Coceral schätzt EU-27-Getreideernte 2021 auf 283,5 Mio. t (Vorjahr 278,2 Mio. t)
Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat in seiner zweiten Vorschätzung Mitte Mrz. 2021 die EU-27-Getreideernte 2021 auf 283,5 Mio. t veranschlagt. Einschl. GB sind es rd. 307 Mio. t. Die auch zukünftig engen Handelsbeziehungen zu GB legen es nahe, das Austrittsland weiter in die Betrachtungen der Markt-und Preisentwicklung einzubeziehen.
Noch in der Dez.2020-Schätzung hatte Coceral etwas höhere Zahlen prognostiziert. Der Grund für die aktuell geringeren Ergebnisse liegen in den reduzierten Weizenanbauflächen insbesondere in Deutschland, Italien und Ungarn.
Im Vergleich zum Vorjahr 2020 könnte damit eine mehr als 3 %-ige Steigerung eintreten. Damit würde eine mehr als gute Durchschnittsernte 2021 erzielt. Bei einem zu erwarteten geringeren Verbrauch infolge geringerer Tierzahlen könnten die bisher gestiegenen Importe verringert und je nach Absatzlage auf Weltebene höhere Exporte erreicht werden. Insgesamt könnte daraus eine entspanntere Versorgungslage eintreten als im Vorjahr.
In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Nach den äußerst schwachen Ernten im Vorjahr in Frankreich, Großbritannien und Rumänien werden für 2021 wieder gut durchschnittliche Ergebnisse in diesen Ländern erwartet.
Dagegen wird nicht mit einer Wiederholung der vorjährigen Rekordernte in Spanien gerechnet.
Die deutsche Ernte soll mit 43,6 Mio. t um rd. 1 % höher ausfallen als im Vorjahr. Bei einem reduzierten Verbrauch von 41,5 Mio. t ist eine ausreichende Versorgungslage hierzulande zu erwarten.
Die EU-27+GB–Weizenernte wird auf 151,6 Mio. t veranschlagt. Im Vorjahr waren es nur 135,7 Mio. t. Die ausschlaggebenden Erhöhungen werden durch größere Ernten in Frankreich und Großbritannien verursacht.
Die Gerstenernte schätzt Coceral auf 61,5 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 63,9 Mio. t. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die geringere Ernte in Spanien zurückzuführen.
Die EU-Maisernte soll um 1 Mio. t höher auf 63,3 Mio. t steigen.
Die Coceral-Schätzung zu einem frühen Zeitpunkt im Jahr fußt entscheidend auf der Grundlage der Anbauflächen, während die Flächenerträge aus Trendentwicklungen abgeleitet werden. Die Ertragsannahmen können jedoch noch durch Witterungseinflüsse entscheidend abgeändert.