbei habe ich einen Link zu einem Dokument aus dem Jahre 1990 gepostet, dass ich auf der Website der Federal Reserve Bank of Kansas City gefunden habe.

Geschrieben wurde es von Mitja Gaspari -der slowenische Vize-Gouverneur der jugoslawischen Zentralbank im Jahre 1988-.

Ähnlichkeiten zur heutigen Situation sind erkennbar.

http://www.kc.frb.org/Publicat/sympos/1990/S90GASPA.pdf

In our banking sector, at least 35 to 40 percent of total banking assets are more or less nonperforming. In absolute terms, this means that at least $8 billion to $10 billion of assets compared to the total GDP of $55 billion to $ 60 billion may soon be in default.

So it is quite obvious, given that the capital of the banks in Yugoslavia is not more than $3 billion to $ 3.5 billion, that the banking system in Yugoslavia is, on average, insolvent. So we need strong measures against this problem.

First, we need to establish a special agency on the federal level which is authorized to write off part of these bad loans, to recapitalize these banks, and later on to sell the banks to the highest bidder.

Ronin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ rodeonrwdeo [#561]

Die Goldmänner haben offenbar geholfen, eine Zeitbombe in das Fundament unseres europäischen Währungssystems einzubauen und dabei klotzig verdient. Das trifft, mittelbar versteht sich, nicht nur Kleinanleger, sondern alle Europäer. Wir wurden alle betrogen und geschädigt. Und wie Asamat sehr gut darlegt: There´s no easy way out.

Die Titelgeschichte des "SPIEGEL" vom 01.02.2010 lautete:

"Die Abrechnung / Finanzkrise: Jagd auf die Kapital-Verbrecher".

"In den USA und in Deutschland läuft eine beispiellose Ermittlungswelle gegen die Verantwortlichen", heißt es darin einleitend. Das haben sehr viele Menschen noch nicht mitbekommen.

Wer die EU und ihre Bürger betrügt, dem helfen hoffentlich am Ende alle Netzwerke nicht mehr, die er in langer, langer Zeit mit ganz viel Geld weltweit aufgebaut hat. Die Goldmänner und Ihresgleichen unterschätzen m.E. die Möglichkeiten und den Ingrimm der Regierungschefs und der Strafverfolger.

Nach langer, erfolgreicher Karriere seine gesellschaftliche Stellung, sein gesamtes Privatvermögen und für z.B. 10 Jahre seine Freiheit zu verlieren, ist schlimmer als die schnelle Hinrichtung durch einen Kleinanleger, die benedikt54 wohl nicht so wörtlich gemeint hat.

Und diejenigen, die noch denken, daß die von den Goldmännern geposteten Jahresgewinne irgend etwas mit dem zu tun haben, was wir Trader unter Leistung verstehen, dürfte das, was an einschlägigen Methoden nun mehr und mehr öffentlich bekannt wird, mindestens sehr nachdenklich machen.

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