COCERAL kürzt EU-Getreideernte auf 267 Mio. t.
Der europäische Dachverband der Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) hat in seiner 4. Schätzung der EU-Getreideernte eine weitere Kürzung gegenüber der Juni-Ausgabe vorgenommen. Das Ergebnis liegt jetzt bei rd. 267 Mio. t gegenüber der letzten Schätzung mit 273 Mio. t. Eine rückläufige Anbaufläche wird kompensiert durch etwas bessere Erträge. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich im Endergebnis aller EU-Staaten keine nennenswerte Veränderung.
Die Entwicklungen in den einzelnen Mitgliedstaaten weichen jedoch gravierend voneinander ab. Den größten Produktionseinbruch erlebt Spanien mit einem Rückgang von -41 % zu einem ohnehin schon schwachen Vorjahr. Rückgänge verzeichnen auch Polen und Deutschland sowie die Summe vieler kleiner Erzeugungsgebiete.
Dagegen sind Steigerungen in Ungarn mit +63 % und Rumänien mit 18 % sowie Italien mit +16 % darauf zurückzuführen, dass die Vorjahre extrem unter Trockenheit gelitten haben. Die diesjährigen Ernten in diesen Regionen erreichen dabei nur knapp die mehrjährigen Durchschnittwerte.
Die COCERAL-Schätzung liegt im Vergleich zu anderen Institutionen eher am unteren Ende der Schätzergebnisse. Ausnahme bildet die Prognose der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände (COP/COGECA) mit einem Ergebnis von Mitte Juli in Höhe von 256 Mio. t.
Die bisherigen Ergebnisse der EU-Ernteschätzungen 2023/24
Mit fortschreitender Entwicklung kristallisiert sich eine EU-Ernte 2023 unter Berücksichtigung des Schätzfehlerbereichs um die Größenordnung von knapp 270 Mio. t heraus. Damit liegen die jüngsten Ernten deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 290 Mio. t. Neben rückläufigen Anbauflächen sind insbesondere die gefallenen Hektarerträge verantwortlich.