Yara: globaler N-Düngermarkt zukünftig knapper versorgt – Preise ziehen an.
In den zurückliegenden Jahren 2015 bis 2018 ist eine überdurchschnittliche Zunahme der weltweiten (ohne China) Produktionskapazitäten für Harnstoff zu beobachten gewesen. Die Harnstoffpreise fielen im Durchschnitt um 25 %. Erst im Jahre 2018 setzten sich die Kurse wieder deutlich nach oben ab, ohne bisher das hohe Niveau der Jahre vor 2014 erreicht zu haben.
In ihrem jüngsten Quartalsreport prognostiziert Yara – weltgrößter N-Düngerkonzern mit Sitz in Norwegen – ein deutliches Nachlassen der weltweiten Produktionszunahmen in den Jahren 2019 bis 2023. Der Tiefpunkt soll im Jahre 2020 erreicht werden. Nur noch in Indien und Algerien sollen deutlich verminderte Anlageinvestitionen erfolgen.
Aber schon für die Jahre 2021-2023 sollen die Produktionskapazitäten wieder merklich gesteigert werden, ohne jedoch das Niveau der Jahr 2014 bis 2018 wieder zu erreichen. Während Indien immer mit von der Partie ist, gesellen sich Russland und Nigeria zunehmend zu den Investoren.
Bei einem durchschnittlichen jährlichen Verbrauchszuwachs von 2,8 % wird in den Jahren 2020 und 2021 die gesteigerte Produktion nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Der Fehlbedarf wird zwar durch den Abbau der Vorratsbestände gedeckt, aber die Versorgungslage wird enger werden.
Nach den Marktregeln ist daher von einem höheren Niveau der Harnstoffkurse in den kommenden 2 Jahren auszugehen.
Allerdings dürfen die politischen Spannungen zwischen USA, China und dem Iran nicht unbeachtet bleiben. Die Auseinandersetzungen sind durchaus geeignet, die Investitionen und den Warenverkehr zu stören. Die schwankenden Wechselkurse erhöhen zusätzlich die Unsicherheit bei der Preisfindung.
Im Falle Deutschlands zwingen die neuen Düngegesetze zu einer Neuorientierung des Düngemittelmarktes. In der Tendenz sollte die Nachfrage hierzulande spürbar nachgeben. Die Auswirkungen auf die Preise dürften jedoch begrenzt ausfallen.