Sep. 2024: COCERAL kürzt seine 3. Schätzung der EU-Getreideernte
Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) hat in seiner jüngsten Sep.-24-Ausgabe im 3. Schätzungsansatz die EU-Getreideernte auf nur noch 260,6 Mio. t (Vorjahr 272 Mio. t) veranschlagt. Eine niedrigere Anbaufläche sowie deutliche Ertragskürzungen sind für das Ergebnis entscheidend gewesen. Die Unterschiede zwischen den Getreidearten und den einzelnen EU-Mitgliedstaaten sind jedoch beträchtlich.
Im Falle der Weizenernte wird eine Ernteminderung von -8,7 % zum Vorjahr geschätzt. Die Gerstenproduktion soll jedoch um +2,5 % größer ausgefallen sein; ausschlaggebend war die überdurchschnittlich ertragsreiche Sommergerste. Die Ergebnisse bei Roggen und Triticale fallen nur geringfügig schlechter aus als im Vorjahr. Die Maisernte wird jedoch um -6,7 % ungünstiger eingestuft. Die Ernte ist jedoch noch nicht ganz gelaufen.
Zwischen den einzelnen Anbaugebieten bestehen krasse Unterschiede. Am schlimmsten hat es das größte EU-Erzeugungsgebiet Frankreich mit einem Ernterückgang von mehr als -15 % bzw. -10 Mio. t getroffen. Neben einer kleineren Fläche war der niedrige Hektarertrag maßgeblich beteiligt. Auch für mehrere südosteuropäische Länder wie Rumänien, Ungarn und Bulgarien werden Ernteeinbußen zwischen -15 bis -17 % festgestellt. Auch in Deutschland und Italien wird das Produktionsergebnis um -7,7 % kleiner eingestuft.
Mit einer Verdoppelung zum Vorjahr kommt Spanien wieder an die Ergebnisse vor dem letzten Katastrophenjahr 2023 heran. In der Mehrzahl der kleinen EU-Anbaugebiete ist in der Summe eine Steigerung von 50 % festgestellt worden, ein Ergebnis, dass jedoch im Wesentlichen die Rückschläge der letzten Jahre teilweise wieder ausgleicht.
Die Coceral-Schätzung liegt mit ihren jüngsten Ergebnissen (260 Mio. t) noch unter der USDA-Schätzung mit 262 Mio. t vom 12. Sep.2024. Die EU-KOM hat in ihrer Prognose Ende Aug.-24 noch rd. 264 Mio. t erwartet.
Im Falle der EU-Rapsernte geht COCERAL nur noch von 17,1 Mio. t aus, als Folge von niedrigeren Anbauflächen und schwachen Hektarerträgen mit Schwerpunkten in Frankreich und Deutschland. Im Vergleich dazu lag die USDA-Schätzung vom 12. Sep.-24 bei 17,65 Mio. t. Die EU-KOM hatte noch Ende August ein Ernteergebnis von 18 Mio. t prognostiziert.
Das Vorjahresergebnis lag bei rd. 20 Mio. t.