Tradertypen - welche gibt es, was lohnt sich für mich ?

Ich schrieb ja schon öfter, dass ich noch nicht so lange aktiv trade. Deshalb bitte ich um Entschuldigung, wenn ich hier und da einmal Themen einbringe, die ähnlich wahrscheinlich schon zig-mal durchgekaut wurden.
Also wenn's nervt, dann gebt einfach ein Zeichen – ich nehms nicht persönlich.

In vielen Diskussionen fällt mir wieder eine Sache auf, die mich von Anbeginn an irrittierte, aber selten thematisiert wird. Oft gehen Diskussionen ziemlich aneinander vorbei, da es anscheinend vollkommen unterschiedliche Konzepte gibt: Die einen handeln eher nach fundemantalen Fakten oder ereignisorientierten Einschätzungen, andere scheinbar rein "technisch" und chartorientiert – das Auge auf die fundamentalen oder situativen Realitäten quasi nur als Absicherung.

Ich habe mich anfangs wie alle auf Analysten gestürzt. Zum Teil habe ich ordentlich dafür bezahlt und einiges brav befolgt. Erst tendenziell eher technische und dann auch fundamentale.
Nach einigen Monaten spürte ich, dass ich persönlich oft andere "Empfindungen" hatte, die weniger charttechnischer als marktpsychologischer Natur waren.

Dann merkte ich, dass extreme chartbewegungen gute Auslöser für ein wie auch immer geartetes Handeln sein können, aber in meiner Entscheidung, ob ich handel, short oder long gehe (natürlich alles aus dem kurzfristigen Aspekt heraus betrachtet, da ich selten mit Optionsscheinen, sondern eher kruzfristig – Tage bis wenige Wochen – mit Hebelzertifikaten arbeite), besser fahre, wenn ich tatsächlich meinem "Gefühl" bezügl. der Marktstimmung vertraue (naturlich nicht, ohne mir vorher charttechnisch und fundamental ein Bild gemacht zu haben).

Seitdem ich das so handhabe, bin ich plötzlich viel besser gefahren. Habe auch festgestellt, dass ich in kürzerer Zeit meine vorherige Performance erreiche. Ich halte nicht mehr an definierten Zielen fest, sondern bin bereit "marktstimmungen" kurzfristig zu folgen oder meine Entscheidungen schnell zu revidieren. Die Trades wurden kürzer und die Verlusttrades seltener.
Kurzfristig betrachtet, scheint mir eine Stimmung im Markt in den Auswirkungen auf die Tageskurse viel extremer und scheint oftmals sogar die deutlichsten Signale locker zu überwinden.

Zumindest erlebe ich das bei den Rohstoffen oder Devisen so. Besonders der Dax, EURO-USD, Gold + Silber reagieren oft in erkennbaren Stimmungsschwankungen und Abhängigkeiten.
Manchmal habe ich einfach nur auf eine kurzfristige Stimmung und gegen den Trend (auch gegen den Chart) gesetzt und so ohne nenneswertes Risiko.
Vielleicht ist das naiv und ich habe aktuell nur eine "phase".
Aber mir scheint, letztendlich spielt doch die Marktpsychologie (inkl. der Charttechnik, die mir aber auch manchmal wie eine Abbildung einer Art Psychologie erscheint – im Sinne des Einschätzens, wo Stoppkurse oder Kaufkurse gesetzt sein könnten, die automatisch vollzogen werden usw.)

Worauf ich hinaus will: Ist das eine normale Phase, die die meisten hier hinter sich gebracht haben und man nicht überbewerten sollte?
Wie seid Ihr dazu gekommen, doch eher der "Technik" zu vertrauen, gibt es "begabte" Leute, die ihr "Gespür" mit einbringen?
Ich bin neugierig auf Tradingtypen. Vor- und Nachteile. Die Zocker die 800 % mit einem Trade machen und auf der anderen Seite 80 Prozent wieder verlieren, weil sie hohe Risiken eingehen.
Diejenigen, die sehr fleissig extrem viele kleine Trades mit kleinen Margen und geringem Risiko realisieren. Oder andere, die die besonders günstige Situation abwarten und dann mit möglichst viel Kapital vielelciht selten aber dann mit hohem Ergebnis arbeiten.

Gibt es typische Tradertypen?