Indiens hohe Weizenaussaatflächen versprechen nochmals ein Rekordergebnis 2014
Indiens aktuelle Weizenaussaat verspricht eine abermalige Rekordernte. Die Anbauflächen sind um ungewöhnliche 2,1 Mio. ha gestiegen und hatten aufgrund der günstigen Niederschläge einen guten Start.
Schon im abgelaufenen Jahr waren die Weizenerträge infolge der günstigen Witterungsverhältnisse überdurchschnittlich gut ausgefallen. Aufgrund der angehäuften Vorräte, die teilweise mit großen Schäden unter freiem Himmel gelagert werden, sah sich die indische Regierung genötigt, den Weizenexport freizugeben. Die staatlichen Lagervorräte werden mit 31 Mio. t bzw. rd. einem Drittel des Verbrauchs angegeben. Der ursprünglich angesetzte Mindestexportpreis von 290 $ je t mußte auf 260 $ je t zurückgenommen werden, weil sonst kaum Ware abgeflossen wäre. Den jüngsten Schätzungen zufolge hat Indien rd. 6,8 Mio. t in den Markt gebracht. Das entspricht dem 6fachen der bisher üblichen Ausfuhren.
In den vorhergehenden 10 Jahren war Indien selten mal als Ausfuhrland in Erscheinung getreten. Die unsicheren Monsunregenfälle raten dazu, eine ausgeprägte staatliche und private Vorratshaltung zu betreiben. Allerdings sind die Lagerbedingungen als katastrophal zu bezeichnen. Die Lagerverluste werden inoffiziell bis zu 40 % geschätzt. Nach offiziellen Angaben sollen es nur 1,5 % sein.
Sollten sich die derzeitigen Perspektiven bestätigen, ist mit einer Ernte um die 95 Mio. t zu rechnen. Der Durchschnitt der letzten 5 Jahre lag bei etwa 85 Mio. t.
Entsprechend rechnet man für das kommende Erntejahr 2014/15 wieder mit einer hohen Exportquote. Allerdings ist die kritische Zeit der Monsunregen noch nicht vorüber. Daher bestehen noch etliche Risiken bis zur endgültigen Ernte.
Indiens Weizen ist mit 10 bis 11 % Rohprotein von geringer Qualität. Er eignet sich in 1. Linie als Futterweizen und kommt nur gelegentlich als Aufmischweizen in Betracht.
Sollten sich die in Aussicht gestellten indischen Ergebnisse bewahrheiten, dürfte dies ein weiterer Meilenstein auf dem Wege schwacher internationaler Weizenpreise 2014 sein. Die hohen europäischen Weizenkurse laufen Gefahr, in Mitleidenschaft gezogen zu werden.