Coceral schätzt EU-Ernte höher ein – Länder mit guten Ernten gleichen aus.
Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) kommt in seiner jüngsten EU-Ernteschätzung auf eine Größenordnung von rd. 314 Mio. t. Das Ergebnis liegt höher als die Mai-Schätzung der EU-Kommission mit rd 312 Mio. t. Der internationale Getreiderat (IGC) hat Ende Mai die kommende EU-Ernte mit rd. 308 Mio. t eingestuft.
Im Falle der Weizenernte schätzen EU-Kom und IGC fast gleichlautende 153,8 Mio. t während Coceral auf 157 Mio.t kommt. Der wesentliche Unterschied besteht in der höher eingeschätzten Durum-Weizenernte des Coceral mit besonders hohen Erntesteigerungen in Italien, Griechenland, Frankreich und Spanien.
Die Maisernte taxiert die EU Kom mit 65,7 Mio. t, der IGC mit 63,7 und der Coceral schätzt die kommende Maisernte auf nur 62,3 Mio. t. Maßgeblichen Einfluss auf die schwache Maisernteschätzung des Coceral ist die nur wenig erhöhte Ernte in Frankreich im Vergleich zum schwachen Vorjahresergebnis. Ursache ist die wesentlich verringerte Anbaufläche aufgrund der hohen Niederschläge in Frankreich.
Die Ernteergebnisse werden in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten aufgrund der bisherigen Wetterverhältnisse ganz unterschiedlich eingestuft.
In der Gruppe der Länder mit einer geringeren Ernte als im Vorjahr steht an 1. Stelle Frankreich mit einer Gesamternte von 69,8 Mio. t rd. 1 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Bei erhöhter Anbaufläche werden die Ertragserwartungen erheblich abgesenkt.
Ernteminderungen werden auch in Großbritannien, Dänemark, Schweden und einigen baltischen Staaten erwartet. Die Ernteminderungen zum Vorjahr summieren sich auf über 3,5 Mio. t Der Grund liegt an den zu geringen Niederschlägen in diesen Gebieten
In etwa gleichbleibende Ernten werden in Deutschland, Benelux-Staaten, Italien, Tschechien, Slowakei und Ungarn erwartet.
Höhere Ernten werden aufgrund der günstigen Wetterentwicklung in Spanien mit +4 Mio. t, Polen mit +2,2 Mio. t und Rumänien mit +2 Mio. t vorausgesehen. Bei wenig veränderter Fläche entscheiden die überdurchschnittlich hohen Ertragserwartungen über das Endergebnis.
Unberücksichtigt bleiben die Getreidequalitäten, die in den Ländern mit hohen Niederschlägen deutlich zu Buche schlagen werden.