ABARES schätzt Weizenernte 2016/17 niedriger ein
Anläßlich seiner zweitägigen Konferenz zur den Perspektiven auf den Agrarmärkten 2016/17 geht das australische Landwirtschaftsministerium (ABARES) von einer globalen Weizenernte in Höhe von 710 Mio. t aus. Eine ähnliche Größenordnung hat auch der internationale Getreiderat (IGC) in seiner Febr. Ausgabe schon geschätzt.
Die Gründe für den Rückgang werden in einer kleineren Anbaufläche von 1 % und nur durchschnittlichen Erträgen nach den Spitzenleistungen des Vorjahres gesehen. In den USA wird mit -6 %, in Indien mit -5 % und in der EU mit -1% weniger gerechnet. Geringere Flächenerträge werden in den USA, in d EU, Schwarzmeergebiet, Nordafrika, China und Indien erwartet. Allein in der Ukraine wird wegen Trockenheit und Auswinterung eine um rd. 8 Mio. t kleinere Weizenernte schätzt. Dem stehen um 2 Mio. t höhere Ernten in Argentinien gegenüber.
Der globale Weizenverbrauch wird wieder niedriger auf 714 Mio. t geschätzt (Vorjahr 718 Mio. t). Die Begründung liegt im niedrigeren Futterverbrauch, weil infolge der schwachen Maisernten 2015/16 in Teilen der Welt Weizen zu Futterzwecken eingesetzt wurde.
Dennoch geht das Australische Landwirtschaftsministerium von einer guten Weizenversorgung aus. Dazu tragen die überdurchschnittlichen Überhangbestände in den USA und der EU bei. Die Weizenvorräte Chinas bleiben wegen fehlender Exportaktivität außen vor.
Der weltweite Weizenhandel soll im Jahre 2016/17 größer ausfallen. Höhere Einfuhren werden im Mittleren Osten und in Nordafrika erwartet. Dagegen werden die Ausfuhren aus dem Schwarzmeergebiet mit Schwerpunkt der Ukraine deutlich zurückgehen. Ursachen sind e. Andere Exportstaaten wie die EU und die USA werden als Ausgleich höhere Mengen ausführen.
Besonders Argentinien gewinnt mit einer größeren Weizenernte, steuerfreien Exportmöglichkeiten und einer schwachen Währung wieder an Bedeutung im internationalen Handelsgeschäft. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die besonders günstigen Überseefrachtraten.
Die Weizenpreise 2016/17 sollen nach Schätzungen des Ministeriums unter dem Niveau des Vorjahres bleiben.
Die australischen Schätzungen für die globale Maisernte im Jahre 2016/17 fallen mit 982 Mio. t um 1 % etwas größer aus als im laufenden Jahr. Höhere Anbauflächen und Erträge in der EU und den USA als im Vorjahr stehen auf der Positivseite. Niedrigere Ernteerwartungen in Südamerika mit Schwerpunkt Brasilien schränken die Produktionssteigerung jedoch ein. Die Senkung der Mindestpreisgarantien in China wird voraussichtlich zu keiner weiteren Erhöhung der Maiserzeugung beitragen.
Der Maisverbrauch wird durch Beeinträchtigungen der Bioethanolerzeugung aus Mais infolge der niedrigen Rohölkurse nur noch um 1 % steigen. Der Schwerpunkt liegt in den USA.
Der Maishandel 2016/17soll nach Einschätzungen des australischen Landwirtschaftsministeriums nahezu unverändert bleiben. Die Überhangbestände werden auf 217 Mio.t bzw. 4 % höher eingestuft. Die Maiskurse sieht das australische Ministerium im kommenden Wirtschaftsjahr um 3 % niedriger.