scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hochbegabung

@JRM

Wollte den Thread nicht zerreissen.
Deshalb antworte ich hier.
Zum Thema "English".

Spachliches Talent hat wahrlich nichts mit Hochbegabung oder nicht, zu tun.
Darüber verfügt man, oder eben nicht.

Ich selbst spreche Deutsch, Englisch, Französisch (genauso, wie meine Frau),
Russisch konnte ich auf dem Gymnasium noch fliessend, aber wieder fast komplett vergessen. Lesen kann ich es noch. Sprachen lernt man aber eher durch Anwendung.

Nochmals, ich muss ehrlich sagen, dass Hochbegabung im realen Leben kaum etwas bringt, es ist wohl eher hinderlich. Wenn man im theoretischen Bereich bleibt, somit in der Forschung, oder an der Universität, dann wohl sicher schon. Leider habe ich nie promoviert.

Eher denkt man für das normale Leben, und insbesondere an der Börse, viel zu komplex dafür.
Man denkt in Facetten, Nuancen, Varietäen, Wahrscheinlichkeiten.
Die Dinge im Leben, und auch die Menschen, funktionieren aber viel einfacher, simpler, weniger strukturiert.

Hohe Begabung, oder sogar Hochbegabung, prägt sich eher darin aus, dass die "Prozessorgeschwindigkeit" im Gehirn stark erhöht ist. Das zahlt sich aber nur bei komplexeren Problemen aus.
Bei einfachen Fragestellungen versagt man aber damit. Sogar ist es eher kontraproduktiv.

Mein Vorteil war immer, bei anderen Menschen abzuschauen, was sie besser können, insbesoindere an der Börse, und dies dann selbst umzusetzen.

Siehe Buffet, und auch Ebert mit seinen Longterm Runs in Bluechips früher. Und natürlich auch bei benedikt54.

Das hat mir sehr viel Geld gebracht.

Ich war damals auch über mein recht niedriges Ergebnis erstaunt. Gemessene 128 Punkte im Mensatest.
Somit um zwei Punkte an der Hochbegabung vorbeigeschrammt.
In den online verfügbaren abgespeckten Mensatests (die nicht offiziell und in ihrer Komplexität, sowie ihrer dynamischen Anpassung hinsichtlich Wissensstand (weitesgehender Ausschluss des Flynn-Effekts), Altersgruppe, hinreichend grosser Refenzmenge der teilnehmenden Probanden usw. usw. vorhanden sind, sowie wegen der genannten Probleme keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzen), kam ich auf weit höhere Ergebnisse. 1^36 bis maximal 144 Punkte, was somit dann schon am obersten Rand eines statistisch sinnvoll messbaren Ergebnisses liegen (bei 145 ist mit der Messbarkeit Schluss, weil es einfach nicht soviele Menschen, oder besser, Probanden gibt, mithilfe deren Teilnahme solch hohe messbare Ergebnisse sicher bestimmt werden können.

Die tägliche Schwankungsbreite des eigenen IQ's liegt rund fünf Punkten (Angabe Mensa in Deutschland e.V.), somit wird man nicht nochmal eingeladen, wenn man unter 125 Punkten im Ergebnis liegt.
Es kann also durchaus sein, dass ich einen schlechten Tag hatte, und knapp über die 130 gerutscht wäre.
Das ist sogar nicht auszuschliessen, da ich den Test damals nach einer Prüfung in Wirtschaftsmathematik absolviert hatte.

Wer es also einmal versuchen möchte, bittesehr, allerdings sollte man in den den erwähnten im Netz abgekupferten, abgespeckten Tests, die dem mathematischen Anspruch der um den Flynn-Effekt bereinigten nuneutralen Datenmenge bei hinreichend grossen Probandenmenge, unter Einbeziehung des Alters, der Herkunft, und der eigenen persönlichen Bildung, wie gesagt, nur unzureichend genügen, nicht schon deutlich über 130 liegt, für den ist es wohl verschwendetes Kleingeld.

Nach meiner persönlichen Erfahrung kann man dann beim realen Test rund 10-15 Punkte abziehen, um halbs vorrausschauende Vergleichbarkeit zu erhalten.

Zu hohe Intelligenz schafft nach meiner persönlichen Lebenserfahrung noch ein weiteres Problem, nämlich soziale Unverträglichkeit im privaten, wie auch im beruflichen und geschäftlichen Leben.
Man wird eben von anderen Menschen schief angeschaut, wenn es auffällt, dass man anders tickt, DInge schneller versteht, oder schneller zustande bekommt.

Ich war mal knapp über fünf Jahre in der Forschung tätig.
Da war es rund vier Jahre davon sehr hilfreich, weil viele Andere davon profitiert hatten. Viele Mitarbeiter kamen, weil sie Fragenstellungen hatten, die sie entweder zu langsam oder gar nicht, verstanden hatten, oder bewältigen konnten. Oder kein Ergebnis in der entsprechend geforderten Güte liefern konnten.

Da war man natürlich überall beliebt. Bis sich das Blatt im Unternehmen wegen Preisverfalls wendete.
Und man grosse Teile einstampfte. Auf einmal war ich dann arrogant, besserwissend, unsozial.
So rächt es sich dann eben, wenn man Anderen einmal zu oft geholfen hat.
Es wird dann eben als Arroganz ausgelegt, wenn man selbst zu schnell geistig gelangweilt ist.
Andere fühlen sich dann diskriminiert.
Eben nur, wenn der eigene Popo brennt, dann kommen alle, und sind dankbar.
Irgendwann nimmt man dann selbst unterbewusst die Rolle der Arroganz und Unsozialität an, dann hat man wenigstens seine Ruhe.

Zum Glück bin ich in einer Unternehmerfamilie grossgeworden, bis ich 30 war, hatten wir zwei Familienunternehmen, wenn man von Kind an lernt, dass es im Geschäftsleben auf ganz andere Dinge ankommt, nämlich Rücksichtslosigkeit, falsche Versprechungen, Egoismus, gegenseitige Vorteilsnahme etc.), dann zahlt sich dann für Einen selbst finanziell eben auch aus, um zu verstehen, wie Börse tickt.
Dann weiss man schon, worum es grob dabei geht, und worum nicht. Den Feinschliff für dieses Metier bekommt man dann, wenn man sich Andere anschaut, die es nachweislich besser können, und dann schaut, was und vor allem, wie sie es machen.
Aber das sind eben zwei paar Schuhe.

Hätte ich das nicht gehabt, hätte ich wohl nichts erreicht.
Unbedarft ist einem Hochbegabten wohl das Leben eines klassischen Underachievers sicher.
Entsprechender Bildungsstand, sowie entsprechende gesellschaftliche Herkunft, sind für den persönlichen Lebenserfolg viel wichtiger.
Ich hatte vor Jahren mal eine Studie gelesen, aus der hervorging, dass es zehnmal mehr hochbegabte LKW-Fahrer und HartzIV-Empfänger gibt, als es hochbegabte Professoren gibt.
Mir ist nicht bekannt, inwieweit diese Studie auf sinnvollem Datenmaterial beruht, aber es scheint meine Annahme grob zu bestätigen.

Deswegen sage ich immer, zu klug, ist wie zu dumm zu sein.
Die Welt tickt auf 100.

Oder einfacher ausgedrückt, Leben ist, was man daraus macht.
Und diese einfache Botschaftist wahrscheinlich viel mehr wert, als mein gesamter Text davor;-)).

Schöner Sonntag heute, die Sonne scheint, alle Störenfriede sind weg, ich gehe jetzt vor's Haus, rauche Eine, geniesse ein Glas Wein dazu, dann kann man abschalten, muss nicht zuviel denken.
Mittlerweile sind mir solche Dinge wichtiger, das beruhigt, und man nimmt Vieles einfacher, und entspannter wahr.

Wenn es interessiert, für den poste ich auch noch etwas zum Thema eidetisches Gedächtnis (hat sich bei mir über die Jahre auch recht stark zurückgebildet).

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Diese Roboterabfrage nervt, ich scheitere daran regelmässig;-)).

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

scorpion

Das ist doch genau die Bestätigung Deiner Theorie.

Man scheitert als Hochbegabter oft an den einfachen Dingen des Lebens.

Vielleicht sollte man mit ZMP reden, wenn es geht stellen die dann ein paar Bilder ein die keine Häuser, Brücken, Autos abbilden sondern

dicke Titten.

Das sollte Dir doch dann leichter fallen. -)))

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Du schaffst es immer, mich zu erheitern.
Der war gut;-).

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John Meriwether
Mitglied seit 9 Jahre 9 Monate

Also, so einen Test werde ich nicht machen - möchte lieber nicht wissen, was bei mir herauskäme :) . Ich habe eine eigene Definition davon - "kann komplexe Aufgabenstellungen lösen, d.h. besitzt Problemlösungskompetenz und kann sich in diversen Feldern - Naturwissenschaften, Fremdsprachen - relativ schnell Wissen aneignen, das als Fundament für die Lösung von o.g. Aufgaben dient". Also schneller als "Durchschnittsbegabte" und natürlich "Unterbegabte".

Anders als Du halte ich das für einen Riesenvorteil, weil man mit anständigem akademischen Abschluß in einem gefragten Fach dann am Arbeitsmarkt auf jeden Fall einen ordentlich bezahlten Arbeitsplatz findet.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Anders als Du halte ich das für einen Riesenvorteil,"

Aber genau das sagte ich doch.
Hohe Intelligenz ist eher mit mehrheitlichen Nachteilen behaftet.
Lies doch die Quintessenz daraus.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die Erkenntnis was gut bezahlter Arbeitsplätze angeht ist bei mir folgende:

Vitamin B

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@benedikt

Genau so ist es.
Entweder so, oder man gründet ein eigenes Unternehmen.

@JRM

Ich kann mich noch an den damaligen Leiter Forschung erinnern....
Wie geht das, wie machen Sie das?! Sie sind nicht promoviert, Sie haben keinen Abschluss in Chemie oder Verfahrungstechnik, sie sind "nur" Wirtschaftswissenschaftler.

Zwei seiner promovierten Wissenschaftler hatten darin versagt, die Berechnungsmengen für die Spülgase korrekt zu ermitteln.
Die machten dann den Chart auf, und man konnte dann unter Kenntnis der Preise, und der Kurven, schon grob abschätzen, welche Summe es wäre.
Ich sagte dann, "Knappe 5000 denke ich", und erntete ungläubige Blicke.
Dann sagte ich genervte, ich rechne es euch aus. Das wurde mir dann wieder als Arroganz ausgelegt.
Es waren rund 5200 €, also lag ich nach Schätzung nah dran.

Mir geht das eben immer alles zu langsam, wie Menschen denken, sprechen und rechnen.

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