Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Insiderhandel / Kursmanipulation: Paradies für Abzocker ?

(K)ein Paradies für Abzocker

von Joachim Jahn

Frankfurter Allgemeine Zeitung (02.06.06) - Verstöße gegen den Anlegerschutz scheint es in Deutschland kaum zu geben. Jedenfalls wurden im vergangenen Jahr ganze neun Insiderhändler rechtskräftig verurteilt - bundesweit. Dazu kamen 19 Fälle, in denen Verdächtige sich gegen Zahlung einer Geldauflage von den Vorwürfen freikaufen konnten; sie gelten weiterhin als unschuldig. Noch seltener sind anscheinend Kursmanipulateure.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc~EA61A4DD5028844218279B77182EE6702~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Schwerer Insider-Skandal in Japan - „Ich habe ein Verbrechen begangen“

Von Nicole Bastian

Handelsblatt (05.06.06) - In vielen der großen japanischen Übernahmeschlachten der vergangenen Jahre hatte er irgendwo seine Hände im Spiel: Fondsaktivist Yoshiaki Murakami. Der 46-Jährige bewegte zuletzt fast 3 Mrd. Euro mit einen Fonds (400 Mrd. Yen).

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1252208)

Bild entfernt.

Hinweis: In diesem Thema geht es nur um Insiderhandel und Kursmanipulation, nicht um die Börse Tokio oder den Einfluss auf die Börsekurse !

Gast

@ Richard Ebert [#2]

Gut für den Nikkei wird der Bericht nicht sein, so er denn jemals dort veröffentlicht werden sollte.

Sunbeam
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Richard Ebert [#1]

Auf w:o kann man täglich sogar live dabei sein bei Kursmanipulation, Falschinformation und Insider-Handel. Aktuelles Beispiel: die Aktie Debeira Goldfields. Noch offensichtlicher kann es nun wirklich nicht mehr laufen. Sind die Behörden zahnlose Tiger? Wenn man die Zahl von gerade mal 9 verurteilten Insider-Händlern im Jahre 2005 liest, scheint das so zu sein.

zeno
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Sunbeam [#4]

So what?

Dringend zur Lektüre empfohlen:

Nicolas Darvas, "Wall Street: The other Las Vegas"

Vor 50 Jahren geschrieben, immer noch aktuell.

zuckerschlecken
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ zeno [#5]

So locker sehe ich das nicht. Vertrauen ist ein hohes Gut. Börse bzw. unser Wirtschaftssystem leben davon. Wenn die Menschen jedesmal das Gefühl haben, jedesmal wie in einer Bananenrepublik über den Tisch gezogen zu werden, schalten sie am Ende auf Stur. Warum die Bafin notorisch unterbesetzt ist, verstehe ich nicht. Vor kurzem habe ich einige interessante Zahlen aufgeschnappt. Um 1900 hatte das Deutsche Kaiserreich 600.000 Beamte bei 60 Millionen Einwohner. Jetzt haben wir 80 Millionen Einwohner und dürften bei einer einfachen Hochrechnung somit 800.000 Beamte haben. Damals hatte aber noch keine technische Revolution in den Kommunikationsmedien stattgefunden und viele Tätigkeiten bestanden hauptsächlich darin, Aktenmaterial zu überbringen. Und wieviele Staatsdiener haben wir heute? Das würde für die ganze EU reichen.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Sunbeam [#4]

Ja, vielleicht sollten Sie mal direkt die Bafin anschreiben und um deren Meinung bitten.

Zum Forum von w:o oder anderen Foren möchte ich mich nicht äussern. Glauben Sie mir aber, es kostet viel Zeit und Kraft, ein Forum mehr oder weniger 'sauber' zu halten und ausserdem anhand praktischer Beispiele auf die Risiken der Abzocker aufmerksam zu machen. Siehe Akzenta oder Wohnbau Leipzig West, wo ich im vergangenen Jahr bereits Beiträge über Risiken bei Anleihen kleiner Firmen ins Forum stellte. Ganz direkt auf Firmen zeigen kann ich nicht wegen der bekannten Schadenersatzprobleme und ständigen Anwaltskosten.

Bitte aber beachten: Das Theme bezieht sich auf Insiderhandel und Kursmanipulation, bitte möglichst nur dazu schreiben.

Sunbeam
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Richard Ebert [#7]

Sowohl SEC und Bafin sind zwar nicht von mir selbst, aber von mir bekannten Personen informiert worden. Da wollen wir mal sehen, wo der Tiger die Zähne hat. :-)

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Richard Ebert [#2]

Betrugsprozess gegen ehemaliges japanisches Internet-Idol begonnen

Tokio (04.09.06) - Der ehemalige japanische Internet-Star Takafumi Horie hat sich zu Beginn seines Prozess wegen Bilanzfälschungen bei seinem Unternehmen Livedoor als unschuldig bezeichnet. Der 33-jährige sagte am Montag in Tokio, er habe keine der von der Staatsanwalt ihm vorgeworfenen Straftaten von frisierten Einnahmeberichten bis hin zu überhöhten Aktienpreisen begangen.

Bis zu seiner Verhaftung im Januar galt Horie als Prototyp für einen neuen Unternehmertyp in Japan, der mit seinem aggressiven Auftreten an der Börse an der überkommenen Firmenkultur rüttelte. Mit zahlreichen Fernsehauftritten steigerte er seine Popularität und baute sich mit dem Internatportal Livedoor eine Anhängerschaft wohlhabender junger Japaner auf, die sich «Hills-zoku» (Stamm der Berge) nannte. Vor zwei Jahren versuchte er, einen einflussreichen Rundfunksender zu übernehmen, der zum Konglomerat des Fuji-Konzerns gehört.

«Es geht um die ideale Form für den Kapitalismus und den Börsenhandel», sagte Fuji-Fernsehchef Hisashi Hieda vor Beginn des Prozesses gegen Horie. «Heute beginnt der Prozess, um darüber zu urteilen.»

Horie droht bei einem Schuldspruch eine fünfjährige Haftstrafe oder eine Geldstrafe von fünf Millionen Yen (35.000 Euro) oder beides. Im April wurden die Livedoor-Aktien an der Tokioter Börse aus dem Handel genommen. Zuvor hatte es einen «Livedoor-Schock» gegeben, als zehntausende von Livedoor-Aktionären versuchten, ihre Aktien zu verkaufen. Sie waren seit Hories Festnahme um mehr als 90 Prozent gefallen. Zeitweise konnte die Tokioter Börse den Ansturm der Livedoor-Kunden - einst and die 220.000 - nicht bewältigen.

(Quelle: http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/09/04/49064.html)

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

Ex-Livedoor-Chef wegen Betrugs zu Haftstrafe verurteilt

(16.03.07) - Der ehemalige Chef des japanischen Internetunternehmens Livedoor, Takafumi Horie, ist am Freitag von einem Gericht wegen Verstößen gegen das Wertpapiergesetz zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das 34-jährige einstige "enfant terrible" der japanischen Unternehmerschaft hatte vor Gericht stets seine Unschuld beteuert und den Staatsanwälten vorgeworfen, den Fall fabriziert zu haben. Horie legte nach Angaben seines Anwalts gegen das Urteil des Bezirksgerichts Tokio Berufung ein. Er wird unter anderem der Bilanzfälschung und Verbreitung falscher Finanzinformationen im Zusammenhang mit einer Unternehmensübernahme beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre Haft gefordert.

Viele sahen in Horie, der sich in der Öffentlichkeit lieber in T-Shirts als in Anzügen zeigte, einen Rebell gegen die überkommenen Konventionen der alten japanischen Wirtschaftswelt. Der Abbrecher der Elite-Universität Tokio hatte mit Freunden eine Webdesign-Firma gegründet und sie durch zahlreiche Firmenkäufe zu Livedoor ausgebaut. Mit seinem provokanten Auftreten sorgte Horie oft für Aufsehen. So hatte er auf spektakuläre Weise, wenngleich erfolglos, versucht, den größten privaten Fernsehsender des Landes, Fuji TV, zu übernehmen.

Der Betrugsskandal um Livedoor hatte Anfang vergangenen Jahres zu Panikverkäufen an Tokios Börse geführt, worauf erstmals in der Geschichte der Börse der gesamte Handel wegen eines drohenden Zusammenbruchs des Computersystems abgebrochen wurde. Neben Horie sind noch vier weitere frühere Manager von Livedoor angeklagt. Horie ist jedoch der einzige, der die Vorwürfe zurückgewiesen hat. Seine frühere rechte Hand als Finanzchef, Ryoji Miyauchi, hatte sich dagegen schuldig bekannt und gegen seinen einstigen Chef ausgesagt.

Horie hatte den Ermittlern vorgeworfen, ihn in Verhören unter Druck gesetzt und objektive Beweise für das Fehlen strafrechtlicher Fakten ignoriert zu haben. (dpa/tc)

Quellen:
http://www.computerwoche.de/nachrichten/590084/
http://www.zdnet.de/news/business/0%2C39023142%2C39152743%2C00.htm

Sunbeam
Mitglied seit 10 Jahre 8 Monate

@ Kobban [#10]

Wenn ich so etwas lese, frage ich mich, warum es eigentlich bei uns in Deutschland so sein muß, dass hier jeder in Ruhe Front runnen, scalpen und Kurse manipulieren kann und die deutschen Behörden interessiert es überhaupt nicht. Ich habe mir letztes Frühjahr mal die Mühe gemacht und einige Beobachtungen und Informationen an BaFin und Börsenaufsicht gemeldet. Außer einer Eingangsbestätigung und einer Information, was Kursmanipulation ist, habe ich nie wieder etwas gehört. Passiert ist definitiv nichts, da alle Aktien noch gehandelt werden. Vielleicht interessiert sich die Bafin aufgund verstärkter Wahrnehmung für unlautere Vorgänge bei DAX-Werten, definitiv aber nicht bei kleineren Auslandswerten. Ich finde das wirklich unfassbar. Dazu kommt noch, dass im deutschen Freiverkehr so gut wie keine Offenlegungspflichten bestehen. Degegen finde ich hervorragende Informationspflichten und -möglichkeiten zu Werten an der kandischen tsx-Venture oder auch zu OTC-BB-Werten oder sogar Pink Sheets in den USA. Man muß sich wirklich nicht wundern, dass die Deutschen solche Aktien-Muffel sind.

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