China braucht dringend Getreideimporte
Jahrelang hat China versucht, in Sachen Getreideversorgung autark zu bleiben. Das gelingt in jüngerer Zeit zunehmend nicht mehr. Im laufenden Jahr kommt noch eine Reihe von Pech und Pannen dazu, die neben den Produktionsmengen auch noch Qualitätsprobleme beim Brotweizen betreffen. Die chinesischen Weizenpreise haben die Grenze von 42 $ je dt überschritten. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelt sich die voraussichtliche Einfuhrmenge von rd. 8 auf über 17 Mio. t. Vor 5 Jahren betrugen die Getreideimporte gerade mal 2 Mio. t. Reisimporte in Höhe von 2,5 Mio. t kommen dazu.
Die steigende Nachfrage nach Nahrungsmittel in China wird durch die steigende Bevölkerung, das steigende Einkommen zunehmender Mittel- und Oberschichten und die verstärkte Umstellung auf den Konsum von Veredlungsprodukten verursacht. Chinas Flächen werden bereits intensiv genutzt. 800 qm landwirtschaftlicher Nutzfläche stehen je Einwohner zur Verfügung; in Deutschland ist die Fläche mehr als doppelt so groß.
Für das laufende Jahr rechnet man vorrangig mit steigenden Weizen-, Mais- und Reisimporten, aber auch die „kleinen Getreidearten“ werden in Anspruch genommen.
China gehört damit zwar noch nicht zu den ganz großen Importländern, aber rückt in die obere Mittelklasse auf. Bedeutsamer aber dürften die Perspektiven für die kommenden Jahre werden. Schon frühere Prognosen schätzten die Getreideimporte Chinas im Jahre 2020 bereits auf 30 Mio. t. Diese Vorhersage gewinnt zunehmend an Realitätsnähe