Volatitilät und Risiken / VIX Futures und Optionen

Ich möchte die treffenden Worte von W. Röhl zitieren:

„Problematisch wird´s erst, wenn die vom Markt bezahlte Volatilität nicht die tatsächlich vorhandenen Risiken reflektiert. Genau das ist aber der Fall. Eine Volatilität von 18 % signalisiert eine lässige Ruhe, die angesichts des Dollar-Verfalls, der Verschuldung in den Vereinigten Staaten, der munter steigenden Rohstoff-Preise, der Zinserhöhung-Gefahr und des anhaltenden Irak-Debakels definitiv nicht angebracht ist.“

Die Liste der Tücken könnte noch weiter fortgesetzt werden. Ich ergänze nur, daß die Kurse nach dem Erreichen der historischen Volatilitätstiefstände allzu gerne einbrechen.

Grüße

Skara

kanada
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sebastian [#41]

Die VIX Optionen - besonders die Front Month Calls - werden sehr intensiv gehandelt (s. Grafik). Was ich jedoch überhaupt nicht verstehe, warum der VDAX Future an der Eurex so gut wie gar nicht gehandelt wird und warum keine VDAX-Options angeboten werden.

Eine Frage die mich schon länger quält:
Vielleicht kennt sich jemand im Forum mit den VIX-Optionen besser aus und kann mir erklären, warum längerlaufende VIX-Call-Optionen einen geringeren Optionspreis haben als Längerlaufende (z.B. November-Oktober)??

kanada
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ kanada [#42]
Gradfik vergessen :-(

Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ kanada [#42]

Gute Frage. Ich werde mal suchen ob ich was finde. Aber eventuell liegt es daran, dass der VIX Index ein Vola Index ist und damit kein normaler Index wie der Dow, Dax oder S&P.

Vielleicht liegt es auch an der Erwartungshaltung oder daran, dass die Vola nicht Log-Normal verteilt sein kann, da eine Vola von Null unmöglich ist aber ein Aktienkurs von Null durchaus realistisch ist. Des weiteren kann eine Aktie bis ins Unendliche ansteigen, während die Vola wieder zu ihrem Durchschnitt zurück kommen muss. Die Schwankungsbreite eines Basiswerts kann ja nicht für immer ansteigen.

Gruss Sebastian

kanada
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sebastian [#44]

Ich denke auch dass es etwas mit der besonderen Eigenschaft der Vola zu tun haben muss, also konkret der Mean-Reverting-Eigenschaft der Volatilität. Aber auch sehr seltsam ist, dass nicht alle längerlaufenden Calls einen geringeren Optionspreis aufweisen als die kürzeren.
Anbei die Optionspreise der OTM 30er Call Optionen:

1,25(Sept) - 1,90(Okt) - 1,65(Nov) - 1,80(Dez) - 1,95(Feb) - 1,95(Mai)

Anscheinend sind die Oktober-Optionen zu hoch gepreist, warum?

Es würde sich somit anbieten bei Überreaktionen in der Vola (Vola-Spikes) z.B. den 30er Call Okt07 zu shorten und den 30er Call Nov07 zu kaufen. Nachfolgende Grafik verdeutlicht diese Strategie anhand vergangener Optionspreise dieser beiden Kontrakte. Besonders bei dem Spike vom 16.08.2007 hätte dies par excellence funktioniert.

MfG

Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ kanada [#45]

Eine gute Idee. Ich werde mir das auch mal näher ansehen. Eine weitere Erklärung die ich hätte wäre die Volatilität der Volatilität. Da der VIX eine deutlich höhere Schwankungsbreite als jeder andere Index hat (ca. 60% bis 80%) könnte es auch daran liegen, dass die kurzen Optionen stärker auf Änderungen der Vola reagieren als die langlaufenden Optionen.

Bei normalen Optionen ist ja so, dass diese am stärksten auf Änderungen der IV reagieren je näher der Verfallstag ist, während langlaufende Optionen Sprünge in der IV nur sehr gering nachvollziehen. Gleichzeitig ist das Vega der kurzen Optionen aber derart niedrig, dass sich keine preisliche Veränderung mehr abzeichnet während diese bei langlaufenden Optionen sehr groß ist trotz der geringen Änderung der Options IV.

Eventuell ist dies beim VIX auch so. Die kurzlaufenden Optionen reagieren sehr stark auf Anstiege der VIX Vola und die längerlaufenden weniger. Aber das erklärt wiederum nicht den niedrigen Preis der September Optionen.

Gruss Sebastian

Gast

@ kanada [#45]
@ Sebastian [#46]

Ich glaube ebenfalls, daß es an der 'Volatilität als Underlying' liegt, das sich in Zyklen bewegen muß (mean reverting), oder wie Hull zusammenfaßt: "Langfristig geht man davon aus, daß auf eine hohe Vola eine niedrige folgt, und umgekehrt." Demnach sollten sich auch die Optionspreise wie auf einer Welle verteilen. Wäre eine Untersuchung wert, wie gewagt eine solche Spekulation ist...

Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier ist die Vola des VIX nach verschiedenen Berechnungsmethoden:

GARCH: 112,5% mit langfristiger Vola von 89,7%
EWMA: 136,2%
Close to Close: 88,6%

Skew: 0,66
Kurtosis: 7,83

kanada
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sebastian [#48]

So, nun habe ich mir mal die historischen Optionspreise der VIX-Optionen heruntergeladen (Anfang 2006 - 07.09.2007). Mal sehen ob ich dadurch dem Rätsel auf die Sprur kommen.

MfG

ojb
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Leute,

die Geschichte mit dem VIX Futute und den Optionen darauf interessiert mich auch immer mehr.
Ein hochinteressantes Gebiet.

@kanada:
Wo hast Du die Kurse der VIX-Optionen heruntergeladen?

Liebe Grüße
Oli

Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Sehr gute Infos findet Ihr hier:

http://www.cboe.com/micro/vix/vixoptions.aspx

Hier die Antwort:

8. Why do VIX option prices appear different than other index option prices I'm used to seeing?
The price of any index option depends on the forward price of the index and the expected shape of the forward price distribution. In the case of stock indexes like the S&P 500, the theoretical forward price is determined in a fairly straightforward manner that considers the "cost-of-carry" (i.e., interest rates and dividend yields). Forward prices of option volatility exhibit a "term structure", meaning that the prices of options expiring on different dates may imply different, albeit related, volatility estimates. VIX option prices reflect the market's expectation of the VIX level at expiration, as measured by the VIX SOQ on that date. For example, prices for VIX options expiring in May 2006 reflect the expected volatility implied in June 2006 SPX options; VIX options expiring in August 2006 reflect the expected volatility implied in September 2006 SPX options, etc. The VIX volatility implied by June SPX options may be significantly greater or lower than VIX volatility implied by September SPX options.

Most readily available option pricing models assume that price changes in an underlying asset - IBM or S&P 500 Index (SPX), for example - have a lognormal distribution. The distribution of VIX prices is not lognormal. In a lognormal world, the price of IBM, for instance, could go to $0 per share, or rise to very high levels depending on market conditions and company fundamentals. A VIX value of zero, on the other hand, would imply a market expectation of virtually no daily change in the level of the S&P 500 Index! Extreme or persistently high VIX levels are just as unlikely because there would need to be a market expectation of very large daily SPX index changes over an extended period of time. Yet, since 1990 the largest 1-day move in SPX has been -6.9%, and price changes of at least ±5% have occurred only 8 times.

Option practitioners commonly refer to the unique behavior of VIX and other volatility measures as "mean-reverting," which is a statistical way of saying that at historically low VIX levels, there is a higher probability that the next big move will be up rather than down. Conversely, at historically high VIX levels, the next big move is more likely to be down rather than up.

Because of these differences between VIX and traditional stock indexes, calculating exact theoretical values for VIX options can be very complex. Assuming that VIX option prices reflect the "term structure" and "mean reversion" characteristics of VIX, VIX options could appear somewhat peculiar relative to other index and individual stock options.

Es liegt also an der Erwartungshaltung im Markt.

Gruss Sebastian

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