COCERAL: EU Getreideernte 295,2 Mio.t – EU-Getreidepreise auf hohem Niveau
Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler hat in seiner jüngsten Dez.-16-Ausgabe seine Ernteschätzung aktualisiert. Das neue Ergebnis lautet auf auf 295,2 Mio. t Getreide. Noch im Sept-16 war das Ergebnis knapp oberhalb der 300 Mio. t Marke angesiedelt.
Im Vergleich zu den Vorjahren bleibt die EU-Getreideente deutlich um mehr als 15 Mio. t zurück. Der schärfste Einbruch wurde in Frankreich festgestellt. Von 72 Mio. t im Vorjahr ist die diesjährige Ernte auf 53,7 Mio. zurückgefallen. Dagegen ist der Rückgang in Deutschland von 48 auf 45 Mio. t noch vergleichsweise glimpflich. In Großbritannien fehlten rd. 2 Mio. t zum vorjährigen Ergebnis.
Aber es gab auch steigende Erntezahlen. Den größten Zuwachs hat Spanien mit 18,9 auf 23 Mio. t erreicht. Die ergiebigen Regenfälle sind in Spanien immer sehr willkommen, während es im benachbarten Frankreich einfach zu viel Niederschläge zu falschen Zeit gegeben hat.
Auch in den kleineren Erzeugungsgebieten im Südosten der EU wie u. a. Rumänien haben aufgrund der günstigen Niederschläge bessere Ernten eingefahren. Es wäre noch besser gewesen, wenn im Monat August mehr Regen gefallen wäre, der den überwiegenden Maisanbau begünstigt hätte.
Die EU-Ernte 2016 wurde nur unwesentlich von der fast unveränderten Anbaufläche beeinflusst. Dagegen ist der Durchschnittsertrag von 54,6 dt/ha im Vorjahr auf 51,8 dt/ha gefallen. Der größte Ertragsrückgang wurde in Frankreich ermittelt. Von den vorjährigen Hektarerträgen in Höhe von durchschnittlich 76,6 dt/ha ist das Ergebnis im laufenden Jahr auf 57,3 dt/ha gefallen, besonders dramatisch war der Ertragsrückgang beim Weizen von 79,3 auf 53,8 dt /ha. Darüberhinaus hat die Weizenqualität erheblich gelitten.
Die deutschen Ertragseinbußen halten sich vergleichsweise in Grenzen. Im Durchschnitt aller Getreidearten fielen die Werte von 75 auf 71,9 dt/ha, beim Weizen von 80,9 auf 76,5 dt/ha.
Für die kommende Ernte soll nach den ersten Informationen fast die gleiche Fläche an Wintergetreide bestellt worden sein wie im ablaufenden Jahr. Es ist gut wahrscheinlich, dass die Ernte 2017 besser geraten könnte, vorausgesetzt, das Wetter spielt in den entscheidenden Ertragsphasen mit .