COCERAL schätzt EU-Ernte 2014 nochmals höher ein
Der europäische Dachverband der Getreide- und Futtermittelhändler hat in seiner 3-monatig erscheinenden Juni-Ausgabe die EU-Ernte um rd. +1 Mio. t höher auf 302 Mio. t geschätzt. Damit liegt das Ernteergebnis deutlich über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Das Rekordergebnis des Jahres 2008 mit fast 310 Mio. t wird jedoch nicht erreicht.
Das höhere Ergebnis ist in 1. Linie auf die um 500.000 ha gestiegene Anbaufläche zurückzuführen. Der Durchschnittsertrag wird von 52,6 dt/ha auf 52,4 dt/ha zurückgesetzt. Allerdings werden die Weizenerträge geringfügig besser als im Vorjahr bei 58,8 dt/ha eingeordnet.
Die Höherschätzungen wurden vor allem in Frankreich mit + 2,5 Mio. t, in Deutschland mit + 0,7 Mio. t und in einigen weiteren Ländern mit kleinen Verbesserungen vorgenommen. Dagegen schneidet Spanien mit – 6 Mio. t aufgrund der Trockenheit besonders schlecht ab. Portugal hat ebenfalls eine schlechtere Ernte zu erwarten. Auch einige südosteuropäische Länder und die baltischen Staaten haben Einbußen zu verzeichnen.
Die EU-Weizenernte wird mit rd. 150 Mio. t das Rekordniveau des Jahres 2008 knapp erreichen. Frankreich kommt an 39 Mio. t heran, in Deutschland werden gute 25,5 Mio. t erwartet und Großbritannien schätzt eine Zunahme von rd. 3,5 Mio. t auf 15,5 Mio. t. GB ist erstmals nach 3 Jahren mit Einfuhren wieder in der Lage, Weizen zu exportieren.
Die EU-Ernte an Winter- und Sommergerste soll vorwiegend ertragsbedingt um - 8,5 Mio. t deutlich schlechter ausfallen als im Vorjahr.
Die EU-Roggenernte wird um rd. -1,5 Mio. t niedriger geschätzt, während die Maisernte um +1,3 Mio. t höher eingestuft wird.
Im Vergleich zu anderen Schätzinstitutionen mit einem älteren Datenmaterial liegt die jüngste COCERAL-Schätzung im oberen Bereich. Es ist davon auszugehen, dass die günstige Wetterentwicklung der letzten Wochen zu Höherschätzungen auch bei den übrigen Instituten führen wird.