MARS: milder Winter – wenig Frosthärte bei den Wintersaaten – niedrige/keine Schneedecke
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) stellt in seinem Jan.-18-Bericht einen milden Winter für weite Teile Europas bis Ende Jan.-2018 fest. In den südosteuropäischen Ländern bis in die Ukraine und Sudrussland hinein werden überdurchschnittlich hohe Temperaturen registriert.
Die Ostküste Spanien, Südportugal und Sizilien leiden unter Regenmangel. Die Winterniederschläge in diesen Regionen sind notwendig, um die Bodenwasservorräte wieder aufzufüllen.Auch Teile Südpolens sind davon betroffen.
Der ungewöhnlich milde Winter hat die Ausbildung einer ausreichenden Frosthärte bei den Wintersaaten verhindert. Das betrifft weite Teile West- und Mitteleuropas bis nach Polen hinein. Die frosthörte entsteht bei abfallenden Temperaturen unter 4 Grad Celsius, indem die Stärke in den Pflanzenzellen zu Glukose umgewandelt wird. Diese wiederum verringert den Gefrierpunkt in den Pflanzenzellen.
In Westeuropa einschl. Deutschland gibt es überwiegend keinen Schnee auf den Agrarflächen. In Osteuropa ist die Schneedecke bis zu 5 cm nicht in jedem Fall ausreichend einen Schutz gegen Minus-Temperaturen zu bieten. Es ist bereits jetzt davon auszugehen, dass erste Auswinterungsschäden aufgetreten sind.
In der Ukraine geht man bereits von deutlich größeren Schäden an den Wintersaaten aus. Auch Südrussland verfügt nur über eine geringe Schneedecke, die bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius keinen hinreichenden Schutz bietet.
Für Anfang Februar wird mit einer kälteren Wetterperiode gerechnet. Eine Wetterfront vom Osten her bringt Temperaturen unter Null Grad mit sich. Wie tief die Celsius-Werte tatsächlich fallen ist noch nicht mit hinreichender Sicherheit zu sagen. Hoffentlich fällt vorher ausreichend Schnee, damit die wenig frostgehärteten Wintersaaten keinen großen Schaden nehmen.
Wettervorhersage