COCERAL kürzt EU-Ernteschätzung 2020 mit Schwerpunkt in Frankreich und Großbritannien
In ihrer neuesten Ausgabe kürzt der europäische Dachverband der Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) die EU-Getreideernte 2020 auf nur noch 301,7 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr läge damit das Ergebnis um rd. 2 % niedriger.
Die Weizenernte soll um 10 Mio. t weniger auf 135,4 Mio. t zurückfallen. Ausschlaggebend sind eine verringerte Anbaufläche und die Erwartung eines reduzierten Flächenertrages. Die Schwerpunkte der Korrekturen liegen in Großbritannien und Frankreich; in beiden Fällen waren die Aussaatbedingungen im Herbst sehr ungünstig.
Die EU-Gerstenernte wird um 1,2 % niedriger eingestuft. Trotz leicht erhöhter Anbaufläche erwartet COCERAL einen niedrigeren Flächenertrag im Vergleich zum Vorjahr. In Frankreich ist der Rückgang besonders ausgeprägt, während in Spanien mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr gerechnet wird. Für Deutschland wird ein weitgehend unverändertes Ergebnis vorausgesagt.
Die Roggenernte soll aufgrund einer gestiegenen Anbaufläche und höherer Ertragserwartungen wieder auf rd. 8,6 Mio. t steigen; im Vorjahr wurden nur 8,2 Mio. t erreicht. Entscheidend ist die höhere deutsche Roggenernte auf über 3,6 Mio. t.
Dagegen soll die Triticale-Ernte niedriger ausfallen. Entscheidend ist die geringere Anbaufläche bei fast gleichhoher Ertragserwartung.
Die K.-Maisernte schätzt COCERAL auf 65,5 Mio. t gegenüber nur 61 Mio. t im Vorjahr. Dahinter steht eine höhere Anbaufläche, weil die Wintersaaten nicht im gewöhnlichen Umfange ausgesät werden konnten. Der Flächenertrag soll leicht über Vorjahresniveau liegen.
Die COCERAL-Prognose bewegt sich in einem Schätzfehlerbereich von 3 bis 5 %. Schließlich sind noch eine Vielzahl von Risiken zu überwinden. Ganz entscheidend wird die Kornausbildungsphase in den Monaten Mai und Juni sein. Ein starker Einfluß wird auch von den Erntebedingungen ausgehen.