Apr.-2025: EU-KOM aktualisiert EU-Getreideversorgung 2025/26
In der jüngsten Monatsausgabe veröffentlicht die EU-Kommission (EU-KOM) ihre neueste Einschätzung der EU-Getreideversorgung des kommenden Jahres. Grundlagen sind die ermittelten Anbauflächen und jüngsten Ertragsprognosen des Agrarmeteorologischen Instituts (MARS).
Die Gesamternte soll um 10 % höher als im Vorjahr auf rd. 280,3 Mio. t ausfallen. Nach 3 Jahren schlechter Ernten würde wieder ein guter Durchschnittswert erreicht. Dazu tragen eine größere Anbaufläche sowie eine höhere Ertragserwartung bei.
Der Inlandsverbrauch wird nur geringfügig verändert auf 257,3 Mio. t eingestuft. Daran ist die unveränderte Futterverwendung mit 61 % beteiligt.
Der Export soll auf 45,4 Mio. t (Vorjahr 37,1 Mio. t) steigen. Der Import fällt um -18 % auf 25,5 Mio. t zurück.
Die Versorgungsbilanz ergibt einen leichten Aufbau der Endbestände von vorjährigen 35,8 auf diesjährige knapp 39 Mio. t. Damit sollte wieder eine durchschnittliche Versorgungslage gewährleistet sein.
Im Weizensektor wird von einer Erntesteigerung in Höhe +15 Mio. t auf 134 Mio. t ausgegangen. Ausschlaggebend ist die größere Anbaufläche, während die Hektarerträge nur wenig höher im Vergleich zum Vorjahr ausfallen sollen. Der Eigenverbrauch mit fast gleichen Teilen für Futter bzw. menschliche Ernährung in Höhe von 45 bzw. 41 Mio. t wird insgesamt auf 110 Mio. t veranschlagt. Zur Deckung des Qualitätsweizenbedarfs werden rd. 5,4 Mio. t importiert, während für den Export knapp 31 Mio. t zur Verfügung stehen. Die EU-KOM geht davon aus. dass die EU-Vorratsbestände beim EU-Weizen tendenziell abgebaut werden, ist aber entscheidend abhängig vom Handel mit Drittländern unter den zukünftigen Zollbedingungen.
Die K.-Maiserzeugung wird auf 65 Mio. t rd. 6 Mio. t höher als im Vorjahr geschätzt. Bei einer geringeren Anbaufläche ist der höher erwartete Flächenertrag auschlaggebend. Für den Inlandsverbrauch von geschätzten 76,6 Mio. t ist aber noch ein Import von rd. 20 Mio. t erforderlich, der angesichts der gestiegenen Kaufkraft des €-Kurses realistisch erscheint.
Die gesamte Gerstenernte wird auf 51,7 Mio. t geschätzt, rd. 2 Mio. t höher als im Vorjahr. Der Inlandsverbrauch soll 42 Mio. t erreichen, so daß für den Export rd. 10 Mio. veranschlagt werden.
Die Ernten für Roggen werden auf steigende 7,3 Mio. t und für Triticale auf 11 Mio. t höher als im Vorjahr geschätzt. Dagegen wird das Ergebnis für Hafer tendenziell kleiner eingestuft.
Nach derzeitigen Stand deuten die Datengrundlagen auf eine Durchschnittsernte hin, aber die entscheidende ertragsbildende Kornfüllungsphase steht noch bevor. Neben den Wetterrisiken kommen im künftigen Getreidewirtschaftsjahr die Auseinandersetzungen mit der US-Zollpolitik als Risikofaktor für Absatz- und Preisentwicklung hinzu.